6 Fehler die Fotografie Anfänger machen
Gerade Fotografie Einsteiger haben es nicht immer einfach, einen Einstiegspunkt in die Fotografie zu finden. Oft werden die gleichen Fehler immer wieder gemacht. In diesem Artikel erfährst du, welche Fehler das sind, und was man dagegen tun kann, resp. wie man sie vermeidet. Das wichtigste vorab: Fehler dürfen natürlich gemacht werden, denn aus diesen lernt man ja bekanntlich. Andererseits kannst du dir mit unseren Fotografie-Tipps und Tricks auch einiges an Ärger ersparen.
Inhaltsverzeichnis
1) Zu viel Ausrüstung für zu viel Geld
Gerade Personen mit grossem Budget neigen dazu, gleich zu Beginn sehr viel und sehr teure Ausrüstung zu kaufen. Ich kenne das selbst auch – man hat das Gefühl, dass man erst richtig anfangen kann, wenn man alles beisammen hat. Dann schaut man noch ein paar Tutorials und sofort sieht man wieder etwas, was man noch nicht hat, aber offenbar unbedingt braucht, denn alle anderen können ja super Fotos machen… Dem ist nicht so! Gute Bilder entstehen nicht einfach so, wenn man eine Profi-Ausrüstung mit 100 Objektiven kauft. Als Fotografie Anfänger sollte man sich eine Kamera und maximal ein zweites Objektiv kaufen. Bis man nur schon diese „Grundausrüstung“ richtig bedienen kann, braucht es viel Übung und Erfahrung. Bei zu viel Ausrüstung gibt es so viel zu beachten, dass man sich einfach überfordert und schnell den Überblick verliert. Daher gilt: Erst wenn du tolle Fotos mit der Grundausrüstung im manuellen Modus machen kannst, ist es lohnenswert sich z.B. ein weiteres Objektiv, einen ND Filter, Stativ oder Aufsteckblitz zu kaufen.
Und keine Angst, wenn man der Fotografie langfristig frönt, wird man automatisch noch genug Geld ausgeben.
2) Schwierige Motive beim Start
Das allerwichtigste beim Fotografieren lernen ist, seine Kamera kennenzulernen und ein Gefühl für Licht, Bewegung und Distanz zu gewinnen.
Viele Anfänger stürzen sich sofort auf Menschen, wollen tolle Portraits mit unscharfem Hintergrund schiessen – am besten gleich im Studio. Leider lernt man so die oben erwähnten Grund-Eigenschaften eines guten Fotografen nicht oder nur sehr langsam. Denn Menschen bewegen sich und diverse Faktoren wie z.B. glänzende Haut, falsche Lichtführung oder unvorteilhafte Posen nehmen Einfluss auf das Bild. Letztendlich ist die fotografierte Person unzufrieden, was natürlich am eigenen „Fotografen-Stolz“ nagt und nicht förderlich ist für die Motivation. Was soll man denn tun? Am besten übt man in der Natur. Die Motive (z.B. eine Blume) bleibt an ihrem Platz und das natürliche Licht ändert sich meist nicht schlagartig. Man kann sich Zeit nehmen und ohne Druck neue Dinge ausprobieren.
Kennst du schon meine 52 weltbesten Spickzettel?
3) Zu viele Fotos machen, ohne diese auszuwerten
Mit einer neuen Kamera in der Hand kann man sehr schnell schöne Resultate erzielen. Typischerweise läuft man dann herum und fotografiert alles, was einem in die Quere kommt. Soweit so gut. Letztendlich kann man aber nur besser werden, wenn man sich Zeit für die Analyse der eigenen Bilder macht. Den Auslöser zu drücken ist noch keine Fotokunst und man sollte sich auf ein paar wenige Objekte beschränken, bevor man neue Ziele in Angriff nimmt. Denn wenn man zuhause mit 500 neuen Bildern ankommt, kann man nicht mehr alle Einstellungen nachvollziehen. Im schlimmsten Fall hat man ein top Bild aus 100, kann dieses aber nicht reproduzieren, da man schlicht vergessen hat wie man das angestellt hat. Also: ein bisschen weniger Fotos machen, dafür genug Zeit für die Auswertung einplanen.
4) Kameraeinstellungen wahllos verändern
Spiegelreflexkameras bieten so viele Modi und Kameraeinstellungen, dass man schnell einmal den Überblick verliert. Als Fotografie Anfänger will man natürlich sofort alles ausprobieren und aktiviert mal dies und mal das – einfach weils gut tönt. Da einmal ein bisschen Weissabgleich, dann noch HDR einstellen, noch ein wenig an den Farbeinstellungen drehen…. und schon ist es passiert! Man verliert den Überblick oder wundert sich, dass alle Fotos auf einmal gleich aussehen, einen Farbstich haben, oder etwas in der Art. Dann bleibt nicht viel mehr übrig, als die Kamera zu resetten. Das ist natürlich nicht schlimm, kann aber ungelegen kommen, wenn man am nächsten Tag gerade ein tolles Motiv sieht, dass unbedingt fotografiert werden muss. Fazit: Ausprobieren unbedingt! Denn nur so lernt man fotografieren. Trotzdem ist Vorsicht geboten. Probiert nach jeder Einstellungsänderung anhand eines Fotos aus, was sich verändert hat und lest im Handbuch oder Netz nach, was die Einstellungen bedeuten.
5) Zoomen mit dem Teleobjektiv
Zoomen ist natürlich überhaupt nicht falsch. Gerade beim Fotografieren lernen ist es aber enorm wichtig, dass man sich bewegt, um ein Gefühl für Distanzen und Tiefenschärfe zu entwickeln. Zoomen macht Spass – man kann sich, ohne sich gross zu bewegen, die Motive nah heranholen. Wenn man aber versteht, was die Brennweite für einen Einfluss auf die Bilder hat, dann erkennt man, wann das Sinn ergibt, und wann eben nicht. Als Anfänger sollte man sich unbedingt viel bewegen. Nicht nur stehen und zoomen, sondern mal knien, mal liegen, und die Motive aus verschiedenen Perspektiven betrachten. Am besten eignet sich dafür ein Objektiv mit Festbrennweite wie z.B. das Canon EF 50 mm f/1.8 STM. Bei Objektiven mit Festbrennweite ist kein Zoom möglich, was einem dazu zwingt, den richtigen Abstand zum Motiv einzunehmen.
6) Blitzen was das Zeug hält
Blitzen outet viele Fotografie Anfänger. Oft wird der Blitz einfach einmal standardmässig eingeschaltet, in der Hoffnung, dass damit sicher nichts schiefgeht und das Bild genug hell wird. Leider zerstört ein unkontrollierter Blitz die Stimmung.
Hast du schon einmal an Weihnachten in der gemütlichen Stube, mit Kerzen und gutem Essen ein Foto gemacht mit einem Blitz? Damit sieht das dann aus wie das Mittagessen in der Kantine… Blitze müssen sehr sorgfältig eingesetzt werden und sollen erst ins Spiel kommen, wenn man sicher im manuellen Modus fotografieren kann (sicher im Umgang mit Blende, Belichtungszeit und ISO). Oft sind ein wenig körnigere Bilder mit einem höheren ISO Wert viel schöner, als ein kaltes Blitzbild. Was soll man tun, wenn es effektiv zu dunkel ist, um ohne Blitz zu fotografieren? Hier ein paar Vorschläge:
- Benutze ein lichtstarkes Objektiv
- Schraube den ISO Wert etwas hoch
- Bei unbewegten Motiven > Nimm ein Stativ und belichte etwas länger
- Benutze einen Diffusor für deinen Blitz, um weicheres Licht zu erhalten
- Blitze das Motiv nicht frontal an, sondern an einen Reflektor oder eine Wand
1 Gedanken und Fragen