Bergfotos für Hobbyfotografen – Vorbereitung, Ausrüstung & Tipps
Atemberaubende Momente in einem Bild festhalten und Gipfelerinnerungen für die Ewigkeit schaffen – das wünschen sich viele. Das Interesse für Bergfotografie ist also rasch geweckt. Wer sich näher mit dem Thema befasst, der erkennt allerdings schnell auch die Schwierigkeiten, die mit einer idealen Aufnahme verbunden sein können. Was alles zu beachten ist, damit die Erfolgschancen steigen und letztendlich schöne Bilder für das Fotoalbum oder den Instagram-Account entstehen, das wollen wir uns hier in diesem Artikel ansehen.
Inhaltsverzeichnis
#1 Die eigenen Limits kennen
In einem ersten Schritt ist es nicht angebracht, sich gleich unmittelbar Gedanken über die richtige, technische Ausstattung und die ideale Position zu machen. Stattdessen bringen Bergbilder zunächst jene besondere Herausforderung mit sich, die eigenen Fähigkeiten richtig einschätzen zu können. Auf der Tour muss beispielsweise dafür gesorgt sein, dass die Pfade zuverlässig und sicher beschritten werden können.
Niemals lohnt es sich, eine unnötig hohe Gefahr in Kauf zu nehmen, nur um vielleicht eine noch bessere Gegend für das nächste Foto zu finden.
Die vier großen Gefahren, die in den Bergen lauern können, lassen sich mithilfe aktueller Informationen gut einschätzen. Hierbei handelt es sich um:
- Wetterstürze
- Unwetter
- Lawinengefahr
- Absturzgefahr auf den Pfaden
Doch für all diese externen Gefahren gibt es passende Verhaltensweisen, die das persönliche Risiko enorm reduzieren können. Diese Hinweise sollten in jedem Fall beachtet werden.
Im letzten Schritt müssen die vorhandenen Risiken und die persönlichen Fähigkeiten dann noch in Einklang gebracht werden. Wer dies tut, sorgt dafür, dass er sicher in alpinem Gebiet unterwegs ist und keine allzu großen Risiken eingeht, nur um das perfekte Foto zu knipsen.
#2 Vorbereitung für das Bergfoto
Gerade bei Bergfotos ist die richtige Vorbereitung von großer Bedeutung. Eine saubere Planung in Kombination mit einer Prise Zufall kann dazu beitragen, das nächste geniale Bild zu schießen. Zunächst gilt es, die eigenen Wanderfähigkeiten richtig einzuschätzen und sich zu überlegen, in welchem Zeitraum die geplante Strecke zurückgelegt werden kann. Allgemeine Hinweise hierfür liefern Tourenbeschreibungen im Internet oder in speziellen Wanderbüchern.
Darüber hinaus spielen Sonnenauf- und Sonnenuntergang eine wichtige Rolle für die ideale Aufnahme. Speziell in der Früh und am Abend ist das Licht am wärmsten, gleichzeitig sind die Schatten noch nicht so hart wie beispielsweise mittags. Natürlich sollte auch auf die richtige Verpflegung für unterwegs geachtet werden, genauso wie auf die passende Bekleidung.
#3 Blendenzahl und goldener Schnitt
Wer den optimalen Moment erst einmal gefunden hat, kann mit ein paar einfachen Tipps das perfekte Bergfoto aufnehmen. Je nachdem, wie dieses genau aussehen soll, kann das Spiel mit offener und geschlossener Blende zum Beispiel für schöne scharfe und unscharfe Kontraste sorgen und dem Bild so mehr Tiefe geben. Wie immer gibt es nicht eine generelle Kameraeinstellung die immer funktioniert. Wenn du es selbst nicht gut einschätzen kannst, dann starte einmal wie folgt:
- Blende: 11.0
- Belichtungszeit: 1/250 Sekunde
- ISO: 50 / 100
Blende stufenweise anpassen
Passe die Blendenzahl nach unten an, wenn das Bild zu dunkel ist oder du mehr Unschärfe im Hintergrund möchtest. Wähle eine höhere Blendenzahl wenn das Bild zu hell ist oder du mehr durchgehende Schärfe wünschst.
Bei der Bildkomposition achten viele auf den sogenannten goldenen Schnitt. Darunter versteht man die Teilung einer Strecke auf jene Art und Weise, sodass sich der kleinere Abschnitt zum größeren Abschnitt so verhält, wie der größere Abschnitt zur gesamten Strecke. Vereinfacht kann man sich das Motiv auch gedanklich dritteln – das wichtigste Objekt sollte dann in einem der äußeren Drittel Platz finden, um eine schöne Bildaufteilung zu erzielen. Weitere Tipps für Bergfotos finden sich online in diversen Blogs sowie in Fachbüchern.
#4 Die richtige Ausrüstung
Fotografen machen sich bekanntlich gerne viele Gedanken über die passende Ausrüstung. In den Bergen gilt mehr denn je folgender Grundsatz: Less is more.
Während bei der klassischen Landschaftsfotografie meist sehr viel Equipment mitgenommen wird, können schwere Gerätschaften am Berg mitunter eher hinderlich sein. Wird das Setup zu groß, bringt es zum einen viel zu viel Gewicht auf die Waage, um die Wege sicher zurücklegen zu können. Eine umfassende Ausrüstung kann außerdem zu sperrig sein, um schmale Pfade zu beschreiten.
Man sollte sich vor allem auf die Basics zu konzentrieren. Dazu zählt eine Kamera in Kombination mit 1 bis 2 Zoomobjektiven. So mögen sich vielleicht nicht alle Motive perfekt abbilden lassen, und zum Beispiel das Leuchten der Milchstraße ist im Hintergrund nur schwer einzufangen, dafür reduziert sich das Gepäck am Berg um viele Kilos, was die Tour sehr viel angenehmer machen kann. Wer sich nicht mit Ausrüstung überlastet, kann womöglich noch ein paar Meter mehr zurücklegen, die für das nächste tolle Motiv notwendig sind.
Stativ ist der beste Freund des Fotografen
Ein stabiles, leichtes Stativ ist eines der wichtigsten Ausrüstungsgegenstände, die man für Bergfotos dabei haben sollte. Es ermöglicht offene Blendeneinstellungen, wenn das Licht begrenzt ist. Es macht auch den Einsatz von Mehrfachkompositionen oder Focus-Stacking möglich, da der Bildausschnitt und die Kamera stabil gehalten werden. Außerdem ist es für Aufnahmen mit längeren Verschlusszeiten unerlässlich, um z. B. verträumte Lichter oder Bewegungen im Wasser oder am Himmel einzufangen.
Stative erweitern die Möglichkeiten in den Bergen um ein Vielfaches und sollte auf jeden Fall immer mit dabei sein. Empfehlenswert sind Stative aus Carbon, da diese ein sehr geringes Gewicht haben.
#5 Emotionen erzeugen
Die Berge sind mächtig und haben eine starke Wirkung auf viele Menschen. Sie können Emotionen wecken und Erinnerungen hervorrufen, die beeindruckend sind und nur schwer vergessen werden können.
Bei der Fotografie in den Bergen ist es wichtig, diese Emotionen in den Bergfotos einfangen. Ganz gleich, ob man das erste oder letzte Licht des Tages in den Bergen einfängt, bestimmte jahreszeitliche Elemente wie Wildblumen oder Herbstlaub fotografiert oder ein menschliches Motiv in Ihr Bild aufnimmt: Versuche die Emotionen zu verstärken. Ein aussagekräftiges Bild kann diverse Sinne wecken und die gewünschten starken Emotionen hervorrufen. Dies kann für alle Bilder von Vorteil sein, egal ob sie für kommerzielle, redaktionelle Zwecke oder für Galerien verwendet werden.
#6 Aufgabe für Fortgeschrittene
Bist du schon Fortgeschrittener Fotograf oder suchst eine Herausforderung in den Bergen? Du willst noch anspruchsvollere Bergfotos machen? Dann versuche einen schönen Sonnenstern einzufangen. Hier findest du unser Tutorial dazu.
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