Fotos drucken – Digitale Bilder richtig vorbereiten
Nicht nur während dem Fotografieren, auch bei der Bildnachbearbeitung gibt es wichtige Dinge zu beachten, wenn von den Aufnahmen später ansprechende Abzüge gedruckt werden sollen. Bei der Druckvorbereitung der Fotos können noch viele Weichen gestellt werden, die die Qualität der Drucke später beeinflussen. Hier sind die wichtigsten Tipps für die besten Ergebnisse zusammengefasst.
Vor jedem Shooting, aber auch bei spontanen Aufnahmen sorgt die richtige Kameraeinstellung für die gewünschten Effekte und zufriedenstellenden Resultate. Sollen digitale Bilder später ausgedruckt werden, müssen zusätzlich jedoch einige Punkte berücksichtigt werden. Die richtige Auflösung, die passende Farbeinstellung oder auch das Dateiformat wirken sich entsprechend auf das Ergebnis aus.
Inhaltsverzeichnis
So sah das am Bildschirm nicht aus! – Das Problem mit der Vergleichbarkeit
Meist ist es sehr schwer oder gar unmöglich, beim Ausdrucken der Bilder dasselbe Ergebnis zu erzielen, wie es am Monitor sichtbar ist. Die Einstellung der Drucker, unzählige verschiedene Papiersorten und weitere Faktoren beeinflussen das finale Resultat. Folgende Möglichkeiten gibt es, um dennoch eine höchstmögliche Übereinstimmung zu erreichen:.
- Monitorkalibrierung: Jeder Monitor ist anders eingestellt. Der Bildschirm kann jedoch bezüglich der Farb- und Helligkeitsdarstellung angepasst werden. Dennoch sind durch die Hintergrundbeleuchtung am Monitor Abweichungen gerade bei der Helligkeit zu berücksichtigen. Ausgedruckte Bilder sind dann meist dunkler. Ein Probeabzug kann hier spätere unangenehme Überraschungen vermeiden.
- Softproof erstellen: Bevor der gesamte Druckauftrag gestartet wird, sollte zumindest von einem Bild ein Softproof angefordert werden, um das zu erwartende Ergebnis abschätzen zu können. Dieser digitale Probeabzug hilft bei der Bildoptimierung. Viele Fotofachgeschäfte bieten diesen Service an.
Hochkant, Querformat oder Panorama – Das richtige Bildformat
Je nachdem wo die Bilder später ausgedruckt werden sollen, stehen bestimmte, festgelegte Bildformate zur Auswahl. Dies muss bei der Druckvorbereitung berücksichtigt werden. Das richtige Format kann oftmals ein Motiv noch besser zur Geltung bringen. Für besonders gelungene Aufnahmen kann auch ein großformatiger Druck gewählt werden. Die verschiedenen Anbieter haben dazu die gängigen DIN-Formate zur Auswahl. Hier sind die verschiedenen Größen dazu im Überblick:
- DIN-A4: 210 x 297 mm
- DIN-A3: 297 x 420 mm
- DIN-A2: 420 x 594 mm
- DIN-A1: 594 x 841 mm
- DIN-A0: 841 x 1189 mm
Das Seitenverhältnis beträgt dabei 1:1,414 und ist somit ein anderes als bei den gängigen Formaten der Kameras. Ausgehend von der Kleinbildtechnik der analogen Fotografie ist hier vor allem ein Seitenverhältnis von 2:3 vorherrschend. Daraus ergaben sich folgende klassische Bildformate für Fotoabzüge:
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- 90 x 130 mm
- 100 x 150 mm
- 130 x 190 mm
- 200 x 300 mm
- 300 x 450 mm
Alternativ gibt es bei vielen Kompaktkameras noch das Verhältnis 3:4 mit den entsprechenden Formaten:
- 100 x 130 mm
- 130 x 180 mm
- 180 x 240 mm
Deshalb ist es manchmal notwendig, die Bilder digital zu beschneiden. In vielen Programmen zur Fotobearbeitung ist hier das Freistellwerkzeug vorgesehen. Wer dazu nicht die entsprechende Möglichkeit hat, kann auch ein kostenloses Tool aus dem Internet zur Hilfe nehmen. Hier können die Fotos hochgeladen und mit verschiedenen Werkzeugen bearbeitet werden.
RGB oder CMYK – Der richtige Farbmodus
Grundsätzlich wird zwischen zwei verschiedenen Farbsystemen unterschieden. Der RGB Farbmodus wird bei der Darstellung auf Bildschirmen und Monitoren angewendet. Ihm liegt das additive Mischverfahren der Farben zugrunde. Die verschiedenen Abstufungen werden durch das Mischen der Grundfarben Rot, Grün und Blau (RGB) erzielt.
Beim Drucken herrscht jedoch das CMYK System vor. Das subtraktive Farbmodell verwendet die Farben Cyan, Magenta, Yellow und Key (Schwarz) um die einzelnen Nuancen abzubilden. Egal welches System eingestellt wird, verschiedene Farbprofile sorgen jeweils dafür, dass auf verschiedenen Geräten vergleichbare Ergebnisse erzielt werden können. Die Profile dienen jeweils dazu, die einzelnen Farbtöne genau zu definieren.
Der Farbraum Adobe RGB wurde entwickelt, um im RGB Bereich ähnliche Bedingungen wie beim CMYK Farbsystem zu schaffen. Auch am Monitor kann das Ergebnis dann vergleichbar mit dem späteren Druckresultat angezeigt werden. Viele Druckereien haben sich auf nicht professionelle Endkunden eingestellt und verlangen die Druckdaten in diesem Modus. Dennoch kann es auch möglich sein, dass die Daten im CMYK Farbraum gewünscht sind. Erfahre hier alles über Farbräume, falls du mit dem Thema noch nicht sattelfest bist.
Um die Fotos vor dem Drucken entsprechend vorzubereiten, gelten folgende Regeln
Je nach gewünschten Anforderungen sollte die Datei zum Drucken im CMYK Modus oder dem Adobe RGB Farbraum eingestellt sein. Wenn nötig muss von vom einen ins andere System konvertiert werden.
- Das Farbprofil sollte passend zum ausgewählten Druckpapier eingestellt werden. Vor allem beschichtetes und unbeschichtetes Papier machen beim Druckergebnis einen großen Unterschied. Das jeweilige Profil gleicht die verschiedenen Eigenschaften dann aus.
- Welches Farbprofil das passende ist, kann auch von der entsprechenden Druckerei in Erfahrung gebracht werden.
- Wenn ein bestimmtes Farbprofil im Fotobearbeitungsprogramm fehlt, kann die Webseite des European Color Initiative (ECI) mit entsprechenden kostenlosen Downloads
DPI und Pixelzahl – Die ausreichende Druckqualität
Die Maßeinheit DPI steht für „Dots per Inch“ – also Pixel pro Inch. Je mehr Bildpunkte auf der Fläche untergebracht sind, umso höher ist die Auflösung, und umso besser die Druckqualität. Eigentlich wäre die Bezeichnung PPI exakter, da mit Dot der gedruckte Bildpunkt gemeint ist, der Pixel hingegen die digitale Version repräsentiert. Dennoch hat sich diese Bezeichnung durchgesetzt.
Je nach geplanter Druckgröße sind verschiedene Auflösungen notwendig, um ein gutes Ergebnis zu erzielen. Wird sie zu gering gewählt, kann der Druck unscharf wirken. Die Bildauflösung ist jedoch in Abhängigkeit von dem zu erwartenden Betrachtungsabstand zu wählen. Je größer die Distanz, umso geringer kann bei einem großen Format die Auflösung ausfallen.
Wenn wir direkt vor einem großen Werbeplakat auf der Straße stehen, können wir beispielsweise auch die einzelnen Punkte erkennen und das Bild verschwimmt. Mit einem normalen Abstand aus etwas Entfernung ist die Qualität jedoch absolut ausreichend. Wäre die Auflösung hier größer, würde die Dateigröße ins Unermessliche steigen.
Folgende Richtlinien dienen als Anhaltspunkt:
- Abstand ca. 30cm: 300 dpi (Formate bis etwa DIN-A4)
- Abstand ca. 1m: 100 dpi (Formate bis etwa DIN-A2)
- Abstand mehr als 2m: 50 dpi (Formate bis etwa DIN-A0)
Fotos entwickeln als Ausdruck noch einmal eine ganz andere Qualität beim Betrachten, als dies am Monitor der Fall ist.
Bildquelle: Fotolia, © pixelfokus
JPG, RAW oder TIFF – Das passende Dateiformat
Obwohl die Fotos beim Schießen häufig in Formaten wie RAW oder TIFF aufgenommen werden, verlangen die meisten Dienstleister, die Daten im jpg-Format zu übermitteln. Es ist sinnvoll, sich vorher über den gewünschten Standard zu informieren, und die Bilder im entsprechenden Format abzuspeichern.
Dieser Schritt sollte jedoch stets als Letzter erfolgen. In den unterschiedlichen Speicherformaten werden die Bilddaten nach verschiedenen Systemen und Algorithmen komprimiert. Dabei kann es auch zu einem gewissen Qualitätsverlust kommen. Dieser ist beim Drucken jedoch in der Regel nicht von Bedeutung.
Wird allerdings öfters vom einen in das andere Dateiformat gesprungen und jeweils gespeichert, können relevante Qualitätseinbußen entstehen. Deshalb sollte dies immer erst am Ende angepasst werden.
7 Gedanken und Fragen