10 Kinderfotografie Tipps für bessere Kinderfotos
Kinderfotografie kann eine ziemliche Herausforderung sein, da Kinder viel lieber herumtollen statt zu posieren. Das Ergebnis sind oft verschwommene, unscharfe Bilder. Das gibt es in Zukunft nicht mehr! Hier sind 10 Tipps, um Deine Fähigkeiten im Kinder fotografieren zu verbessern und schönere Bilder zu machen.
Nachdem ich einige Erfahrungen in der Kinderfotografie gemacht habe, sowohl mit meinen eigenen zwei Jungen, als auch professionell, habe ich eines gelernt: Beeindruckende Kinderporträts sind etwas anderes als Bilder à la „Schau in die Kamera und lächle“. Ein wahrhaftes Porträt spiegelt die Persönlichkeit und Ausstrahlung eines Kindes wider, die die Einzigartigkeit dieser Wonneproppen ausmacht.
Was macht ein gutes Porträt Foto aus? Eine pauschale Antwort gibt es nicht – oft hört man an dieser Stelle aber: Das Bild muss etwas aussagen oder eine Geschichte erzählen.
Markus Thoma, journal.markusthoma.com
Inhaltsverzeichnis
- Die wichtigsten Kinderfotografie Tipps auf einen Blick
- 1. Gute Planung und richtige Kinderfotografie Ausrüstung
- 2. Lerne das Kind kennen
- 3. Sei kreativ, fantasievoll und unterhaltsam
- 4. Sorge für Entspannung
- 5. Fotografiere auf Augenhöhe und finde gute Winkel
- 6. Wähle Ort, Kleidung und Zeitpunkt richtig
- 7. Sprich Dich mit den Eltern ab
- 8. Habe Geduld und stelle Dich auf Stimmungswechsel ein
- 9. Mache viele Fotos
- 10. Sparsame Nachbearbeitung und Retusche
Die wichtigsten Kinderfotografie Tipps auf einen Blick
- Gute Planung und richtige Kinderfotografie Ausrüstung
- Lerne das Kind kennen
- Sei kreativ, fantasievoll und unterhaltsam
- Sorge für Entspannung
- Gehe auf Augenhöhe und finde gute Winkel
- Wähle Ort, Kleidung und Zeitpunkt richtig
- Sprich Dich mit den Eltern ab
- Habe Geduld und stelle Dich auf Stimmungswechsel ein
- Mache viele Fotos
- Sparsame Nachbearbeitung und Retusche
1. Gute Planung und richtige Kinderfotografie Ausrüstung
Auch wenn Kinderfotografie immer etwas außer Kontrolle geraten kann, solltest Du so viel wie möglich im Voraus planen. Zuerst solltest Du herausfinden, welche Ausrüstung Du für das Kinderfotografie Shooting brauchen wirst. Wenn Du planst, drinnen zu fotografieren, wirst Du wahrscheinlich zusätzliche Ausrüstung brauchen, weil das Licht im Haus oft weniger gut ist als draußen. Ich würde nicht empfehlen, drinnen eine Point-and-Shoot Kamera zu verwenden, weil diese bei geringer Beleuchtung zu viel Bildrauschen erzeugen. Um drinnen Bilder von höchster Qualität zu fotografieren, brauchst Du eine gute Lichtquelle, um das Kind zu beleuchten. Fotografiere dazu neben einem großen Fenster oder in einem gut beleuchtetem Raum.
Wenn kein natürliches Licht vorhanden ist, nimm Deinen externen Blitz und Durchlichtschirm mit. Benutze Deinen integrierten Blitz nicht zu oft, da er sehr harte, hässliche Schatten in Deinen Bildern erzeugt. Wenn Du draußen fotografierst, solltest Du die grundlegenden Lichttechniken kennen. Gegen die Sonne zu fotografieren ist dabei keine gute Idee, solange Du nicht weißt, wie Du Deine Kamera manuell einstellst.
Kameraeinstellungen in der Kinderfotografie
Weil Kinder schnell, spontan und bewegungsfreudig sind, ist es praktisch unmöglich, sie dazu zu bringen, zu tun was Du willst. Nutze also eine Kameraeinstellung, mit der Du den Prozess leicht kontrollieren kannst. Ich fotografiere Kinder im „Aperture Priority“ Modus. Hiermit kannst Du die Tiefenschärfe mit der Blende ändern, sodass die Kamera für Dich die richtige Verschlusszeit auswählt. Bei schwachen Lichtverhältnissen solltest Du die Blende auf die kleinste Einstellung setzen (hierbei ist eine schnelles Objektiv mit offener Blende, wie etwa f/1.4, sinnvoll), um eine angemessen schnelle Verschlusszeit zu erreichen.
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Falls es noch dunkler wird, erhöhe die ISO-Empfindlichkeit etwas. Auch wenn die Bilder hierdurch etwas körnig werden können, sind trotzdem großartige Bilder möglich. Grundsätzlich gilt: Ein scharfes Bild mit viel Bildrauschen ist besser als ein unscharfes Bild ohne Bildrauschen! Wenn möglich, schalte Auto ISO ein und stelle das ISO-Maximum auf 1600 bei einer Vollbildkamera (FX) und auf 800 bei anderen Kameras (DX). Leichtes Rauschen kann im Nachhinein mit Lightroom oder Photoshop ausgebessert werden. Meiner Erfahrung nach wird das Rauschen bei höheren ISO-Einstellungen aber zu stark für große Ausdrucke.
Das beste Objektiv für Kinderfotografie
Auch wenn mit jeder Kamera gute Fotos gemacht werden können, empfehle ich DSLR Kameras mit einem lichtstarken Objektiv für die Kinderfotografie. Es eignen sich auch günstige Kamera-Einsteigermodelle, solange diese ein passendes Objektiv haben. Lichtstarke Objektive isolieren das Kind bei geringem Licht hervorragend und zaubern ein wunderschönes Bokeh, eine Unschärfe im Hintergrund. Günstige (bis 250 €), lichtstarke 35 mm und 50 mm f/1.8 Festbrennweiten eignen sich gut für Kinderporträts. Bei etwas mehr Budget (bis 500 €), halte nach einer 50 mm f/1.4 Festbrennweite Ausschau. Ich selbst habe viele Objektive ausprobiert, darunter auch professionelle Modelle. Mein Favorit ist und bleibt das Nikon 50mm f/1.8G Objektiv. Es ist klein, leicht und perfekt auf meine Lifestyle-Fotografie zugeschnitten.
Welche Lichtquelle kann ich drinnen benutzen?
Wenn Dir keine große, starke Lichtquelle zur Verfügung steht, musst Du leider einen externen Blitz verwenden. Wie bereits gesagt werfen integrierte Blitze hässliche Schatten im Gesicht und Hintergrund. Du solltest sie daher nicht für Kinderfotografie-Porträts benutzen. In hohen Räumen mit weißer Decke platziere ich den externen Blitz gerne auf der Kamera, wobei der Blitz nach oben zeigen sollte. So wird das Licht von der Decke zurückgeworfen, was für weichere Schatten und Belichtungen sorgt.
Bei diesem Setup stelle ich den Blitz in den TTL Betrieb, die Kamera auf manuell, die Blende zwischen f/2.8 und f/5.8, die Verschlusszeit zwischen 1/200 und 1/250 Sekunde und die ISO so gering wie möglich (ISO 100 oder ISO 200). Im TTL Modus bestimmt die Kamera automatisch, wie stark der Blitz sein sollte. Dadurch wird es sehr einfach, beim Kinder fotografieren großartige Fotos zu schießen. Wenn Du in der Innen- und Studiofotografie einen Schritt weiter gehen willst, solltest Du Dich über von der Kamera externe Blitze und Beleuchtung informieren.
2. Lerne das Kind kennen
Versuche, das Kind vor dem Kinderfotografie Shooting kennenzulernen. Finde heraus, was es mag, was ihr gemeinsam habt und freundet Euch an. Sei spielerisch und bringe es zum Lachen. Kindern muss niemand sagen, dass sie lachen sollen. Solche Bilder sind nicht nur gestellt, sondern auch langweilig und nichts Besonderes. Lass das Kind spielen, während Du das Kinderfotografie Shooting vorbereitest. Wenn Du so weit bist, lass die Eltern hinter Dir stehen. Dann ruft gemeinsam das Kind. Sobald es hochschaut, fokussiere auf das nahegelegendste Auge und schieße ein Foto. Auch ohne Lachen oder Kichern kannst Du so gefühlvolle, berührende Bilder schaffen. Die besten Ergebnisse beim Kinder fotografieren erhält man durch eine Beziehung zu dem Kind.
3. Sei kreativ, fantasievoll und unterhaltsam
Um die Persönlichkeit eines Kindes wirklich einzufangen, fotografiere es mehrmals, während es sich bewegt oder spielt. In kurzer Zeit wirst Du garantiert atemberaubende 3-4 Bilder fotografieren, die eine dynamische Fotoreihe bilden. So kannst Du viel mehr aussagen, als mit einem einzelnen Bild, und bringst auch noch Abwechslung in Dein Ergebnis. Eltern lieben solche Fotos!
Bringe Emotion, Einfühlsamkeit und Spontanität in deine Bilder ein und lass das Kind hieran teilhaben. Zeige ihm die Fotos auf dem Display und lass es die Rückseite der Kamera anfassen. Macht kleine Rollenspiele, stelle ihm Fragen, kurzum – lass es neugierig sein!
4. Sorge für Entspannung
Sowohl Kinder als auch Erwachsene werden oft nervös, wenn sie in einem Raum mit unbekannten Geräten und fremden Personen sind. Daher solltest Du das Kind nicht nur persönlich kennenlernen, sondern ihm auch helfen, sich zu entspannen. Es sollte etwas zu spielen haben, wofür es unzählige Möglichkeiten gibt. Frage die Eltern, was das Kind mag und bringe selbst Spielzeug, Ballons oder Süßes mit. So gewinnt das Kind Vertrauen in Dich und ist gelassener. Nebenbei kannst Du diese auch als Requisiten in die Kinderfotografie einbauen.
5. Fotografiere auf Augenhöhe und finde gute Winkel
Üblicherweise bringen Kinderfotografen die Kamera auf Augenhöhe des Kindes. Du kannst aber auch andere Winkel probieren – Kreativität ist das Schlüsselwort. Schieße Fotos im Stehen, Sitzen oder Liegen. Fotografiere die Kleidung oder Spielzeug im Detail. Mit viel Feingefühl kannst Du tolle Erinnerungen schaffen.
6. Wähle Ort, Kleidung und Zeitpunkt richtig
Der Ort ist sehr wichtig, um großartige Fotos zu schießen. Manche Eltern lassen den Fotografen den Ort selbst aussuchen. Ich besuche die Orte immer im Voraus. So lässt sich herausfinden, welche Ecken die schönsten sind und ich kann das Kinder-Shooting besser planen. Wenn Du die Zeit hast, empfehle ich Dir dasselbe. Im Hintergrund der Bilder sollte wenig Ablenkung sein. Am besten ist er angenehm weich und unscharf, wodurch das Kind sich klar abhebt. Achte darauf, dass es keine harten Kanten oder unschöne Farben im Hintergrund gibt.
Die Kleidung sollte zur Persönlichkeit des Kindes passen. Probiere am besten verschiedene Stile aus. Dazu müssen die Eltern verschiedene Kleidungsstücke und Hüte, Sonnenbrillen oder ähnliches mitbringen. Wenn die Kleidung nicht zur Umgebung passt, bitte die Eltern, sie zu wechseln oder aufzupeppen. Auch der Zeitpunkt ist entscheidend für gute Kinderfotografie. Am frühen Morgen oder spätem Nachmittag lassen sich harte Schatten am besten vermeiden. Wolken helfen auch, um das Licht weicher erscheinen zu lassen. Mehr dazu findest du auch in unserem Artikel zur Kindergartenfotografie.
7. Sprich Dich mit den Eltern ab
Gehe nicht einfach davon aus, dass die Eltern mit Deinen Kinderfotografie Taktiken und Deinem Umgang mit ihrem Kind einverstanden sind. Sprich mit ihnen! Nimm Dir die Zeit, ihnen Deine Vorgehensweise zu erklären. So vermeidet ihr Missverständnisse und sie können Dir eine unbezahlbare Hilfe werden. Zum Beispiel können sie Dir helfen, mit dem Kind zu interagieren und so mehr Gefühle hervorrufen, die Deine Bilder unvergesslich machen.
8. Habe Geduld und stelle Dich auf Stimmungswechsel ein
Kinder fotografieren ist keine leichte Aufgabe. Kinder sind unvorhersehbar. Ich kann nicht einmal vorhersehen, was meine beiden Jungen tun. Das ist mit einem fremden Kind nur noch schwieriger. Habe Geduld und gib dem Kind Zeit, sich auf Dich einzustellen. Versichere auch den Eltern, dass Du nicht sofort verschwinden wirst, wenn Euer Termin vorbei ist. Niemand hat etwas von Eile.
Kinder können sehr launisch werden, wenn sie die Lust am Shooting verlieren. Sie wollen dann oft etwas anderes tun. Falls Du glaubst, noch nicht genug Fotos gemacht zu haben, versuche gemeinsam mit den Eltern etwas Neues. Albert herum, um das Kind aufzumuntern. Das letzte Kichern könnte das beste Bild des Tages werden.
9. Mache viele Fotos
Ja, ich meine VIELE Fotos. Warte beim Kinder fotografieren nicht bloß auf den besten Moment. Dieser könnte nie kommen. Schieße also viele Bilder, wechsle die Winkel, und mache noch mehr Bilder. Gehe nah an das Kind, dann gehe auf Distanz und höre nie auf, zu fotografieren! Mag sein, dass Du dabei viele unscharfe Fotos machst. Wichtig ist, dass einige gute, angemessen scharfe Bilder dabei sind.
10. Sparsame Nachbearbeitung und Retusche
Grundsätzlich bearbeite ich meine Bilder wenig nach. Gute Fotos brauchen diese Aufbesserungen normalerweise nicht. Gerade Kinderfotografie braucht wenig Retusche. Kinder haben wenige Makel, lasse das Bild also natürlich. Zu starke Nachbearbeitung verdeckt die Persönlichkeit des Kindes. Ich nehme kleine Änderungen in Lightroom und, wenn nötig, Photoshop vor. Vielleicht musst Du das Bild außerdem schneiden, den Winkel ausbessern und die Aufmerksamkeit mit einer Vignette auf das Kind lenken. Achte besonders auf die Augen und darauf, dass sie etwas Licht reflektieren.
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