5 Farbfilter erklärt | So werden Schwarz-Weiß-Fotos lebendig
Wenn du dich schon einmal mit Schwarz-Weiß-Fotografie beschäftigt hast, ist dir der Begriff Farbfilter sicher schon begegnet. Doch was genau ist das? Wie funktioniert es? Und wieso überhaupt Farbfilter, wenn es um schwarz-weiße Bilder geht? Die Antworten auf diese Fragen, und mehr Informationen zu den verschiedenen Arten von Farbfiltern und ihrem Gebrauch findest du in diesem Artikel. Lies jetzt wie du deinen Bildern neues Leben einhauchst und werde zum Schwarz-Weiß-Profi!
Inhaltsverzeichnis
Was ist ein Farbfilter?
Ein Farbfilter wird in der Fotografie genutzt, um ein Farbfoto während dem Fotografieren in Grautönen (Schwarz-Weiss) aufzunehmen. Dafür wird der Farbfilter meist direkt auf das Objektiv geschraubt. Warum verwendet man nicht einfach den Schwarz-Weiss-Modus oder ändert das Bild nachträglich in Photoshop?
Wozu brauchen wir Farbfilter?
Auch Jahrzehnte nach der Erfindung der Farbfotografie erfreuen sich Schwarz-Weiß-Bilder großer Beliebtheit. Ihr einzigartiger Charme ist einfach zeitlos. Ein großes Problem für Schwarz-Weiß-Fotografen ist jedoch, dass die bunten Farbschattierungen ihrer Motive sich nur schwer in verschiedene Graustufen übersetzen lassen. Viele Farben, wie zum Beispiel verschiedene Rot-, Grün- und Blautöne sehen in der Natur sehr unterschiedlich aus, sind auf dem Schwarz-Weiß-Foto aber kaum zu unterscheiden. Die Objekte verschwimmen miteinander und durch den fehlenden Kontrast wirkt das Bild leblos und langweilig.
Als Lösung für dieses Problem gelten Farbfilter. Sie helfen bei der Konvertierung der verschiedenen Farben auf die Grauskala und dadurch auch beim Bewahren der Atmosphäre auf dem Schwarz-Weiß-Foto. Mit ihrer Unterstützung erscheinen die Objekte genauso klar getrennt und definiert wie auf einem Farbfoto. Doch welche Technik steckt dahinter?
Wie funktionieren Farbfilter?
Die meisten Lichtquellen geben eine Menge verschiedener Wellenlängen ab, die das ganze sichtbare Lichtspektrum umfassen. Oft ist es jedoch vorteilhaft, Licht mit eingeschränktem Spektrum zu erzeugen. Das kann man mithilfe von speziellen Filtern erreichen, die nur die gewünschten Wellenlängen durchlassen und den Rest abfangen oder reflektieren.
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Farbfilter bestehen meistens aus eingefärbtem Glas, Plastik oder lackierter Folie. Sie sind natürlich durchsichtig, werden aber so bearbeitet, dass sie nur für bestimmte Wellenlängen durchlässig sind. Die zwei häufigsten Modelle sind Absorptionsfilter und Interferenzfilter. Die Absorptionsfilter „schlucken“ die unerwünschten Lichtwellen, während die Interferenzfilter sie zerstören oder abprallen lassen. Genau genommen wird von jedem Filter ein wenig Licht absorbiert bzw. reflektiert – das lässt sich nicht vermeiden. Diese Mengen sind aber sehr gering im Gegensatz zu der Hauptfunktion des jeweiligen Filters.
Falls du mehr darüber erfahren möchtest, wie Filter allgemein funktionieren, lies doch hier weiter!
Natürlich kannst du Farbfilter auch in der Bildbearbeitung anwenden und regulieren. Mehr dazu und viele allgemeine Infos rund um die Schwarz-Weiß-Fotografie findest du in diesem Video:
Schwarz-Weiß-Filter
Wie du dir denken kannst, gibt es für die verschiedenen Farben auch verschiedene Farbfilter, nämlich fünf; für Rot, Orange, Gelb, Grün und Blau. Sie werden unter dem Begriff Schwarz-Weiß-Filter zusammengefasst. Ein Rotfilter lässt zum Beispiel rotes Licht durch und blockiert dabei grünes und blaues. Natürlich werden nicht immer 100% einer Lichtfarbe blockiert. Durch verschiedene Einstellungen der Menge des gefilterten Lichts entstehen unterschiedliche Farbtöne.
Das Ergebnis dieses Prozesses ist es, dass die dem Filter zugehörigen Farben heller, die anderen aber dunkler erscheinen. In der Schwarz-Weiß-Fotografie überträgt sich das dann auf verschiedene Graustufen. Durch die Unterschiede zwischen den Grautönen entstehen höhere Kontraste – das Bild wird differenzierter und damit lebendiger!
Welcher Filter wofür? Die Einsatzgebiete.
Die fünf Farbfilter werden wegen ihrer unterschiedlichen Wirkung auf unterschiedliche Weise eingesetzt. Ich erkläre dir die verschiedenen Typen:
#1 Rotfilter
Rotfilter haben einen sehr starken Effekt und erzeugen einen hohen Kontrast im Bild, der oft hart und streng wirken kann. Deshalb sind sie für viele Bereiche der Fotografie nicht gut geeignet. Wenn du aber genau nach einem solchen Ausdruck suchst, können sie sehr wirksam sein. In folgenden Situationen profitierst du von einem Rotfilter:
- In der Landschaftsfotografie kann man mithilfe eines Rotfilters eine dramatische Atmosphäre schaffen. Ein blauer Himmel erscheint dann fast schwarz und der Kontrast zu weißen Wolken sehr deutlich. Auch für trübe und neblige Verhältnisse eignet sich der Rotfilter sehr gut, weil die Details im Bild damit deutlicher erkennbar werden.
- Beim Fotografieren von Pflanzen kann der Rotfilter helfen, Blüten und Blätter deutlich voneinander abzugrenzen. Das ist besonders bei roten Blumen der Fall, weil die Blüten auf dem Schwarz-Weiß-Foto oft ähnlich erscheinen wie die grünen Blätter.
- Wenn du dich für Infrarotfotografie interessierst, dir aber keinen Infrarotfilter leisten kannst, ist ein Rotfilter ebenfalls eine gute Alternative. Sein Effekt ist so extrem, dass er durchaus mit dem eines richtigen Infrarotfilters vergleichbar ist. Dabei ist er aber viel günstiger.
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#2 Orangefilter
Der Orangefilter liegt in seiner Wirkung in etwa zwischen dem Rot- und dem Gelbfilter. Daher ergibt er eine gute Mischung aus den Eigenschaften der beiden und eignet sich für viele Bereiche der Fotografie. Hier einige Beispiele:
- In der Porträtfotografie wird der Orangefilter gerne verwendet, weil er der Haut schmeichelt. Flecken und Unreinheiten werden reduziert und die Haut wirkt ebenmäßig und gesund.
- Für die Architekturfotografie, beispielsweise für Aufnahmen von Gebäuden und Stadtansichten eignet sich ein Orangefilter ebenfalls. Er verleiht vor allem Backstein eine angenehme Farbe und erhöht den Kontrast zwischen verschiedenen Materialien. So gewinnt das Bild an Tiefe und Struktur.
- Ähnlich wie der Rotfilter wird auch der Orangefilter in der Landschaftsfotografie eingesetzt, um Dunst und Nebel zu verringern und Kontraste zu verstärken. Dabei ist er jedoch etwas milder als der Rotfilter. Wenn du also ein Landschaftsbild mit etwas weniger dramatischer Atmosphäre erzeugen willst, ist der Orangefilter die bessere Option.
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#3 Gelbfilter
Der Gelbfilter ist der dezenteste unter den fünf Farbfiltern. Bei manchen Anwendungen ist der Unterschied kaum erkennbar. Das kann jedoch gerade genug sein, um das Bild fast unmerklich zu perfektionieren. Gelbfilter sind sehr beliebt bei Fotografie-Anfängern, da sie in allen Bereichen der Fotografie anwendbar sind und man mit ihnen kaum etwas falsch machen kann. Auch hier ein paar Beispiele für die beste Anwendung:
- In der Landschaftsfotografie verdunkelt der Gelbfilter den Himmel minimal. So kommt der Farbkontrast zum Gelände besser zur Geltung. Der Himmel wirkt insgesamt interessanter, weil die Wolken etwas mehr hervorstechen.
- Ähnlich wie der Orangefilter wird auch der Gelbfilter in der Porträtfotografie gerne verwendet. Auch er erzeugt einen warmen, gesunden Hautton, wirkt dabei aber noch etwas natürlicher.
- In der Pflanzenfotografie sorgt der Gelbfilter für eine deutlichere Unterscheidung von verschiedenen Grüntönen.
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#4 Grünfilter
Der Grünfilter ist ein weniger verwendeter Farbfilter. Er eignet sich nur für einige spezielle Situationen, kann in diesen jedoch sehr nützlich sein.
- In der Pflanzenfotografie kann der Grünfilter dabei helfen, farbige Blüten von grünen Blättern abzuheben.
- Dieser Effekt wird auch in der Landschaftsfotografie gerne gebraucht, um Gras und Bäume zu betonen. Allerdings hellt der Grünfilter den Himmel auf, deshalb solltest du vorsichtig mit ihm umgehen.
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#5 Blaufilter
Der blaue Farbfilter wird in der Schwarz-Weiß-Fotografie sehr selten gebraucht. Er verdunkelt die meisten Farben und reduziert den Kontrast innerhalb des Bildes. Wenn du aber ein sehr ruhiges, wenig dramatisches Foto erzeugen möchtest, kann er dir gut dienen. Besonders einer Landschaftsaufnahme am frühen Morgen verleiht der Blaufilter eine zauberhafte Atmosphäre, indem er Nebeldunst und Dämmerung betont.
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Farbfilter im direkten Vergleich
Im folgenden Bild siehst du eine Gegenüberstellung von vier der fünf Farbfilter. Was meinst du, welcher passt für dieses Motiv am besten?
So ein Farbfilter Set ist recht günstig zu haben. Ich habe mir damals auch so eines gekauft, und einfach selbst ausprobiert. Wenn du dich an den Bestseller mit den guten Bewertungen hältst, machst du sicher nichts verkehrt.
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Fazit: Farbfilter
Wenn du dich für Schwarz-Weiß-Fotografie begeisterst und deine Bilder besonders lebendig gestalten möchtest, empfehle ich dir unbedingt, Farbfilter zu verwenden. Am besten beschäftigst du dich mit den fünf verschiedenen Optionen und findest selbst heraus, welcher Farbfilter dir in welcher Situation die besten Ergebnisse liefert. Zum Schluss noch einmal zusammengefasst die wichtigsten Fakten zum Thema Farbfilter:
- In der Schwarz-Weiß-Fotografie hat man häufig das Problem, dass die vielfältigen Farben des Originalbildes in zu ähnliche Graustufen übersetzt werden. Dadurch wirken Schwarz-Weiß-Bilder oft flach und leblos.
- Als Lösung für diese Frage sind die Farbfilter entstanden. Sie verstärken den Kontrast zwischen den verschiedenen Grautönen im Schwarz-Weiß-Foto.
- Es gibt zwei verschiedene Funktionsweisen der Farbfilter: den Absorptions- und den Interferenzfilter. Der erste schluckt die unerwünschten Frequenzen, der zweite reflektiert oder zerstört sie.
- Die fünf Farbfilter für Rot, Orange, Gelb, Grün und Blau unterscheiden sich in ihrer Stärke und Wirkung. Deshalb werden sie unterschiedlich eingesetzt.
Ich hoffe, ich konnte dir in diesem Artikel einen guten Überblick über Farbfilter geben. Sie sind wirklich eine tolle Bereicherung für die Schwarz-Weiß-Fotografie und helfen dir dabei, die Stimmung und Aussage deiner Bilder zu verändern. Wer weiß, vielleicht kannst du sie sogar lebendiger gestalten, als sie es in Farbe wären… Ich freue mich über dein Feedback und deine eigenen Erfahrungen zum Thema Farbfilter in den Kommentaren!
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