Autofokuspunkte verstehen – AF Anleitung für Fotografie Anfänger

Autofokuspunkte sind ein mächtiges Instrument in deiner Kamera, die du unbedingt verstehen und richtig einsetzen solltest. Auf dem Werdegang zu einem besseren Fotografen ist es deine Pflicht, die Möglichkeiten und Grenzen deiner Kamera zu kennen. Als Fotografie Einsteiger magst du von der Auswahl an Knöpfen, Wählscheiben und Menüs überwältigt sein, mit denen du dich vertraut machen musst. Aber wenn du am Ende des Tages  verstanden hast, wie all diese Funktionen arbeiten, wirst du dadurch bessere Fotos machen können.

autofokus-punkte verstehen fotografieren

Eine der hilfreichsten, dafür aber am seltensten benutzten Kamerafunktionen sind Autofokuspunkte. In diesem kurzen Leitfaden bieten wir dir einen Überblick zum Thema Autofokuspunkte und wie man sie gebraucht.

Falls du dir zuerst einen allgemeinen Überblick über die Funktionsweise und die verschiedenen Fokus-Arten deiner Kamera machen möchtest, dann empfehle ich dir den gerade verlinkten Beitrag.

Autofokuspunkte und Automatische AF Selektion

Autofokus- oder AF-Punkte sind das, was man zum Bestimmen der Fokuspositionierung in einem Bild benutzt. Je teurer die Kamera ist, desto mehr Autofokuspunkte hat sie normalerweise. Zum Beispiel besitzt eine Einsteiger-Kamera (wie die Nikon D3300) 11 Autofokuspunkte. Zum Vergleich: Die professionelle Kamera Sony Alpha 9 hat 693 Autofokuspunkte. Ein Test der Alpha 9 findest du übrigens bei unseren Kollegen vom pictures-magazin.

Wenn du den Sucher deiner Kamera hindurchsiehst (oder auf das Display der Kamera) wirst du eine Ansammlung von Punkten sehen, wie oben gezeigt. Wenn du den Auslöser nur halb durchdrückst, leuchten ein paar weitere, meist rote Autofokus-Punkte auf. Diese zeigen dir die Punkte an, die deine Kamera beim Fokussieren für den Schnappschuss benutzt.

Wann lohnt sich der Autofokus?

Verwendest du den automatischen AF, wählt die Kamera selbst die Punkte aus, die sie für am geeignetsten hält. In vielen Situationen funktioniert das prima. Vor allem dann, wenn sich während der Aufnahme nichts bewegt und sich zwischen Linse und Motiv nichts befindet, dass den Fokus stören könnte.

autofokuspunkte tipp automatik portrait

Der automatische Autofokus ist zum Beispiel dann eine gute Einstellung, wenn ein Portrait aufgenommen wird. Oben ist ein solches abgebildet. Indem der Auslöser hier nur halb durchgedrückt wird, setzt die Kamera den Fokuspunkt auf das Gesicht der Person. Dadurch gelingt ein schönes und scharfes Portrait. Auch bei der Strassenfotografie ist der Autofokus teils unverzichtbar. Gerade bei schnell wechselnden Szenerien oder Schnappschüssen aus der Hüfte ist ein schneller Autofokus das A und O.

Wann funktioniert die automatische AF Selektion nicht?

Sobald du bewegte Motive fotografierst, versagt die automatische AF-Einstellung meistens. Bewegung bedeutet in diesem Sinn z.B. ein davonlaufendes Tier, viele Szenen in der Sportfotografie, oder wenn du durch etwas hindurch fotografierst, wie etwa Pflanzen oder Äste im Vordergrund.

Dieses Problem tritt auf, da sich die Kamera schnell irritieren lässt und dann den falschen Fokuspunkt auswählt. Beachte zum Beispiel das Bild mit dem Hirsch und dem Ast im Vordergrund. In der automatischen Autofokus-Einstellung wählt die Kamera eventuell den AF-Punkt aus, der ihr am nächsten ist. Hier könnte es der AF-Punkt sein, der den Ästen im Vordergrund naheliegt. Dadurch würde der Ast im Fokus sein, und der Hirsch mit offener Blende entsprechend unscharf.

autofokuspunkte richtig anwenden

In diesem Fall ist die manuelle AF-Einstellung die beste Methode. Und genau das werden wir im nächsten Abschnitt erläutern.

Die manuelle AF-Einstellung

Wie der Begriff schon verrät, bestimmst du mit der manuellen AF-Einstellung den Fokuspunkt selbst, den die Kamera für das Foto verwenden soll. Und selbstredend gibt es Situationen, in denen dir damit ein viel genauerer fokussierter Schnappschuss gelingt.

Die Methode zur Bestimmung des AF-Punktes für den Fokus unterscheidet sich bei den jeweiligen Kameramodellen.

autofokuspunkte manueller af punkt

Bei manchen Kameras musst du beispielsweise durch das Systemmenü navigieren, um den gewünschten AF-Punkt festzulegen. Bei anderen können Hot-Buttons auf der Rückseite des Kameragehäuses benutzt werden, um direkt auf die AF-Punkte zuzugreifen. Manche Kameras mit Touchscreen machen es sogar möglich, den AF-Punkt durchs Berühren des LCDs festzulegen.

Die verschiedenen Autofokuspunkte Modi

Unsere Fotoausrüstung

Du fragst dich mit welcher Ausrüstung wir fotografieren? Hier findest du unser Equipment.

Ausrüstung anzeigen

Wenn du nicht weisst, wie du den AF-Punkt manuell einstellen kannst, dann suche in der Gebrauchsanleitung des Kameraherstellers danach. Im folgenden Video kannst du dir die Vor- und Nachteile der beiden Fokusarten nochmal verinnerlichen. Ein weiterer Faktor, der über einen scharfen Fokus in deinen Fotos entscheidet, ist der jeweilige Fokusmodus. Klick auf einen der Links, falls dich ein Thema weiter interessiert:

Wann die Anzahl der AF-Punkte eine Rolle spielt

Wie ich bereits angerissen habe, neigen Einsteiger-Kameras dazu, weniger AF-Punkte zu haben als die führenden Profi-Modelle. Wie ich ebenfalls schon angemerkt habe, wird deine Kamera prima fokussieren, solange du unbewegte Dinge fotografierst und dafür sorgst, dass sich nichts zwischen Linse und Motiv befindet. Das bedeutet in diesen Fällen, dass die Anzahl an AF-Punkten nicht wichtig ist. Doch es gibt Momente, in denen es ein Vorteil ist, über eine breite Palette an AF-Punkten zu verfügen. Wann denn?

autofokuspunkte schneller autofokus kamera

Beim Aufnehmen von Action-Fotos, spielenden Kindern, Sportlern oder im Hinterhof herumlaufender Hunde. Dann gilt: Je mehr AF-Punkte dir zur Verfügung stehen, desto wahrscheinlicher ist es, dass dein Motiv im Fokus sein wird. Das stimmt, egal ob du eine automatische AF-Einstellung benutzt oder ob du dich dazu entscheidest, AF-Punkte manuell auszuwählen. Das ist deshalb so, weil mit einer höheren Anzahl an AF-Punkten mehr Wahlmöglichkeiten einhergehen. Außerdem ist es dann wahrscheinlicher, dass sich das Motiv in der Nähe eines entweder von der Kamera oder dir gewählten AF-Punktes befindet.

Fotografierst du also normalerweise Portraits oder Landschaften, beeinflusst die Anzahl an AF-Punkten deine Arbeit nicht so stark, wie wenn du die Aufnahme von Action-Fotos bevorzugst. Solltest du nach einer neuen Kamera suchen, denke an all das, bevor du dich für den Kauf entscheidest!

pixolum Autor und Fotograf pixolum
Über den Autor

Patrick ist der Gründer von pixolum und versorgt dich seit 2012 mit spannendem Fotografie-Stoff. Neben seiner Leidenschaft für Kameras & Design unterstützt er kreative Köpfe beim Aufbau ihres Business. Er trinkt jeden Tag 7 Kaffees aus der pixolum Tasse, ist absoluter SEO Nerd und beginnt mehr, als er zu Ende bringen kann.

3 Gedanken und Fragen

  1. Marianne Wettig

    Es war sehr hilfreich. Danke

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  2. Tim

    Ich würde zudem empfehlen, die Kamera auf Schärfepriorität einzustellen, damit sie wirklich erst dann auslöst, wenn das Objekt scharf gestellt ist (bzw. der Autofokus meint, es scharf gestellt zu haben. Z.B. in der Tierfotografie und gerade bei Serienaufnahmen ist dies doch sehr hilfreich, gerade auch um zu viel Bildüberschuß zu vermeiden.

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  3. Mario

    Ich nutze meist nur einen Fokuspunkt, den ich auf mein Hauptmotiv setze und das wird dann scharf gestellt. dann ist die maximale Anzahl der Fokuspunkte letztlich doch egal oder?

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