Bilder schützen im Internet – Die 5 besten Methoden
Die eigenen Bilder schützen an welchen man das Urheberrecht besitzt, ist ein mühsames Thema im Arbeitsalltag eines jeden Fotografen. Bilder werden oft geklaut und unrechtmässig weiter verwendet. Wie kann man das verhindern? Gibt es eine Methode seine Bilder effizient zu schützen? Erfahre, welche Methoden zum Schutz deiner Bilder bestehen und welche Kompromisse du eingehen musst.
Es ist ein Dilemma. Als Fotograf ist man darauf angewiesen, seine Werke zu präsentieren, um die verdiente Aufmerksamkeit zu erhalten. Bilder sind die Sprache der Fotografen und wenn man nichts sagt, wird man auch nicht gehört. Als Fotograf ist man also gezwungen, seine Bilder zu veröffentlichen damit potenzielle Kunden angesprochen werden können. Es gibt keine universelle Lösung für effizienten Bildschutz inklusive der notwendigen Kennzeichnung für den Urheberrechtsschutz, sonst würde sich dieser Artikel erübrigen. Aber es gibt Methoden, wie man Bildpiraten abschrecken kann. Wir bewerten die Methoden nach Zeitaufwand, Abschreckungsfaktor, Verunstaltung und Effizienz. Letztendlich obliegt es jedem selbst, wo er die Schwerpunkte setzen will.
Inhaltsverzeichnis
#1 Copyright und Urheberrechtshinweise über der Galerie
Normalerweise stehen die Copyright-Hinweise irgendwo versteckt im Footer oder Disclaimer auf einer Website. In der Regel liest diese niemand und die Wirkung bleibt entsprechend aus. Mit einem prägnanten Text-Hinweis – zum Beispiel über einer Galerie – mit klaren Urheberrechtshinweisen oder gar einem Hinweis auf rechtliche Konsequenzen kann signalisiert werden, dass Verletzungen beobachtet und allenfalls rechtliche Schritte eingeleitet werden. Der Nachteil hierbei ist, dass die Stimmung eines erwünschten Besuchers kippen kann.
- Abschreckung: Mittel
- Zeitaufwand: Niedrig
- Verunstaltung: Mittel
- Effizienz: Niedrig
#2 Geringe Auflösung der Bilder als Bildschutz
Die Attraktivität ein Bild zu stehlen kann verringert werden, indem dieses in einer geringeren Qualität und Auflösung veröffentlicht wird. Der angenehme Nebeneffekt dabei ist, dass die Ladezeit der Website reduziert werden kann. Die Ladezeit ist einer der rund 200 Faktoren bei Google, die Einfluss auf das Ranking einer Website haben können. Mit den meisten Grafikprogrammen lässt sich ein Bild schnell „fürs Web speichern“, um die gewünschte Qualitätsverringerung zu erreichen. Dies, ohne dass merkbare Unschärfe o.ä. durch das menschliche Auge wahrzunehmen ist. In den meisten Fällen kann die Qualität problemlos auf 60-70 % reduziert und die Auflösung auf 1000-1200 Pixel verringert werden. Siehst du den Unterschied?
Damit kann das Bild zwar weiterhin kopiert und auf anderen Websites verwendet werden, die Nutzung wird aber stark eingeschränkt, da sich diese Bilder nicht mehr für den Druck eignen.
Kennst du schon meine 52 weltbesten Spickzettel?
- Abschreckung: Niedrig
- Zeitaufwand: Niedrig
- Verunstaltung: Niedrig
- Effizienz: Mittel
#3 Bilder schützen: Das Wasserzeichen zur Kennzeichnung
Ein Name oder ein Logo auf einem Bild lässt auf den ersten Blick erkennen, wer die Urheberrechte an diesem Bild besitzt (siehe Artikel Urheberrecht nach Schweizer Gesetz). Meist wird das Logo und der Schriftzug semi-transparent in das Bild eingearbeitet und in einer der Ecken platziert. Ein Wasserzeichen kann die Erscheinung oder das Gefühl, wenn man das Bild betrachtet, negativ beeinflussen. Oft wird auch von „Verunstaltung“ gesprochen. Dennoch ist es eine gute Variante, sein Bild zu schützen.
Der initiale Aufwand für einen Bilddieb ist um einiges grösser, wenn er mit einem Grafikprogramm erst mühsam das Wasserzeichen entfernen muss. Nicht zuletzt setzen daher auch grosse Stock-Firmen auf diese Methode. Falls das Wasserzeichen einfach weggeschnitten wird, lässt sich eine Urheberrechtsverletzung relativ schnell nachweisen.
Der Aufwand für das Anbringen des Wasserzeichens kann stark variieren. Einige Fotografen platzieren das Logo (hier kannst du eines erstellen) bewusst an den besten / am wenigsten störenden Orten, andere fügen es automatisiert immer an der gleichen Stelle ein. Hier findest du unsere Tipps und Anleitung, wie du deine Bilder mit einem Wasserzeichen versehen kannst.
- Abschreckung: Hoch
- Zeitaufwand: Mittel
- Verunstaltung: Mittel
- Effizienz: Mittel
#4 Technischer Bildschutz auf der eigenen Website
Es gibt verschiedene technische Ansätze, um eine kleine Hürde für den Bildklau zu schaffen. Der Klassiker ist das Unterdrücken des „Speichern unter“ Menu bei einem Klick auf das Bild. Das geschieht durch ein paar Zeilen JavaScript Code. Weiter wird versucht, mit CSS Overlays einen weiteren Layer über das Bild zu legen (oft mit einem ansprechenden Hover-Effekt / Animation). Damit führt der Rechtsklick ebenfalls nicht direkt zum Bild. Da beim Besuch einer Website aber sowieso alle angezeigten Bilder in den temporären Internetdateien auf dem Gerät des Besuchers gespeichert werden, hilft dies herzlich wenig. Ein bisschen Basiswissen in HTML reicht zudem, um im Quellcode den Pfad zum Bild einfach zu finden, um dieses anschliessend in der bereitgestellten Auflösung herunterzuladen. Die Möglichkeit mit einem Print-Screen Tool das Bild zu übernehmen bleibt ebenfalls bestehen. Daraus schliesst sich:
- Abschreckung: Niedrig
- Zeitaufwand: Mittel
- Verunstaltung: Keine
- Effizienz: Niedrig
#5 Verhinderung der Bild-Indexierung durch Suchmaschinen
Viele Bilder werden auch durch Bildsuchmaschinen wie Bing oder Google gefunden. Die Suchmaschinen-Roboter kann man anweisen, bestimmte Teile seiner eigenen Website nicht zu indexieren. Dazu erstellt man einen kurzen Eintrag in der robots.txt Datei im Root Verzeichnis seiner Website. Der Such-Bot kann damit erkennen, was er indexieren darf und was nicht. Man kann das Indexieren seiner Bilder also teilweise verhindern, wenn man diese zentral in einem Ordner abgelegt hat und folgenden Eintrag in der robots.txt macht. Achtung: Hole dir Unterstützung von deinem Webmaster, sonst kann es schnell passieren, dass gar nichts mehr indexiert wird.
User-agent: * Disallow: /pfad/zu/meinem/bildordner/
- Abschreckung: Keine
- Zeitaufwand: Niedrig
- Verunstaltung: Keine
- Effizienz: Niedrig
Das Einbinden deiner Bilder auf fremden Websites verhindern
Diese technische Massnahme erfordert, dass das gestohlene Bild mittels Verlinkung auf deiner Website eingebunden wurde. Es ist also nicht zwingend notwendig, dass jemand dein Bild herunterlädt und es auf seiner Website wieder hochlädt. Der Dieb kann auch einfach die bekannte URL auf dein Bild verwenden, um dieses auf seiner Page anzuzeigen. Wie kann das verhindert werden? Wie die robots.txt Datei, liegt auf den meisten Webspaces mit einem Apache Server auch eine Datei namens .htaccess im Root Directory (dort wo auch die index.php oder index.html liegt). Mit einem Eintrag in die .htaccess Datei kann bestimmt werden, welches Bild angezeigt wird, falls jemand die URL zu einem deiner Bilder bei sich einbindet.
RewriteEngine on RewriteCond %{HTTP_REFERER} !^$ RewriteCond %{HTTP_REFERER} !^http://(www.)?deine-domain.ch(/.*)?$ [NC] RewriteRule .(gif|jpg|png|GIF|JPG|PNG)$ http://www.deine-domain.ch/gestohlenesbild.gif [R,L]
Diese Codezeilen bewirken, dass auf der Website des Diebes nicht dein Bild, sondern ein extra von dir dafür angefertigtes Bild angezeigt wird. Das kann ein einfaches gif Bild sein mit einem Schriftzug oder ein Bild mit der Aufschrift „Hier wurde versucht ein Bild zu stehlen“ – oder ähnlich. Das Bild – in diesem Fall „gestohlenesbild.gif“ muss am angegebenen Pfad abgelegt werden (in diesem Beispiel ebenfalls im Root). Achtung: wende dich an deinen Webmaster, wenn du mit dieser Technik nicht so vertraut bist. In diesem Fall werden alle Bilder auf fremden Websites durch das „gestohlenesbild.gif“ ersetzt. Falls du aber nur bestimmte Websites ausschliessen willst, müsst du diese explizit angeben. Ohne diese Angabe kann es z.B. sein, dass auch ein auf Facebook geteiltes Bild nicht mehr angezeigt wird.
RewriteEngine on RewriteCond %{HTTP_REFERER} ^http://(www.)?website1.de(.*)?$ [NC,OR] RewriteCond %{HTTP_REFERER} ^http://(www.)?website1.net(.*)?$ [NC,OR] RewriteCond %{HTTP_REFERER} ^http://(www.)?website3.com(.*)?$ [NC] RewriteCond %{HTTP_REFERER} !^http://(www.)?deine-domain.ch(/.*)?$ [NC] RewriteRule .(gif|jpg|png|GIF|JPG|PNG)$ http://www.deine-domain.ch/gestohlenesbild.gif [R,L]
- Abschreckung: Keine
- Zeitaufwand: Mittel
- Verunstaltung: Keine
- Effizienz: Niedrig
#5 Exif Daten konsequent nachführen
Exif Daten sind sogenannte Metadaten, die neben den Pixeln auch noch weitere Informationen im Bild speichern. Lies hier in unserem Artikel zu Metadaten, wie du diese auslesen und bearbeiten kannst. Wichtig ist, dass deine Metainformationen immer korrekt erfasst sind (z.B. deine Adresse in der Kamera). Achte auch darauf, dass die Metainformationen bei der Kompression oder Bildoptimierung mit Plugins oder Software nicht verloren gehen. Vollständige Exif-Daten schützen zwar nicht vor dem eigentlichen Bildklau, aber immerhin kannst du damit deine Urheberschaft nachweisen.
Zusammenfassung
Eine einzelne Massnahme für effektiven Schutz seiner Bilder gibt es nicht. Eine Kombination der aufgeführten Ansätze kann aber dennoch den einen oder anderen Bildklau verhindern. Das wichtigste ist wohl, dass man sich der Problematik und dem Risiko bewusst ist, welches mit dem Publizieren von Bildern im Internet einhergeht.
6 Gedanken und Fragen