Fotoausrüstung schützen: Tipps und Möglichkeiten
Die Fotoausrüstung ist eine teure Investition. Doch die Objektive & Co sind sehr empfindlich. Schnell können sie im Alltag daher beschädigt werden, beispielsweise durch Herunterfallen. Aber deine Kameraausrüstung wird noch mit weiteren Gefahren konfrontiert, zum Beispiel kann sie gestohlen werden oder du setzt sie großer Kälte aus, wenn du sie mit in die Natur nimmst. Diese sind nur einige Beispiele von vielen. Folgend findest du daher alle wichtigen Tipps und verschiedene Möglichkeiten, um deine Fotoausrüstung bestmöglich zu schützen.
Inhaltsverzeichnis
Tipp 1: Kamera vor Feuchtigkeit schützen
Eine hohe Luftfeuchtigkeit oder sogar strömender Regen sind für die Kamera eine große Gefahr. Bestenfalls bewahrst du sie daher in der Kameratasche oder einem wasserdichten Rucksack auf. Das geht allerdings nur, solange du sie nicht benutzen möchtest. Doch in der Regel hast du die Kamera ja im Gepäck, um einige schöne Schnappschüsse zu machen. Dann gelten bei solchen Verhältnissen folgende Grundregeln:
- Am besten hast du bereits beim Kauf deiner Kamera darauf geachtet, dass sie spritzwassergeschützt ist.
- Verwendest du diese im Regen, musst du sie vom Wasser fernhalten. Das funktioniert beispielsweise unter einem Schirm, aber du kannst auch einen Regenschutz für deine Kamera kaufen beziehungsweise aus einer Plastiktüte selbst einen bauen.
- Entferne vor dem Verstauen eventuelle Nässe oder Feuchtigkeit von der Kamera und dem Objektiv.
- Bei Regen oder einer sehr hohen Luftfeuchtigkeit solltest du möglichst auf den Wechsel des Objektivs verzichten, ansonsten kann sich im Inneren der Kamera Kondenswasser bilden.
- Sollten sich Tropfen oder ein feuchter Film auf der Kamera bilden, wischst du diese so schnell wie möglich weg (mit einem Mikrofasertuch). Lies unseren Artikel zur Sensorreinigung und wie du dein Objektiv professionell pflegst und säuberst.
Du hast noch keinen Kamera-Regenschutz? Hier findest du eine kleine Auswahl. Fast geschenkt, wenn du bedenkst, dass du deiner Kamera damit das Leben retten kannst.
Was, wenn die Feuchtigkeit doch einmal durch kommt?
Wenn es trotzdem passiert und Feuchtigkeit in die Kamera gekommen ist, gehst du wie folgt vor:
- Schalte die Kamera sofort aus
- Nimm den Akku heraus
- Stelle alle Teile und die Kamera in einen trockenen Raum
- Erst, wenn alles mit Sicherheit getrocknet ist, darfst du die Kamera wieder verwenden, denn ansonsten könnte es zu einem Kurzschluss kommen und damit zu irreparablen Schäden.
Tipp 2: Kamera vor Sand und Staub schützen
Aber nicht nur Wasser wird zum Problem, wenn es in die Kamera eindringt, sondern auch Staub, Sand oder andere Verschmutzungen können ihre Funktionstüchtigkeit einschränken. Wenn du die Kamera also zum Beispiel am Strand dabei hast und den Sonnenuntergang fotografieren willst, solltest du diese bestenfalls in eine Plastiktüte einpacken. Auch der Regenschutz, wenn du einen solchen gekauft hast, eignet sich dafür hervorragend. Es gilt ebenfalls, einen Objektivwechsel möglichst zu vermeiden. Nutzt du ein Zoomobjektiv, so eignet sich ein Modell ohne bewegliche Außenteile am besten, sprich Objektive mit Innenfokussierung. Sinnvoll ist außerdem ein spezieller UV- oder Schutzfilter, um die Frontlinse zu schützen.
Kennst du schon meine 52 weltbesten Spickzettel?
Tipp 3: Kamera vor Kälte und Hitze schützen
Wie du siehst, herrschen vor allem dann viele Gefahren für deine Fotoausrüstung, wenn du diese mit in die Natur nimmst und dort nutzen möchtest. Hierbei lauert noch ein weiteres Risiko: Häufig werden die Kamera & Co dabei entweder großer Hitze oder klirrender Kälte ausgesetzt. Beides bedeutet für das Material gewisse Strapazen. In solchen Fällen können dir diese Maßnahmen helfen:
- Verwende für die Kamera einen Sonnenschirm, wenn du sie bei großer Hitze verwendest. Versuche außerdem, eine direkte Sonneneinstrahlung auf deine Fotoausrüstung zu vermeiden. Lagerst du sie beispielsweise in einer Tasche, so solltest du diese während der Pause in den Schatten legen.
- Wird die Kamera hingegen im Auto gelagert, verstaust du diese am besten unter dem Sitz oder deckst sie zumindest mit einer Decke beziehungsweise einem Kleidungsstück ab.
- Sollte die Kamera eine Überhitzungswarnung melden, schalte sie unverzüglich aus und lass sie an einem schattigen Platz abkühlen.
- Bei extrem niedrigen Temperaturen solltest du die Kamera stets so nah wie möglich am Körper tragen. Das gilt zum Beispiel im Rucksack, aber auch bei Expeditionen über Nacht. Auf gut Deutsch: Am besten hast du die Kamera nachts mit im Schlafsack.
- Sorge für eine zusätzliche Isolation deiner Kamera. Dafür kannst du zum Beispiel eine Isomatte zuschneiden und im Fotorucksack auslegen.
- Um deine Hände bei der Benutzung der Kamera vor der Kälte zu schützen, brauchst du Fingerhandschuhe, die dir ausreichend Bewegungsfreiheit bieten – dennoch aber warm genug sind.
Ein weiteres Risiko für deine Kamera sind schnelle Temperaturwechsel. Vermeide also möglichst, dass sie extremen oder zu schnellen Temperaturschwankungen ausgesetzt wird. Gib ihr stattdessen Zeit, um sich zu akklimatisieren und vermeide – wenn machbar – Temperaturen über 40 oder unter null Grad Celsius.
Tipp 4: Kamera vor einem Sturz schützen
Wenn die Kamera fällt, erleidet sie schlimmstenfalls einen Totalschaden. Doch schon ein unachtsamer Moment kann ausreichen und es ist passiert. Das ist ein Risiko, welches nicht nur draußen, sondern auch in Innenräumen besteht – wann immer du die Kamera zur Hand nimmst. Wichtig ist daher, dass du sie stets an einem Tragegurt befestigst. Das gilt selbst dann, wenn du „nur kurz“ etwas machen möchtest, wie ein Foto zu löschen oder die Einstellungen zu überprüfen.
Tipp 5: Kamera vor Diebstahl schützen
Ein weiteres typisches Risiko ist der Diebstahl deiner Fotoausrüstung, schließlich wissen selbst Kriminelle, wie viel eine DSLR oder ein Objektiv wert sein kann. Auch hier kann ein unachtsamer Moment ausreichen. Außerdem ist natürlich ein Einbruchdiebstahl möglich, wenn die Diebe beispielsweise nachts in dein Fotostudio eindringen. Bist du aufmerksam und trägst deine Kameraausrüstung immer bei dir, kannst du das Diebstahlrisiko also zwar senken – doch ein Restrisiko bleibt stets bestehen. Wichtig ist daher eine gute Versicherung für deine Fotoausrüstung.
Tipp 6: Kamera durch Versicherung schützen
Sei es also gegen Diebstahl, aber auch Sturz- oder andere Schäden: Wann immer du dir eine teure Fotoausrüstung zulegst, solltest du sie gegen solche Gefahren versichern. Dabei gibt es jedoch große Unterschiede und die richtige Wahl deiner Versicherungspolice ist essenziell, damit diese im Schadensfall auch tatsächlich greift. Denn ein nicht versicherter Schadensfall gehört zu den häufigsten Gründen, weshalb eine Versicherung nicht zahlen möchte. Lieber greifst du also ein bisschen tiefer in den Geldbeutel, aber hast dafür einen umfassenderen Schutz, als dass du am Ende umsonst deine Raten bezahlt hast. Bei vielen Anbietern ist es nämlich durchaus möglich, neben einem Diebstahl auch Stürze, Beschädigungen durch Umwelteinflüsse wie Sand oder Kälte sowie Schäden durch Dritte abzusichern, um nur einige Beispiele von vielen zu nennen. Worauf du beim Abschluss einer Versicherung also achten solltest, ist:
- Wie und wo nutzt du deine Fotoausrüstung?
- Welche Leistungen müssen also versichert sein?
- Was ist alles mitversichert (Kamera, Objektive, etc.)?
- Wie hoch sind die Beiträge?
- Ist der volle Wert der Fotoausrüstung versichert?
- Hat die Police eine Selbstbeteiligung?
- Wird der Neu- oder nur der Zeitwert erstattet?
- Gilt die Versicherung weltweit oder nur im Inland?
- Welche Schäden sind mitversichert?
Mit dieser Checkliste findest du gewiss eine Versicherung, die optimal deinen Bedürfnissen entspricht.
Tipp 7: Bilder gesondert schützen
Wenn du die vorangegangenen Tipps berücksichtigst, ist das Risiko eines Schadens bei deiner Kamera gering und selbst, wenn es so weit kommt, erhältst du zumindest dein Geld zurück. Die Bilder sind dann aber vielleicht unwiderruflich verloren. Wichtig ist daher, dass du nicht nur deine Fotoausrüstung schützt, sondern auch die Bilder. Wann immer möglich entnimmst du daher die Speicherkarte und lädst du Fotos auf eine Festplatte herunter – bestenfalls direkt mit mindestens einer Sicherungskopie. Zudem kann es sinnvoll sein, bei besonders wichtigen Bildern während dem Fotografieren die Speicherkarte zu wechseln. Sollte eine von ihnen beschädigt werden oder verloren gehen, so hast du zumindest noch auf einer anderen Speicherkarte Fotos von der Location, Szene, o.ä.
Fazit
Wie du siehst, kannst du nicht alle Risiken für deine Fotoausrüstung oder Bilder kategorisch ausschließen. Doch mit den genannten Möglichkeiten kannst du diese auf ein Minimum reduzieren. In Kombination mit einer guten Versicherung musst du dir dann kaum noch Sorgen um deine Kamera, Objektive, Fotos & Co machen – sondern kannst dich auf das Wesentliche konzentrieren: die Fotografie. Wie sagt man so schön? Vorsicht ist besser als Nachsicht!
2 Gedanken und Fragen