Gruppenfotos fotografieren – 12 effektive Tipps
In diesem Beitrag geben wir dir 12 Tipps, wie du tolle Gruppenfotos machen kannst. Eine der häufigsten Arten von digitalen Fotos ist das „Gruppenfoto“. Gruppenfotos gibt es so ziemlich überall, beispielsweise auf Hochzeiten, Geburtstagen, beim Reisen oder in der Schule. Täglich werden Tausende von Gruppenfotos auf der ganzen Welt aufgenommen. In meinem Freundeskreis sehe ich immer wieder Gruppenfotos. Viele davon könnten um einiges besser sein, wenn die Fotografen diese Tipps anwenden würden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Vorbereitungen
- 2. Ort des Gruppenfotos
- 3. Mehrere Aufnahmen machen
- 4. Näher herangehen
- 5. Bestimme die Gruppenaufstellung
- 6. Drücke im richtigen Moment ab
- 7. Die richtige Lichteinstrahlung
- 8. Behalte die Kontrolle
- 9. Gruppenfotos von vielen Leuten
- 10. Verwende ein Stativ bei Gruppenfotos
- 11. Besorge dir einen Assistenten
- 12. Lächeln
Häufige Fehler bei Gruppenfotos
- Eine oder mehrere Personen scheinen immer weg oder in verschiedene Richtungen zu schauen (z. B. auf verschiedene Fotografen)
- Personen blinzeln (es gibt immer jemanden)
- Jemand fehlt auf dem Foto
- Verschiedene Stimmungen in der Gruppe (einige lachen, andere sind ernst oder spielen mit der Kamera usw.)
- Die Gruppe ist zu weit weg oder es passen nicht alle aufs Bild.
Diese Herausforderungen wird es mit Gruppenfotos immer geben. Jedoch gibt es einige Dinge, die du tun kannst, um dies zu bewältigen.
1. Vorbereitungen
Wenn du nicht vorbereitest bist, dann lenken sich die Menschen schneller ab. Die Leute mögen es nicht, wenn man sie warten lässt, also denke im Voraus über einige der folgenden Aspekte deines Fotos nach:
- Besuche den Ort des Gruppenfotos bereits vorher
- Denke voraus, wie du die Leute aufstellst und dein Bildausschnitt aussehen soll
- Es sollten keine Gesichter durch andere Personen verdeckt werden
- Stelle sicher, dass alle Gruppenmitglieder wissen, dass du sie gerne schon fünf Minuten früher am Ort hättest. Dadurch kannst du dich optimal einrichten
- Gehe auf jeden Fall sicher, dass deine Kamera eingeschaltet ist und die Batterie geladen ist.
2. Ort des Gruppenfotos
Der Platz, an dem die Gruppe stehen wird, ist aus verschiedenen Gründen wichtig. Zum einen kann es den Kontext des Bildes vorgeben: Zum Beispiel bedeutet ein Foto einer Sportmannschaft auf ihrem Spielfeld mehr als ein Foto von derselben Mannschaft vor einer Backsteinmauer.
Wähle eine Position, an die deine Gruppe passt. Es braucht genügend Licht für das Gruppenfoto. Es sollten auch keine Ablenkungen im Hintergrund vorkommen. Vermeide es auch, ein Gruppenfoto direkt vor einem Fenster zu machen. In diesem kann das Licht des Blitzes so reflektiert werden, dass es das Gruppenfoto zerstört.
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Lies hier mehr Tipps zur Komposition von Gruppenbildern.
3. Mehrere Aufnahmen machen
Die schnelle Aufnahme von mehreren Fotos ist eine wichtige Technik. Sie hilft dir dabei, dass du am Ende ein Foto hast, bei dem alle in die Kamera schauen. Ich schalte meine Kamera oft in den Serienbildmodus, wenn ich Gruppenfotos mache, und fotografiere in kurzen Serien. Meistens ergibt sich dann aus einer der Aufnahmen ein gutes Gruppenfoto, bei dem alle etwas weniger gestellt und entspannter wirken.
Alternativ kannst du auch schon einige Bilder knipsen, bevor alle bereit sind. Manchmal kann die Organisation eines Gruppenfotos ziemlich lustig sein, zum Beispiel wenn die Leute noch diskutieren und um ihre Position kämpfen. Wenn du ein Zoomobjektiv hast, kannst du auch ein wenig mit dem Bildausschnitt spielen.
4. Näher herangehen
Du solltest versuchen, so nah wie möglich an die Gruppe heranzukommen. Natürlich ohne jemanden aus dem Bild zu schneiden. Je näher du an die Gruppe herankommst, desto mehr Details wirst du in ihren Gesichtern haben – etwas, das ein Gruppenfoto wirklich erheblich verbessert.
Wenn die Gruppe eher kleiner ist, kannst du direkt in die Nähe gehen und einige Kopf- und Schulteraufnahmen machen. Eine weitere Möglichkeit, näher heranzukommen, besteht darin, die Personen nicht in einer Linie stehen zu lassen, sondern sie zu staffeln. Arrangiere dafür einige Personen im Vordergrund und andere in den Hintergrund, respektive in die zweite Reihe. Dies kreiert eine schöne Gruppendynamik auf dem Foto.
5. Bestimme die Gruppenaufstellung
In den meisten Fällen wird sich deine Gruppe ziemlich natürlich aufstellen. So ziemlich jeder hat schon einmal ein Gruppenfoto gemacht. Grosse Leute gehen nach hinten, kleine Leute nach vorne. Aber es gibt noch andere Dinge, die du tun kannst, um dein Gruppenfoto zu verbessern:
- Stelle einige Personen in den Mittelpunkt. Vor allem, wenn sich die Veranstaltung auf ein oder zwei Menschen (wie bei einer Hochzeit oder einem Geburtstag) konzentriert
- Bei formalen Gruppenfotos ist es besser, wenn die kleineren Leute am Rande der Gruppe stehen
- Halte den Abstand zwischen der vorderen Linie der Personen und der hinteren Linie so klein wie möglich. Dies wird dazu beitragen, dass alle im Fokus bleiben.
- Sag allen, sie sollen ihr Kinn ein wenig heben – sie werden es dir später danken, wenn sie sich auf dem Foto ohne Doppelkinn sehen!
6. Drücke im richtigen Moment ab
Wähle den Moment für dein Foto sorgfältig aus. Versuche lustige Momente zu erwischen. Oder generell Momente, die den Zweck des Zusammenkommens der Gruppe verdeutlichen. Wenn die Gruppe schon nah beieinander ist und nicht wirklich weiss was zu machen ist, entsteht oft ein kleiner Chaos Moment auf engem Raum. Auch dieser Moment ist absolut fotografierenswert.
Auch gegen Beginn der Veranstaltung kann eine gute Zeit für ein Gruppenfoto sein, da dann alle zusammen sind und noch am besten aussehen.
7. Die richtige Lichteinstrahlung
Um genügend Details in deinen Motiven zu erhalten, benötigst du ausreichend Licht. Allenfalls kannst du einen Blitz verwenden. Blitzen solltest du jedoch nur, wenn es sich um eine kleinere Gruppe von Personen handelt und alle gleichermassen vom Blitz „profitieren“, resp. beleuchtet werden. Die richtige Belichtung mit einem Blitz kann gar notwendig sein. Besonders, wenn die Hauptlichtquelle hinter der Gruppe steht.
Wenn es ein sonniger Tag ist und die Sonne tief am Himmel steht, dann positioniere die Gruppe nicht frontal gegen die Sonne. Ansonsten wirst du am Ende eine Sammlung von blinzelnden Gesichtern in deinen Aufnahmen haben. Eine zu starke Abweichung von der Lichtquelle (hier der Sonne) würde jedoch die Gefahr von Schatten in den Gesichtern mit sich bringen. Wäre also gut ab und achte auf gut ausgeleuchtete Gesichter.
8. Behalte die Kontrolle
Ich war schon bei einigen Gruppenfotos, bei denen der Fotograf fast die Kontrolle über seine Gruppe verloren hat. Es ist wichtig, laufend mit der Gruppe zu sprechen, den Menschen zu sagen was sie tun sollen und sie zum Lächeln zu motivieren. Teile ihnen auch mit, wie lange du die Leute für das Gruppenfoto noch brauchst.
Motiviere die Gruppe mit Gründen
Ganz wichtig: Die Personen auf dem Gruppenfoto brauchen einen Grund, um für das Foto zu posieren. Zum Beispiel bei einer Hochzeit könntest du die Leute motivieren, indem du sagst: „Anna und Markus haben mich gebeten, einige Gruppenfotos zu machen“. Bei einer Sportveranstaltung „machen wir ein Gruppenfoto, um unseren Sieg zu feiern“. Wenn du den Leuten einen Grund zum Posen gibst, wirst du feststellen, dass sie viel eher bereit sind, sich ein paar Minuten Zeit zu nehmen.
Sorge für eine angenehme Atmosphäre
Ein weiterer sehr nützlicher Satz, den du mit der Gruppe verwenden kannst: „Wenn ihr die Kamera sehen könnt, dann kann sie auch euch sehen“. Dieser Satz ist der Schlüssel, wenn du das Gesicht jeder Person auf dem Gruppenfoto sehen willst. Falls du nicht der einzige Fotograf bist, dann warte ab, bis die anderen ihre Aufnahmen beendet haben. Erst dann kannst du die ungeteilte Aufmerksamkeit der gesamten Gruppe auf dich ziehen. Ansonsten werden alle verwirrt in verschiedene Richtungen blicken.
Natürlich willst du kein Diktator sein – andernfalls hast du am Ende des Tages viele Gruppenaufnahmen von sehr wütenden Leuten. Die besten Fotografen wissen, wie man die Aufmerksamkeit der Menschen auf sich zieht. Sie sorgen aber auch dafür, dass sich die Menschen entspannt fühlen und Spass haben bei der ganzen Aktion.
9. Gruppenfotos von vielen Leuten
Grosse Gruppen von Menschen können sehr schwierig zu fotografieren sein. Oft helfen da nicht einmal gut arrangierte Staffelungen. Manchmal sind es einfach zu viele. Was kann man da tun?
Eine Lösung hierfür ist, dich als Fotograf an eine höhergelegene Position zu bringen. Wenn ich eine Hochzeit fotografiere und das Paar ein grosses Gruppenfoto möchte, werde ich dafür sorgen, dass eine Leiter vorhanden ist (ich bin sogar schon auf Kirchendächer geklettert). Damit kann ich beinahe eine Aufnahme aus der Vogelperspektive machen, indem ich auf die Gruppe herab blicke. Auf diese Weise kannst du viel mehr Menschen einbinden und trotzdem ganz nah an der Gruppe bleiben. Zudem erhältst du damit ein Gruppenfoto mit vielen scharfen Gesichtern und weniger Körpern. Eine wirklich interessante Perspektive für deine Gruppenfotos.
Wenn gar nichts mehr hilft, kann dich nur noch eine Drohne retten. Hier findest du unsere Empfehlungen und Tipps zur Drohnenfotografie.
10. Verwende ein Stativ bei Gruppenfotos
Es gibt viele Gründe, warum die Verwendung eines Stativs beim Fotografieren von Gruppen nützlich sein kann. Zuerst teilt ein Stativ mit, dass du es ernst meinst mit dem, was du tust. Es kann dir zudem dabei helfen, die Aufmerksamkeit der Gruppe zu erlangen. Es ist erstaunlich, wozu ein professionell aussehender Aufbau die Menschen bringen kann. Obendrauf gibt es dir als Fotograf mehr Freiheit, an der Gestaltung der Aufstellung deiner Motive beteiligt zu sein. Stelle deine Kamera auf dem Stativ so auf, dass sie in Bezug auf Ausschnitt und Fokus optimal eingerichtet ist. Damit musst du dich dann nur noch um die Kameraeinstellungen kümmern (z.B. bei schnell wechselndem Wetter).
11. Besorge dir einen Assistenten
Ein Assistent hilf dir, eine sehr grosse Gruppe zu organisieren. Vorallem wenn du mehrere Gruppenaufnahmen machst (wie bei einer Hochzeit, wenn du verschiedene Aufstellungen der Familie fotografierst). Du hast gerade niemanden der dir hilft? In diesen Fällen bitte ich das Paar oft, mir eine Person aus der Familie oder dem Freundeskreis zur Verfügung zu stellen, welche eine Liste der verschiedenen Gruppen hat, die fotografiert werden sollen. Dann lasse ich diese Person sicherstellen, dass wir bei jeder Aufnahme alle notwendigen Personen dabei haben. Ein Familienmitglied hilft dabei enorm, weil die Gruppe mit diesem vertraut ist und im Allgemeinen gut reagieren wird, wenn diese Person bei der Aufstellung der Gruppe hilft.
Steht eine Hochzeit mit vielen verschiedenen Gruppen an? Dann schau noch kurz in unsere Hochzeitsfotografie-Checkliste, damit du auch nichts und niemanden vergisst.
12. Lächeln
Ja, DU solltest lächeln! Es gibt nichts Schlimmeres als einen mürrischen, gestressten Fotografen. Hab Spass und geniesse den Prozess, deine Aufnahmen zu machen. Du wirst feststellen, dass es die Gruppe auch tut. Oft komme ich von einer Hochzeit mit einem unglaublich verspannten Kiefer nach Hause, weil ich die ganze Zeit mit einem Lachen fotografiert habe. Ich finde, dass dies der einfachste und natürlichste Weg ist, damit sich das Paar und die Familie entspannt und alle lächeln.
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