Kamera kaputt? Diese Möglichkeiten gibt es
Kamera kaputt? Die Foto-Freude wird leider häufig durch Kamera-Fehlfunktionen getrübt. Leere Batterie, defektes Display oder andere Fehlfunktionen – die Liste der Gerätedefekte ist lang. Für einige Kameraprobleme gibt es ganz einfache Lösungen, andere sind etwas umfangreicher. Wie du deine Kamera möglichst schnell wieder einsatzbereit für die nächste Fototour bekommst, erfährst du hier.
Inhaltsverzeichnis
#1 Die Kamera gibt gar kein Lebenszeichen mehr von sich
Deine Kamera weigert sich vehement, auf jeglichen Knopfdruck deinerseits zu reagieren? Oftmals steckt ein Problem mit der Stromversorgung dahinter. Ist vielleicht der Akku in der Kamera leer oder gibt es Probleme mit der Verbindung zwischen Akku und Kontakten in der Kamera? Du kannst ganz pragmatisch vorgehen, um zunächst die einfachste Methode zu wählen: den Tausch des Akkus. Hast du keinen Ersatzakku für deine DSLR Kamera zur Hand, nimmst du einfach das Netzteil und lädst den Akku auf.
Ist er vollständig entleert, kann es tatsächlich mehrere Stunden dauern, bis du ihn wieder nutzen kannst. Es empfiehlt sich, ihn nicht zwischenzeitlich vom Strom zu trennen, sodass er sich tatsächlich mit 100 % aufladen kann. Die meisten Netzteile bieten eine Ladezustandserkennung, sodass du anhand der Beleuchtung siehst, ob der Akku vollständig geladen ist.
Achte auch auf die Temperatur des Akkus. Bei starken Minustemperaturen oder Überhitzung funktioniert der Akku nicht wie erwartet.
Fehler in der Elektronik: nun ist der Kundenservice gefragt
Hast du den Akku vollständig geladen und will deine Kamera trotzdem kein Lebenszeichen von sich geben, scheint es wohl ein schwerwiegenderes Problem in der Elektronik zu geben. Natürlich kannst du versuchen (fachmännische Kenntnis vorausgesetzt), die Kamera wieder zum Leben zu erwecken. Häufig müssen nur Kontakte gereinigt oder ausgetauscht werden, da sie einfach dem Verschleiss der Zeit unterliegen. Brauchst du Ersatzteile, bekommst du sie häufig schon besonders günstig online.
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Kontakte am Akku reinigen
Du kannst deine Kamera selbst reinigen und wieder auf Vordermann bringen. Dabei gibt es aber einige wichtige Dinge zu beachten. Lies dazu unseren Artikel, wie du dein Gerät richtig reinigst. Das aufgeführte Material hilft auch bei der Reinigung von Kontakte an den Akkus oder an der Kamera.
Hast du deine Kamera allerdings erst kürzlich gekauft und befindet sie sich noch im Garantiezeitraum des Herstellers, ist selbst Hand anlegen weniger geeignet. Viele Hersteller schliessen die Garantie aus, wenn man die Elektronik oder andere funktionsrelevante Bauteile für die Fehlersuche selbstständig öffnet. Hier ist es besser, wenn du deine Kamera zur Behebung der Problematik an den Reparaturservice des Herstellers schickst.
#2 Autofokus funktioniert nicht mehr
Möchtest du tolle Impressionen beim Paarshooting, bei der Landschaftsfotografie oder einfach bei dem nächsten Urlaubstrip einfangen, hilft der Autofokus dabei, dein Bild scharfzustellen. Manchmal wird es mit dem Autofokus allerdings nicht klappen, was nicht immer an mangelnden fotografischen Fähigkeiten liegt. Ist deine Kamera beispielsweise einmal heruntergefallen, kann der Autofokus abhängig vom Kameramodell blockieren, sodass eine Fokussierung im AF-Feld nicht erfolgt.
- Du kannst versuchen, die Kamera erneut zu starten und es noch einmal mit der Fokussierung zu probieren. Manchmal hat auch die innovativste Technik ihre Tücken, sodass die Fokussierung nicht durchgeführt werden kann.
- Manchmal hilft es sogar, dass objektiv abzunehmen und noch einmal neu zu montieren.
- Einige Kameramodelle haben einen separaten Schalter am Objektiv, welcher den Autofokus manuell ein- und ausschalten kann. Ist der Schalter vielleicht versehentlich umgelegt und der Autofokus ausgeschaltet?
Wenngleich es vielleicht noch etwas unwahrscheinlich klingt, schau trotzdem nach, ob du diese Möglichkeit auch tatsächlich ausschliessen kannst. Ein Problem, welches auch bei vielen Menüeinstellungen bei besonders umfangreichen Kameras auftreten kann. Für ungeübte Fotografen kann es durch die zahlreichen Features schnell überfordert sein, die vielen Einstellungen zu erfassen und richtig zu nutzen. Gut möglich, dass im Eifer des fotografischen Gefechts die Autofokusfunktion im Menü deaktiviert wurde.
Hast du all diese Optionen ausgeschlossen und fungiert denn Autofokus trotzdem nicht, solltest du dich an den Reparaturservice deines Herstellers oder einer freien Werkstatt wenden. Wurde die Kamera erst kürzlich erworben, hast du sogar Anspruch auf Garantie/Gewährleistung.
#3 Die Bilder sind verschwommen und unscharf
Fotografie lebt von starken Eindrücken, von bildgewaltigen Darstellungen und meist auch von glasklaren Ergebnissen. Wie wunderschön das Spiel von Licht, Farbe, Kontrasten und Schärfe sein kann, zeigen verschiedene Foto-Ausstellungen, die beispielsweise durch die Deutsche Gesellschaft für Fotografie e. V. unterstützt werden.
Doch was passiert, wenn du plötzlich beim Blick durch die Linse gar nichts oder nur ungewollt verschwommene Bilder siehst? Ursachen für Unschärfe sind äusserst vielfältig und hängen oft mit dem objektiv zusammen.
Ist es falsch eingestellt? Ist das Objektiv vielleicht sogar schmutzig? Beim Befestigen des Objektivs kommen auch bei ganz vorsichtigem Vorgehen häufig Fingerspitzen auf die empfindliche Linse. Die Folge: kleine Verschmutzungen und Fettrückstände. Diese können, gerade bei intensiver Lichteinstrahlung, unschöne Spuren auf deinem Bild hinterlassen. Deshalb empfiehlt es sich, den Objektivdeckel immer auf der Linse zu lassen, bis du tatsächlich Fotos schiessen möchtest. Die vorherige Reinigung mit einem Mikrofasertuch ist ebenfalls sinnvoll, denn damit entfernst du Handumdrehen kleine Rückstände und Fussel.
Objektiv richtig reinigen
Lies hier unsere umfassende Anleitung zur Objektivreinigung. Leider nutzen viele Fotografen falschen Reinigungsmittel und klagen dann über Langfristschäden an ihren Objektiven.
Oftmals zeigen sich auch hartnäckige kleine Punkte und Staubrückstände, die auf der Linse selbst gar nicht zu finden sind. Schau doch einfach zwischen das Objektiv und die Kamera. Manchmal setzen sich im Zwischenraum an der Kamera vor dem Aufstecken deines Objektivs Körnchen fest. Sie lassen sich meist erst erkennen, wenn du durch die Linse schaust. Um diese Rückstände zu entfernen, lies die oben verlinkte Anleitung.
#4 Du hast deine Speicherkarte verklemmt
Die meisten modernen Kameras funktionieren mit filigranen Speicherkarten und bieten dir die Möglichkeit, hunderte Bilder deiner Fotoreise ganz einfach festzuhalten. So vorteilhaft die filigranen Karten auch sind, so viele Tücken bergen sie auch. Schiebst du die Speicherkarte beispielsweise mit zu viel Gewalt ein, kann sie sich verklemmen und dadurch beschädigt werden.
Ein Phänomen, was vor allem bei ungeübten Kameranutzern auftritt: Die Speicherkarte wird falsch herum eingesetzt und steckt dann im Gehäuseschacht fest. Nun sind Fingerspitzengefühl und etwas Geduld gefragt. Damit der Kameraschacht nicht beschädigt wird, sollte die Speicherkarte ganz vorsichtig bewegt werden. Als Unterstützung kann auch ein Werkzeug (beispielsweise eine Nadel oder die Spitze eines dünnen Stiftes) dienen. Wichtig ist es, nicht zu kräftig zu ziehen, um die Metallkontakte im Inneren seiner Kamera nicht zu beschädigen.
#5 Die Kamera ist nass geworden
Bist du Outdoor auf Fototour, sollte deine Kamera immer vor Regen und anderen Witterungseinflüssen geschützt sein. Dringt Wasser in das Kameragehäuse ein, kannst du häufig nichts mehr retten. Du kannst aber versuchen, sie zu retten:
- Sobald du bemerkst, dass deine Kamera Wasser ausgesetzt war, schalte sie umgehend aus.
- Entferne den Akku.
- Versuche dann, sie so schnell wie möglich trocken zu legen. Hierfür eignet sich das Abtupfen mit einem Mikrofasertuch. Auch Reis kann bei mancher Kamera mit Wasserkontakt Wunder bewirken.
- Entferne das Objektiv, entnehme die Speicherkarte und lege die Kamera möglichst mit geöffnetem Akku-Deckel in eine Schüssel mit Reis. Der Reis sorgt dafür, dass die Feuchtigkeit entzogen wird. Allerdings ist das tatsächlich nur bei Kameras hilfreich, die nur minimal mit Wasser in Kontakt kamen.
Ist deine Kamera bei den Aufnahmen ins Wasser gefallen, kannst du häufig nichts mehr retten. Hier hilft nur der Austausch der betroffenen Komponenten oder im schlimmsten Fall sogar der Tausch des Gerätes.
#6 Display ist verkratzt
Du hast einmal nicht aufgepasst und dein Display ungeschützt in der Kameratasche gesteckt? Kratzer und andere Gebrauchsspuren sind auf dem Display gar keine Seltenheit, können aber häufig leicht repariert werden. Kleine Kratzer kannst du beispielsweise mit einer speziellen Paste zur Oberflächenbearbeitung ausbessern.
Sind die Kratzer zu tief und hast du dadurch Beeinträchtigungen beim Fotografieren, solltest du einen Austausch in Erwägung ziehen. Die Displays lassen sich bei vielen Herstellern einfach tauschen. Traust du dir diesen Aufwand nicht zu, kannst du den Tausch auch durch Profis in Kamerawerkstätten durchführen lassen. Um solche Schäden künftig zu vermeiden, solltest du am gleich eine Schutzfolie aufbringen.
Fazit
Bei den Kameras kann es immer wieder zu Funktionsausfällen oder Einschränkungen durch Missgeschicke kommen. Einige von ihnen kannst du selbst im Handumdrehen reparieren oder mit etwas geschickt sogar vorbeugen. Manchmal ist es empfehlenswert, die Kamera durch einen Profi reparieren zu lassen, vor allem, wenn du noch die Gewährleistung/Garantie deines Kameraherstellers nutzen kannst.
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