Fashionshooting 1×1: Ideale Voraussetzungen für top Modefotos
Vogue, Elle und Co: Überall blitzen uns atemberaubende Fashion Pics entgegen. Manche sind so perfekt, dass sie glatt als Kunstwerke durchgehen könnten. Man könnte meinen das wäre ganz einfach. Aber Vorsicht, einwandfreie Modefotos brauchen mehr als nur gutes Equipment, extravagante Kleidung und schöne Gesichter.
Wichtiger als die Ausstattung selbst ist bei der Modefotografie das Verständnis für Mode und die Überlegung, was das Foto bzw. das Set final ausdrücken soll. Eine gelungene Modeaufnahme ist vielschichtig und braucht viel Zeit. Ziel jedoch ist in der Regel, ihre Betrachter zu berühren und zum Kauf anzuregen.
Inhaltsverzeichnis
- Welche Stimmungen sollten Modefotos transportieren können?
- 50 Shades of Fashion: die Rolle von Licht und Schatten
- Nicht ohne meine Crew: So viele Personen sind für größere Shootings nötig
- En vogue forever: die perfekte Mode für zeitlose Shootings
- Tipps zur Kamera-Einstellungen am Set
- 8 typische Posen für Modeshootings
Welche Stimmungen sollten Modefotos transportieren können?
Die Antwort ist ganz einfach: nahezu alle. Je nachdem, was das Foto bewirken soll, können Modefotos Coolness, Einsamkeit, Freude, Lebensgefühl und vieles mehr ausstrahlen. Warum das wichtig ist? Ohne Stimmung kommen Pics nicht bei ihren Betrachtern an. Und in der Modefotografie geht es darum, Kleidung zu präsentieren, die dann bestenfalls begehrt wird. Gute Modefotografie erzählt von Sehnsüchten und davon, wie sich der Betrachter selbst im Spiegel sehen möchte.
Gib den Menschen nicht das, was sie wollen, sondern das, wovon sie nie zu träumen wagten.
Diana Vreeland
Das meinte schon die legendäre Vogue-Chefredakteurin Diana Vreeland über die Aufgabe ihres Magazins. Gute Modefotografie verkauft mit den präsentierten Kleidungsstücken immer auch ein Lebensgefühl. Damit vereint sie Kunst und Kommerz wie kein anderer.
50 Shades of Fashion: die Rolle von Licht und Schatten
Menschen mögen gute Modefotos aus vielen Gründen. Einer der Wichtigsten wäre: Emotionen. Um diese einzufangen, gibt es Methoden wie Thema, Farbgebung und Bildkomposition. Das beste Werkzeug ist jedoch das Licht und seine dunkle Seite, der Schatten. Die meisten Modeshootings finden immerhin indoor statt. Um perfekte Stimmungen zu kreieren, muss mit Kunstlicht, Abschattern und Reflektoren gearbeitet werden. Zudem ist ein Wissen darüber, wie sich Licht und Schatten auf Objekten verhalten, wichtig.
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Manchmal reicht ein durchs Fenster einfallendes Tageslicht, ein andermal müssen weißes Papier, schwarzer Karton oder gezielt gesetzte Lichter herhalten, um das perfekte Umgebungslicht zu kreieren. Die verschiedenen Lichtqualitäten (Richtung, Helligkeit, Kontrast) sorgen für eigene Emotionen und müssen für jedes Shooting neu komponiert werden.
Nicht ohne meine Crew: So viele Personen sind für größere Shootings nötig
An größeren Fotoshootings sind natürlich nicht nur Models und Fotografen beteiligt. Auch Techniker, Stylisten, Visagisten, Requisiteure, Location Scouts sowie einige Assistenten sind vor Ort, um die besten Bedingungen für begehrenswerte Pics zu schaffen. Den Art Director sowie die digitalen Bildbearbeiter nicht zu vergessen. Bei größeren Fotosessions sind daher mindestens 10 Personen beteiligt, meist sogar mehr. Das macht Fotoshootings zu organisatorischen und kreativen Challenges. Immerhin dauert ein Shooting-Tag gute 8 bis 10 Stunden. Rund 20 Minuten wird hierbei für jedes einzelne Modefoto eingeplant. Klingt nach schweißtreibender Arbeit – und ist es auch.
En vogue forever: die perfekte Mode für zeitlose Shootings
Die berühmtesten Modefotografen wie Lindbergh und Co machten es vor und schufen Pics, die auch heute noch eine Gänsehaut bescheren. Wie das möglich ist? Sie schafften den Spagat zwischen Modetrend und Zeitlosigkeit. Neben einigen technischen Tricks ist für zeitlose Modefotos natürlich auch zeitlose Kleidung nötig. Dafür sorgen schlichte Pieces und Basics wie beispielsweise Blusen und Tuniken von Cecil. Mit klassischen, einfachen Stücken ist man immer am Puls der Zeit und trotzdem nie altmodisch. Verzichte auf Schriftzüge und Muster, ihre Zeit kommt demnächst. Einfache, puristische Kleidung konzentriert sich zudem auf das Wesentliche und hat trotzdem Charme, der in ein paar Jahren nicht altmodisch wirkt.
Modefotos sollen ihre Betrachter berühren und zum Kauf anregen. Damit diese gut gelingen, sind neben Farb- und Bildkomposition vor allem Licht und Schatten die wichtigsten Teamplayer.
Tipps zur Kamera-Einstellungen am Set
- Verwende das richtige Objektiv: Für Modeaufnahmen eignen sich oft Festbrennweitenobjektive, da sie eine hervorragende Bildqualität und schöne Hintergrundunschärfe (Bokeh) bieten. Ein 50mm oder 85mm Objektiv ist eine gute Wahl.
- Blende anpassen: Spiele mit der Blende, um mit der Schärfentiefe zu experimentieren. Eine offene Blende (niedrige f-Zahl) hilft dabei, dein Model vom Hintergrund abzuheben.
- Achte wie beschrieben auf die Belichtung: Verwende den manuellen Modus, um vollständige Kontrolle über die Belichtung zu haben. Überprüfe das Histogramm, um sicherzustellen, dass deine Bilder weder über- noch unterbelichtet sind.
- Nutze natürliches Licht: Wenn möglich, nutze natürliches Licht. Es bietet oft die schmeichelhafteste Beleuchtung. Experimentiere mit verschiedenen Zeiten des Tages, um unterschiedliche Stimmungen zu erzeugen.
- Verwende Reflektoren und Diffusoren: Diese Hilfsmittel können helfen, harte Schatten zu mildern oder dein Model gleichmäßiger auszuleuchten, besonders bei direkter Sonneneinstrahlung.
- Bewegung einfangen: Bei Modeaufnahmen kann es interessant sein, Bewegung einzufangen, um den Kleidungsstücken Leben einzuhauchen. Experimentiere mit langsameren Verschlusszeiten, um einen Bewegungsunschärfe-Effekt zu erzielen.
- Fokus auf die Augen: Stelle sicher, dass die Augen des Models immer scharf sind. Dies ist besonders wichtig bei Porträtaufnahmen, da die Augen oft der Fokuspunkt sind.
- Nachbearbeitung: Nutze Bildbearbeitungssoftware, um deine Fotos zu optimieren. Anpassungen an Farben, Kontrast und Schärfe können einen großen Unterschied machen. Sei jedoch vorsichtig, um die Natürlichkeit und Authentizität der Aufnahmen zu bewahren.
8 typische Posen für Modeshootings
Bei einem Modeshooting ist es wichtig, dass die Posen des Models die Kleidung optimal zur Geltung bringen und gleichzeitig natürlich und stilvoll wirken. Hier sind einige wichtige Posen, die du ausprobieren solltest:
- Die asymmetrische Pose: Lass ein Bein leicht angewinkelt und das andere gestreckt, um eine interessante Linienführung zu schaffen. Dies hilft, die Silhouette zu verlängern und sieht dynamisch aus.
- Die Hand-an-der-Hüfte-Pose: Diese klassische Pose betont die Taille und schafft eine starke Körperhaltung. Ideal für das Hervorheben von Taille und Armaccessoires.
Über-die-Schulter-Blick: Drehe den Körper leicht weg von der Kamera und blicke über die Schulter zurück. Diese Pose ist besonders wirksam für Porträts und betont gleichzeitig den Rücken eines Outfits. - Die sitzende Pose: Sitzen bietet viele Möglichkeiten, von elegant bis lässig. Achte darauf, dass die Pose entspannt wirkt und die Kleidung gut sichtbar ist.
- Gehen oder Schreiten: Eine Pose, die Bewegung simuliert, wie ein Schritt nach vorne, kann sehr dynamisch wirken und die Kleidung in Bewegung zeigen.
- Leicht geneigter Kopf: Eine kleine Neigung des Kopfes kann ein Porträt weicher und ansprechender machen. Es bringt auch Variation in die Gesichtsausdrücke.
- Arme hoch oder über dem Kopf: Diese Pose kann helfen, ein langes, elegantes Profil zu schaffen und eignet sich gut, um lange Ärmel oder Schmuck zu zeigen.
- Die entspannte Pose: Lass die Schultern locker, die Arme leicht vom Körper weg und stehe bequem. Diese Pose wirkt natürlich und unbeschwert und eignet sich gut für lässige Mode.
Jede Pose sollte natürlich und mühelos erscheinen, auch wenn sie tatsächlich sorgfältig geplant ist. Es ist auch wichtig, das Model anzuleiten, damit es sich während des Shootings entspannt und selbstbewusst fühlt. Versuche, eine gute Balance zwischen strukturierter Anleitung und spontanen, natürlichen Bewegungen des Models zu finden.
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