Foto-Website Basics: Welche Möglichkeiten habe ich?
Bei all den Möglichkeiten, seine eigenen Fotos in entsprechenden Communities und den sozialen Netzwerken zu präsentieren, vernachlässigen viele Fotografen das Wichtigste: die eigene Webseite. Bei der Gestaltung und dem Hosting deiner Online-Präsenz solltest du jedoch einiges beachten.
Inhaltsverzeichnis
CMS für Fotografen
Wer nicht gerade das Gestalten und Programmieren von Webseiten gelernt hat oder sich dafür einen Profi leisten kann bzw. will, verwendet heute ein sogenanntes Content-Management-System (CMS) für den Aufbau seiner Webseite. Das erlaubt eine weitgehend freie Gestaltung und das unkomplizierte Austauschen und Ergänzen der Inhalte. Da ein gutes Content-Management-System recht intuitiv zu bedienen ist, benötigst du dafür keinerlei Programmierkenntnisse mehr. Es lohnt sich aber, sich dennoch etwas mehr Zeit für die Gestaltung zu lassen. Insbesondere die Details einer scheinbar fertigen Webseite können sich als echte Zeitfresser entpuppen. Außerdem kann Feedback nie schaden. Zeige deine Seite also auch deinen Freunden und bitte sie, dir ihre Meinung dazu zu sagen. Zwar ist Vieles eine Geschmacksfrage. Es gibt aber immer etwas, das man übersehen hat oder das von der Mehrheit der Nutzer bemängelt wird. Feinschliff ist dann angesagt.
Die wichtigsten Kriterien für ein gutes CMS sind:
- Flexibilität: Zusätzliche Funktionen, wie ein Shop, alternative Sprachversionen, ein Buchungssystem etc. lassen sich jederzeit – auch nachträglich – hinzufügen
- Ausführliche Dokumentation: Anleitungen und eine große Community helfen bei den ersten Schritten und zeigen Tipps für die Nutzung
- Zukunftssicherheit: Ein CMS, das bereits seit Jahren auf dem Markt ist, sich stetig verbreitet und ständig weiterentwickeln wird, schafft Sicherheit
- Umfangreiche Extras: Je mehr Plugins und Themes ein CMS-Anbieter im Programm hat, desto größer ist dein Gestaltungsspielraum
Was steht denn so im Angebot, fragst du dich nun. Schauen wir uns das mal an.
WordPress
Eines der erfolgreichsten und meistverbreiteten Beispiele für ein gutes CMS ist WordPress.
Hast du’s gewusst?
Etwa 30 % aller Webseiten basieren heutzutage auf WordPress.
Der hohe Marktanteil hat viele gute Gründe. In der Basis-Version ist die Nutzung z. B. vollkommen kostenlos und das Erstellen eines Layouts gelingt sogar absoluten Anfängern relativ einfach. Kostenpflichtig sind hier nur bestimmte Themes und Plugins aus dem Premium-Bereich. Außerdem kannst du deine mit WordPress erstellte Webseite überall hosten. Du bist also nicht an einen bestimmten Anbieter gebunden, wie es bei All-in-one-Lösungen üblich ist. Letztere bringen dich dafür oft am schnellsten zu den gewünschten Ergebnissen.
Apropos Webhosting
Welcher Tarif für dich als Fotograf am besten geeignet ist, hängt davon ab, was du von diesem erwartest. Sicher ist, dass das günstigste Angebot nicht immer das Beste ist. Vor allem muss in dem gewählten Paket genügend Speicherplatz inklusive sein. Denn im Gegensatz zu textlastigen Seiten, benötigen Fotos deutlich mehr davon.
Ideal ist ein Webhoster, der individuelle Lösungen anbietet, die sich auch nachträglich noch anpassen lassen. Beabsichtigst du, zunächst nur wenige Arbeiten in niedriger Auflösung hochzuladen, wirst du wahrscheinlich auch mit kleinen Einsteiger-Tarifen gut zurechtkommen. Es empfiehlt sich jedoch, die Fotos auch in höheren Auflösungen anzubieten. Das gilt insbesondere dann, wenn du sie (kostenpflichtig oder nicht) zum Download anbieten möchtest.
Auch ein Kundenbereich mit Login ist bei vielen professionellen Fotografen gang und gäbe. Hier können deine bisherigen Auftraggeber auch später noch auf ihre Bilder zugreifen, die natürlich in hoher Auflösung zur Verfügung stehen sollen. Einige Gigabyte an Daten kommen da schnell zusammen. Um für die Zukunft gut gerüstet zu sein, sollte der Webspace also möglichst großzügig bemessen sein, um nicht schon kurz nach dem Hosten an die Kapazitätsgrenzen zu stoßen. In der Regel kannst du in deinem Vertrag aber auch nachträglich noch zusätzlichen Speicherplatz hinzubuchen oder in ein besseres Tarif-Paket wechseln.
Mit dem Erfolg kommt der Traffic
Je erfolgreicher und bekannter deine Arbeit wird, desto mehr Menschen werden deine Webseite besuchen wollen. Achte deshalb auch von Anfang an auf genügend Inklusiv-Traffic bei deinem Webhoster. Kommen pro Monat mehrere hundert Nutzer auf deine Homepage und klicken sich durch deine Bilder, kommen nämlich schnell ein paar hundert Gigabyte an Traffic zusammen.
Inzwischen bieten die meisten Hosting Services neben limitierten Datenübertragungen, die sich meist eher für Hobbyfotografen eignen, auch eine Flatrate diesbezüglich an. In den meisten Fällen halten sich die zusätzlichen Kosten dafür in Grenzen. Wenn du dir darum also keine Sorgen mehr machen möchtest und auch für den erhofften, großen Besucheransturm gerüstet sein willst, gönne dir auf jeden Fall den unbegrenzten Datenstrom.
Keine langen Ladezeiten
Schnelle Internetverbindungen ermöglichen heute ein flüssiges Browsen ohne lange Wartezeiten. Dementsprechend hoch sind auch die Erwartungen der Nutzer und umso weniger Geduld bringen die meisten auf. Die Leistung deiner Webseite ist deshalb enorm wichtig. Dauert das Laden länger als 2 Sekunden, verlassen viele Besucher die Seite bereits wieder, ehe sie sich überhaupt richtig umgesehen haben. Dass dadurch potenzielle Kunden verloren gehen, liegt in der Natur der Sache.
Richtet sich dein Angebot in erster Linie an deutsche Nutzer, sollte der Server bzw. dein Webhoster ebenfalls in Deutschland sitzen. Darüber hinaus ist vom Shared Hosting abzuraten. Hierbei ergeben sich zwangsläufig zeitliche Verzögerungen beim Laden der Inhalte, was gerade bei hoch aufgelösten Fotos von Nachteil ist.
Die Bedeutung der eigenen Webseite
Im Alltag haben die meisten Fotografen häufiger mit ihren Profilen bei Instagram, Facebook & Co. zu tun als mit der eigenen Homepage. Immerhin lassen sich dort mit geringem Aufwand viele Menschen erreichen, die sich für deine Inhalte interessieren. Doch auch wenn ein Großteil der Online-Kommunikation und die Präsentation der Bilder heute über die sozialen Netzwerke läuft, sollte die eigene Webseite nicht vernachlässigt werden. Im Gegenteil.
Deine Website ist das Aushängeschild deines Business und insbesondere bei potenziellen Kunden die erste Anlaufstelle.
Aber auch einige deiner Fans, die dich bzw. deine Arbeiten auf einem der Social-Media-Kanäle kennengelernt haben, klicken früher oder später auf den Link zu deiner eigenen Web-Präsenz. Nutze unsere 13 Punkte Checkliste, damit deine Website zum Erfolg wird.
Volle Kontrolle
Der große Vorteil der Webseite gegenüber externen Plattformen ist einfach: Hier bestimmst du alleine, wie du deine besten Fotografien präsentierst. Vom Design über die Anordnung und Navigation, bis hin zur Bildqualität, bestimmt dein persönlicher Geschmack. Social Media lässt hier kaum Spielraum und nicht zu Unrecht fluchen einige Fotografen über die dort herrschenden Einschränkungen, eventuelle Zensur und die umfangreichen Rechte, die man alleine durch die Nutzung den Plattformanbietern überlässt. Um aber bei seinem Publikum präsenter zu sein und z. B. über aktuelle Aktionen und Ereignisse zu informieren, sind solche Dienste eine sinnvolle Ergänzung zur eigenen Homepage.
Deine Fotos optimal zur Geltung bringen
Unabhängig davon, in welchen fotografischen Bereichen du hauptsächlich aktiv bist, ob als Produkt-, Event- oder Portraitfotograf: Es genügt nicht, einfach nur einen Haufen Bilder online zu stellen. Damit das Kernstück deiner Arbeit perfekt zur Geltung kommt, sind einige Dinge zu beachten.
- Am Anfang steht die Auswahl der besten, aussagekräftigsten Werke aus deinem Portfolio. Hier ist weniger definitiv mehr. Denn wer zu viele Fotos in seiner Galerie präsentiert, überfordert die Besucher seiner Seite schnell. Darum solltest du zunächst streng selektieren und die Bilder bei der Gelegenheit in eine sinnvolle Sortierung bringen.
- Lege von dieser Auswahl mindestens zwei verschiedene Versionen an. Eine davon wird in niedriger Auflösung abgespeichert, die für die Voransicht genutzt wird und nur wenig Speicherplatz benötigt. Eine höher aufgelöste Version wird dem Besucher erst dann angezeigt, wenn er auf das Foto klickt oder durch deine Galerie blättert. So verringert sich der Traffic und damit die Ladezeiten deiner Webseite. Da auch die Displays immer detailliertere Darstellungen erlauben, sollten auf einer professionell aufgebauten Seite schließlich auch noch hoch aufgelöste Fotos in Originalgröße zur Verfügung stehen.
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