8 Kamera Perspektiven für die optimale Bildwirkung
Kamera Perspektiven haben eine unterstützende Wirkung bei der Bildwirkung. Schon in frühen Zeiten haben sich die Maler der Perspektive bedient, um ihre Intention und Bildaussage zu unterstreichen. In der Fotografie verhält es sich ebenso. Geschickt und gekonnt eingesetzt wirkt die richtige Perspektive wahre Wunder. Die besten Tipps, wann du welche Perspektive in der Fotografie verwenden sollst, erfährst du hier.
Inhaltsverzeichnis
1. Normalperspektive / Zentralperspektive
Die Normalperspektive ist, wie der Name schon sagt, die gewöhnliche, klassische der Kamera Perspektiven. Sie kennzeichnet sich dadurch aus, dass du das Motiv auf Augenhöhe fotografierst. Unbewusst wählen wir diese Kamera Perspektive in 90 % unserer Aufnahmen. Warum?
Weil es erstens bequem ist, aus dem Stand heraus zu fotografieren. Die Perspektive der Kamera ist gut dafür geeignet seine Umgebung so abzubilden, wie man sie sieht. Und zweitens, weil diese Kamera Perspektive für die Bildwirkung von Porträts beispielsweise ideal ist, denn so begegnet man dem Gegenüber auf Augenhöhe.
Bewusst entscheidet man sich auch gerne für die Normalperspektive bei Tierporträts. Fotos wirken immer besonders beeindruckend und lebendig, wenn das Tier uns in die Augen, respektive frontal in die Kamera schaut. Die Normalperspektive wird auch bei Fashion-Shootings angewandt, da wir aus dieser Sicht sozusagen ein Ebenbild sehen und uns die Kleidung an uns besser vorstellen können. Apropos. Sind dir Begriffe wie Callsteet, Moodboard und Storyboard bekannt? Falls nicht, dann mache dich mit den ersten 10 wichtigsten Schritten für ein Fashion Shooting bekannt.
2. Froschperspektive – eine der beliebtesten Kamera Perspektiven
Alles, was unterhalb der normalen Augenhöhe liegt, wird Froschperspektive genannt. Man spricht auch vom Fotografieren aus der Untersicht. Vom Boden aus fotografiert, wirkt eine Blumenwiese wie ein echter Urwald und ein eher kleines Hochhaus wie ein Wolkenkratzer. Nutze diesen Effekt und setze ihn schon bei ganz einfachen Motiven ein – wie eben z.B. wenn du Blumen fotografierst.
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Bei der Abweichung von der Normalperspektive kommt es zu einer perspektivischen Verzerrung. Fotografierst du eine Person aus der Froschperspektive, wirkt sie mächtig, dominant oder sogar bedrohlich, das wird verstärkt, wenn man die Kamera im kleinen Winkel nach oben hält. Die Bedeutung des Blicks in höhere Sphären kommt aus Epochen, als die Untertanen mit Ehrfurcht auf ihren Herrscher auf dem Thron blickten.
Ein Beispiel, das man in letzter Zeit oft sieht, ist die Aufnahme des Mittelschiffs vom hinteren Kirchenbereich aus Froschperspektive, wenn das Brautpaar zum Altar schreitet. Diese Kamera Perspektive unterstreicht die Feierlichkeit des Moments und hebt die zentrale Rolle des Brautpaars hervor.
3. Vogelperspektive
Fotografierst du etwa ein Kind in deiner unmittelbaren Umgebung aus der Vogelperspektive, so bewirkt die kurze Entfernung vom Objektiv zum Kopf des Kindes, dass dieser überdimensional groß wirkt. Diese Kamera Perspektive wird auch Obersicht genannt.
Besonders schöne Motive und Kamera Perspektiven bieten sich beim Blick aus dem Fenster im Flugzeug. Aber um Aufnahmen aus Kamera Perspektiven eines Vogels zu machen, brauchst du einfach nur einen Turm oder ein anderes hohes Gebäude zu besteigen. Das Motiv wirkt klein und verletzlich, während die Kamera hoch über dem Geschehen schwebt.
4. Kreativperspektive
Unter „forced perspective“ oder der Kreativperspektive versteht man einfallsreiche und zum Teil auch witzige Aufnahmen, z.B. eine Person im Vordergrund, die den schiefen Turm von Pisa wieder geraderückt oder eine Person im Vordergrund, die in beiden Händen die untergehende Sonne wie eine Kugel hält. Der Abstand zwischen dem Motiv im Vordergrund und dem Motiv im Hintergrund wird genutzt, um ganz unmögliche Perspektiven zu schaffen.
5. Panoramaperspektive oder „Totale“
Bei dieser Kamera Perspektive ist der Kamera Winkel weit, nichts stört die Aufnahme von Landschaften, Städten oder Personengruppen. Das Panorama vermittelt einen Gesamtüberblick über die ganze Szene und bietet eine räumliche Orientierung. Lies hier unseren Ratgeber zur Panoramafotografie.
6. Halbtotale
In der Halbtotalen (englisch „Medium Close Up“) ist der Hintergrund weitestgehend eliminiert und der Fokus liegt auf dem Motiv im Vordergrund. In der Regel werden Personen in der Halbtotalen von der Hüfte aufwärts fotografiert. Sehr gut lassen sich damit Beziehungen zwischen den Personen auf dem Bild in Szene setzen.
7. Nahperspektive / Großaufnahme / Makro
Bei der Nahaufnahme, eine der beliebtesten Kamera Perspektiven, wird ein kleines Detail ganz groß herausgebracht. Hierbei spielt die richtige Ausleuchtung eine große Rolle, denn oftmals bist du sehr dicht am Objekt. Wie du sicher schon selbst festgestellt hast, wird diese Perspektive oft in der Makrofotografie angewandt.
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8. Bauchnabelperspektive
Hast du schon mal in einer Modezeitschrift darauf geachtet, aus welcher Höhe der Modefotograf die Models aufgenommen hat? In den allermeisten Fällen hält der Fotograf die Kamera auf Position Bauchnabel und arbeitet meist mit einer Brennweite von 85 mm. Warum? Weil durch das richtige Halten der Kamera auf dieser Position der Körper gestreckt wird. Das schmeichelt den Proportionen und streckt die Beine.
Fazit
Kamera Perspektiven können die Bildwirkung noch betonen. Man muss sich nur mit den verschiedenen Kamera-Perspektiven vertraut machen und die „Comfort Zone“ auch mal verlassen, um mit gelungenen Fotos belohnt zu werden.
20 Gedanken und Fragen