8 Anfänger-Tipps für bessere Landschaftsfotos
Um schöne Landschaftsfotos zu schießen, müssen Hobbyfotografen nicht in die Ferne schweifen bzw. ins Ausland reisen. Deutschland hat viele schöne Landschaften, die hervorragende Fotomotive liefern. Herrliche Bergpanoramen, Wasserfälle, wunderbare Seen, weiträumige Heideflächen und Küstenlandschaften – all das ist Deutschland. Jedes Bundesland hat seine Reize, wenn es um Fotomotive geht. Eingebettet in die Landschaftsfotos können Burgen, Schlösser, Brücken oder andere Bauwerke interessante Motive bieten. Für gelungene Fotos kommt es darauf an, die Motive ins rechte Licht zu setzen.
Fotospots für Landschaftsfotos in Deutschland
Bevor wir mit den Anfänger-Tipps für bessere Landschaftsfotos starten, möchten wir wieder einmal betonen, dass man nicht weit reisen muss. Es gibt so viele schöne Spots in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Wer z.B. einen Urlaub in Süddeutschland plant, kann sich über gute Fotomotive in der Nähe informieren und bei Wanderungen im Gebiet die Ausrüstung mitnehmen. Auch die Mittelgebirge wie Harz, Erzgebirge und Thüringer Wald bieten eine Reihe reizvoller Motive.
In diesem kostenlosen E-Book geben fünf leidenschaftliche Fotoblogger Einblicke in ihre Geheimnisse für gute Landschaftsfotos. Sie informieren nicht nur über die geeignete Ausrüstung und Einstellungen an der Kamera, sondern versorgen den Leser auch mit Vorschlägen für Motive.
Tipps für tolle Landschaftsfotos
Die verschiedenen Landschaften in Deutschland sind zu jeder Jahreszeit schön. Die Fotografen im Buch haben daher Tipps für die beste Jahreszeit zum Fotografieren und über geeignete Tageszeiten parat.
#1 Weniger ist mehr
Viele Einsteiger in die Landschaftsfotografie glauben, dass sie möglichst viel auf ihr Bild bekommen müssen. Eine Landschaft, Bäume und möglichst auch noch Gebäude – oftmals ist das zu viel. Das Bild wirkt unruhig und überladen. Schlimmstenfalls überfordert es den Betrachter. Wie schön eine minimalistische Szene wirken kann, zeigt das Foto vom Edersee in Hessen. Bei solchen Bildern sollte das natürliche Licht ausgenutzt werden, um schöne Effekte zu erzielen und das Motiv bestmöglich zur Geltung zu bringen. Am Edersee ergeben sich optimale Lichtverhältnisse bei Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang, wenn der Himmel mit intensiven Farben begeistert und die Sonne die Landschaft in ein warmes Licht hüllt. Lies dazu mehr in unserer Anleitung zu Minimalismus in der Fotografie.
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#2 Betonung von Mustern
Im Schwarzwald befinden sich Deutschlands größte Wasserfälle, die 163 Meter hohen Triberger Wasserfälle. Das Foto zeigt die Wirkung von Mustern bei Landschaftsmotiven. Die geeignetsten Jahreszeiten für gute Fotos sind das Frühjahr nach der Schneeschmelze, der Sommer und der Herbst. Am besten wirken Fotoaufnahmen in den Morgenstunden. Muster entstehen durch die Wasserfälle und die Felsformation, in die sie eingebettet sind. Sie lenken den Blick des Betrachters auf die Landschaft. Die verschiedenen Kaskaden der Wasserfälle bieten fast schon geometrische Formen.
#3 Der Blick aus der Vogelperspektive
Die Ziemestalbrücke im Naturpark Thüringer Schiefergebirge ist ein gutes Beispiel dafür, wie Luftaufnahmen gelingen. Die Lichtverhältnisse zum Sonnenuntergang lassen die Fotokulisse reizvoll erscheinen. Der Fotograf kann sich auf das eigentliche Motiv konzentrieren und den Anteil des Himmels reduzieren. Solche Fotos gelingen von Bergen und hohen Gebäuden oder aus Flugzeugen. Für Luftaufnahmen werden heute meist Drohnen genutzt – hier gehts zur Anleitung für die Drohnenfotografie.
#4 Aufnahmen bei unterschiedlichem Wetter
Wer sagt eigentlich, dass Landschaftsaufnahmen nur bei sonnigem Wetter gelingen? Das Spiel mit dem Wetter kann interessante Bilder liefern. Landschaftsfotos können auch bei bewölktem Himmel und regnerischem Wetter reizvoll wirken, wie die Fotos von der Höllentalklamm in Bayern zeigen. Die Höllentalklamm führt zur Zugspitze, dem höchsten Gipfel Deutschlands. In den Bergen lässt es sich nach einem Regenschauer gut fotografieren. Die Regenwolken reißen auf und bleiben an den Bergen hängen. Eine interessante Kulisse bietet auch ein Tiefnebel.
#5 Die richtige Jahreszeit wählen
Wie bereits einige Beispiele der Fotoblogger gezeigt haben, kommt es für gute Landschaftsfotos oft darauf an, die richtige Jahreszeit zu wählen. Zu bestimmten Jahreszeiten sind die Landschaften oft besonders reizvoll. St. Bartholomä und die Eiskapelle in Bayern präsentieren im Herbst die besten Fotomotive.
- Die Fahrt nach St. Bartholomä mit dem Elektroboot über den Königsee bietet bereits einige gute Landschaftsmotive.
- Die Eiskapelle schmilzt über den Sommer frei. So entsteht im Eis eine beeindruckende Höhle.
- Die Laubfärbung der Bäume lässt einen guten Kontrast zu den Bergen und zur Eiskapelle entstehen.
Geeignet ist der Herbst oder Winter auch, da dann nicht so viele Besucher unterwegs sind. Andere Landschaftsformationen lassen sich im Frühjahr oder im Sommer aufgrund der Lichtverhältnisse und der grünen Umgebung am besten fotografieren.
#6 Flüchtiges und natürliches Licht
Für gute Fotoaufnahmen von Landschaftsmotiven sollte flüchtiges und natürliches Licht gewählt werden. Aufnahmen zu unterschiedlichen Tageszeiten und bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen lassen ein Motiv völlig anders erscheinen. Wer Aufnahmen im Dämmerlicht machen möchte, kann zur sogenannten blauen Stunde und zur goldenen Stunde fotografieren. Die blaue Stunde ist die Zeit der Dämmerung nach Sonnenuntergang und kurz vor Sonnenaufgang. Da kein direktes Sonnenlicht sichtbar ist, erscheint die Landschaft in pastellfarbenen Tönen von Blau bis zu Zartrosa.
Die goldene Stunde lässt sich in kurz nach Sonnenaufgang und kurz vor Sonnenuntergang eingrenzen. Das schwache Sonnenlicht hüllt die Landschaft in warme Gold- und Orangetöne. Die Schatten sind dann weniger stark und sorgen für gute Kontraste.
Interessante Lichtverhältnisse entstehen auch nach einem Sturm, wenn die Sonne durch die aufgerissenen Wolken schimmert, oder mit einem Regenbogen über der Landschaft.
#7 Auf das Stativ verzichten
Das Stativ dient dazu, dass die Aufnahmen nicht verwackeln. Ohne Stativ muss die Verschlusszeit (Belichtungszeit) verringert werden. Das Fotografieren mit einer kürzeren Verschlusszeit und ohne Stativ eignet sich vor allem dann, wenn man z.B. Wassertropfen und die Kraft des Wassers klar darstellen möchte. Ein Stativ und eine Langzeitbelichtung setzt man hingegen ein, wenn man das Wasser seidig und märchenhaft darstellen will. Manchmal fehlt es diesen Bildern aber eben an Kraft und Dynamik. Versuche es deshalb zur Abwechslung auch einmal ohne Stativ. Allenfalls bist du dadurch auch freier und intuitiver in der Bildgestaltung. Aufnahmen lassen sich damit aus völlig verschiedenen Perspektiven machen. Geeignet ist eine gesunde Mischung aus Aufnahmen mit und ohne Stativ. Das ist vor allem für Anfänger zu empfehlen, die sich erst mit der Landschaftsfotografie vertraut machen.
#8 Das richtige Fotomotiv finden
Überall in Deutschland gibt es schöne Landschaftsmotive für Fotos. Im Netz gibt es einige tolle Location Guides mit vielen guten Vorschlägen für Fotomotive in verschiedenen Bundesländern. Sogar in den Städten gibt es schöne Motive, wie Berlin, Hamburg und Bremen beweisen. Jede dieser Locations hat etwas Besonderes an sich. Nun gilt es nur noch, die richtige Jahreszeit und die geeignete Tageszeit zu finden. Mit der Kamera des Smartphones können sich Einsteiger langsam an die verschiedenen Motive herantasten, bevor in eine teure Kamera investiert wird.
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