Foodfotografie mit High-Key und Low-Key Anleitung
Es gibt immer jemanden auf der „dunklen“ Seite und jemanden auf der „hellen“ Seite – auch bei der Foodfotografie. Die Idee von Low-Key Fotografie ist sehr einfach: minimale Beleuchtung, dunkle Töne, die einige Teile des Motivs mit Licht hervorheben. High-Key ist das genaue Gegenteil. Das Motiv ist gut durch weiches Licht beleuchtet, hat sanfte helle Töne und weiche Schatten. In diesem Beitrag zeige ich dir, wie du eindrucksvolle Foodfotografie erstellst – sowohl im High-Key als auch im Low-Key Look.
Inhaltsverzeichnis
1. Die Low-Key oder Dark & Moody Foodfotografie
In den letzten Jahren entwickelte sich dieser Stil stark und gehört zu beliebtesten Fototrends im Bereich Foodfotografie. Dark Fotografie wird oft als „Chiaroscuro“ -Fotografie bezeichnet, ein Begriff, der aus der Kunstwelt entlehnt wurde. Das bedeutet „hell-dunkel“ und bezieht sich auf den Kontrast zwischen Schatten und Licht auf einem Bild. Die Technik führt das Auge des Betrachters zu einem bestimmten Bereich auf dem Foto und erzeugt eine dramatische Stimmung. Mystic Light ist ein weiterer Name der Dark Fotografie.
Der häufigste Fehler bei der Aufnahme
Bei der Low-Key Foodfotografie ist der häufigste Fehler die Unterbelichtung. Also wenn in den hellen Bereichen des Bildes nicht genügend Licht vorhanden ist, das Hauptmotiv schlecht vom Hintergrund getrennt ist und keine Kontraste aufweist. Ein Low-Key Bild sollte nicht den Eindruck erwecken, dass der gesamten Komposition Licht fehlt.
Requisiten
Die Idee hinter der Dark Foodfotografie ist es, den Hintergrund im Schatten zu halten und die Aufmerksamkeit des Betrachters auf das Hauptmotiv zu lenken. Deswegen ist die Wahl der Requisiten bei der Dark & Moody Fotografie sehr wichtig. Bei der Dark Foodfotografie geht es vorrangig darum, den Hintergrund dunkler zu halten und den Lichtfokus auf das Gericht zu legen.
Denk daran, dass alle Requisiten auch dunkel sein müssen. Gerne können die Accessoires interessante Strukturen aufweisen wie leicht rostiges Metall oder Gebrauchsspuren. Als Hintergrund kann man altes Holz oder altes Backblech mit leichten Rostspuren verwenden.
Licht
Bei der Low-Key Fotografie ist es unbedingt erforderlich, das Licht zu formen. Du musst festlegen, wie du dein Bild beleuchten möchtest und wo die Schatten fallen sollen. Für „Dark“-Fotos verwende ich meistens Seiten- oder Gegenlicht-Beleuchtung. Es ist gut, wenn die Lichtquelle im Aufnahme-schema mit Seitenlicht sich noch in einem kleinen Winkel befindet, damit das Licht nicht auf den Hintergrund fällt. Du kannst auch schwarze Reflektoren (Abschatter), schwarze Pappe oder schwarzen Schaumkarton verwenden, um den Hintergrund und sogar die Vorderseite des Bildes künstlich abzudunkeln.
In diesem Stil ist es für mich einfacher mit Studio-Licht zu arbeiten. So kann ich die Leistung und die Richtung des Lichtes steuern. Es ist viel leichter künstliches Licht mit schwarzen Reflektoren zu blockieren, um die gewünschte dunkle Atmosphäre zu erzeugen. In diesem Fall sollten die Reflektoren so gesetzt werden, dass die Hauptelemente des Bildes immer noch ihren Lichtanteil erhalten. Es ist wünschenswert, aber nicht notwendig, Umgebungsbeleuchtung mit möglichst geringer Helligkeit zu haben. Am besten benutzt du ein Stativ, besonders, wenn du bei Tageslicht fotografierst.
Kamera-Einstellungen Low-Key Foodfotos
- Mit dem Weißabgleich beginnt jede Aufnahme. Wenn du am Fenster fotografierst, stelle das „Tageslicht“ ein.
- ISO – Mindestwert 100
- Die Verwendung des Timers 2, 10 Sek oder eines Fernauslösers verhindert Verwacklungen der Kamera und du bekommst ein scharfes Bild.
- Es ist besser, die Blende im Bereich von 5-5,6 oder mehr einzustellen. Es ist nicht sinnvoll, den Hintergrund zu verschmieren, der nach der Idee bereits im Schatten ist. Experimentiere, beobachte und entscheide, welche Blendenwerte du bei dunklen Fotos bevorzugst.
- Exposure Compensation (Belichtungskorrektur): Wir wissen bereits, dass Exposure Compensation Bilder dunkler oder heller machen kann. Versuche die Exposure Compensation selbst in mehreren Werten einzustellen und so viele verschiedene Fotos einer Komposition zu erstellen wie möglich.
- Bei der Verschlusszeit (engl. shutter speed / exposure time) ist alles individuell, abhängig von der Lichtmenge, die auf die Matrix deiner Kamera fällt. Wenn die Komposition genug beleuchtet ist, ist die Verschlusszeit kürzer, wenn es im Raum zu dunkel ist, ist sie natürlich länger. Du kannst es im AV-Modus (Aperture Priority) selbst versuchen. Deine Kamera wählt die erforderliche Verschlusszeit selbst aus. Im manuellen Modus erhältst du jedoch schneller das gewünschte Ergebnis, da die Kamera deine Beleuchtung möglicherweise als unzureichend ansieht und dein Foto überbelichtet, was nicht zur Idee der Dark Fotografie gehört.
- Der wichtigste Teil der Dark Fotografie ist die Bildbearbeitung. Dieser Stil kann später in der Postproduktion angepasst werden.
2. High-Key Foodfotografie
Im Gegensatz zum Low-Key Stil gibt es auch die High-Key Foodfotografie. Bilder in diesem Stil sind immer hell und luftig. Das Konzept der High-Key Fotografie ist einfach, aber die Ausführung kann schwierig sein.
High-Key Fotos sind meistens hell. Das Hauptlicht (Key Light) liefert uns die Hauptbeleuchtung und die Reflektoren werden verwendet, um alle oder die meisten Schatten auszufüllen. Bei der High-Key Fotografie geht es darum, das Lichtverhältnis auszugleichen. Unausgeglichene Beleuchtung führt zu viel Schatten. Aber die kleinen Schatten müssen unbedingt sein, denn sie geben dem Bild die Tiefe. Der größte Teil des Bildes ist hellgrau und reinweiß.
Der häufigste Fehler bei der Aufnahme
Einer der häufigsten Fehler bei dieser Art von Aufnahmen ist die Überbelichtung, wenn Details in hellen Bereichen des Bildes vollständig verloren gehen. Hier musst du vorsichtig sein und die Belichtung schrittweise erhöhen, um eine Überbelichtung zu vermeiden. Ein weiterer häufiger Fehler ist der falsche Weißabgleich (White Balance). In diesem Fall erscheint auf dem Bild ein parasitärer gelber (seltener blauer) Farbton. Weiße Farbe auf Fotos in High-Key soll perfekt weiß sein!
Der Hintergrund sollte ausschließlich in hellen und neutralen Tönen sein. Die beste Option für Anfänger ist ein weißer Hintergrund, da er dich niemals im Stich lässt. Als Hauptobjekt verwendest du Objekte in Weiß, Hellgrau und Pastellfarben (z.B. Milchprodukte, Teigprodukte, Desserts). Die Lichtquelle befindet sich normalerweise seitlich oder hinter dem Motiv. Um weiches Licht zu erhalten, verwendest du einen Diffusor und du verwendest einen oder mehrere Reflektoren, um die Schattenseite des „Modells“ hervorzuheben.
Hilfreiche Tipps für eindrucksvolle High-Key Aufnahmen
Es ist wichtig, dass der Hintergrund auch gleichmäßig beleuchtet ist, denn bei Lichtmangel erscheint er grau. Ein zusätzlicher Effekt wird durch eine geringe Schärfentiefe (f 1.2- 2.8) und eine leichte Erhöhung der Belichtungskorrektur (+1 +2) erzeugt. Achte jedoch darauf, dass das Bild nicht überbelichtet ist, da dies zum Verlust wichtiger Details und des Volumens auf dem Foto führen kann. Der Kontrast auf dem Bild soll minimal sein, alle Übergänge müssen sehr weich sein.
Je mehr du das Licht zerstreuen kannst, desto effektiver sind deine High-Key Fotos. Die Verwendung großer Lichtquellen hilft dabei, die notwendige Lichtausbreitung zu erreichen. Eine kleine Lichtquelle erzeugt ein härteres Licht und einen härteren Schatten. Je größer deine Lichtquelle ist, desto stärker wird sich das Licht zerstreuen und desto weicher werden die Schatten.
Extratipp
Wenn du nur eine kleine Lichtquelle hast, z. B. einen Blitz, benutze einen Diffusor oder eine Softbox (zwischen Set und Blitz)!
Bildbearbeitung
Wie bei jeder Art der Fotografie kann die Bildbearbeitung hilfreich sein, du kannst jederzeit die Beleuchtung verbessern. Senke zunächst den Kontrast (Contrast), mindere dann die Anzahl der Schwarztöne (Blacks) und Schatten (Shadows). Es hilft auch, die Whites und Highlights zu steigern. Dadurch wird der High-Key Lichteffekt verstärkt.
High-Key Lightning erzeugt Fotos mit fröhlichen Emotionen. Viele Brands bevorzugen diesen Fotostil, um ihre Produkte zu präsentieren. Das liegt daran, dass solche Bilder eine gute Laune aufrufen.
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