Die kniffligsten Foto-Situationen und wie man damit umgeht

Das perfekte Foto zu schießen, ist immer eine Herausforderung und oft mit viel Zeitaufwand, Geduld und Ausdauer verbunden. Noch schwieriger wird es, wenn das Wunschmotiv sehr eigensinnig ist oder die Bedingungen der Umgebung speziell sind. Doch selbst in den kniffligsten Situationen ist es möglich, großartige Fotos zu machen. Hier erfährst du, mit welchen Tricks das gelingt.

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(Adobe Stock © Tropical studio # 379301210)

Tiere fotografieren

Wegen der oft unvorhersehbaren Bewegungen der Tiere und der nur bedingten Möglichkeit, sie in Pose zu bringen, gehört die Tier-Fotografie zu den kniffligsten Foto-Situationen. Tiere haben ihren eigenen Kopf und selbst Haustiere sind nicht immer offen für ein Foto-Shooting. Besonders schwierig ist es, Tiere in freier Wildbahn abzulichten, weil sie oft scheu, vielleicht sogar nachtaktiv sind. Da gilt es, kreativ und geduldig zu sein – und ein paar Tricks auf Lager zu haben.

knifflige fotomotive Tierfotografie Pferde
(Adobe Stock © shock #17156981)

Haustiere fotografieren

Ob es das eigene Haustier ist oder du im Kundenauftrag fotografierst – die geliebten Vierbeiner lassen sich großartig in Szene setzen. Mit der richtigen Herangehensweise und dem nötigen Know-how gelingt dir das optimale Haustier-Foto.

  • Für Haustiere bieten sich weitwinklige Aufnahmen und Porträt-Aufnahmen an, wobei ersteres die gewohnte Umgebung und letzteres den Charakter des Tieres hervorhebt.
  • Geh mit der Kamera auf Augenhöhe, anstatt von oben herab zu fotografieren.
  • Der Fokus sollte auf den Augen liegen. So fängst du die Persönlichkeit des Vierbeiners am besten ein.
  • Nutze für deine Aufnahmen möglichst natürliches Licht oder helle deine Fotos mit einem Reflektor auf. Verzichte jedenfalls auf Blitzlicht. Es ist grell und kann besonders kleine Tiere aus der Ruhe bringen. Außerdem wirkt Blitzlicht sehr hart und lässt weißes Fell überbelichtet oder ausgewaschen aussehen. Dazu kommt der unschöne Rote-Augen-Effekt.

Gute Planung ist alles

Haustiere mit der Kamera einzufangen ist manchmal nicht leicht. Wenn du das Tier und seine Gewohnheiten jedoch gut kennst und das Verhalten abschätzen kannst, ist das wesentlich leichter. Das können bestimmte Stellen während des Gassigehens sein oder die typische Route, die die Katze jeden Tag abgeht. Dann brauchst du nur noch die Kamera bereit zu halten und im richtigen Moment auszulösen.

Bereite das Set und deine Kamera so gut wie möglich vor, ehe dein tierisches Model die Szene betritt. Je nachdem, ob es ein Porträt oder eine Bewegungsaufnahme werden soll, musst du deine Kamera entsprechend einstellen. Sollen Körbchen, Kuscheldecken und andere Accessoires zum Einsatz kommen, solltest du sie vor dem Shooting platzieren. Halte außerdem immer Leckerlies und Spielzeug bereit, um die Aufmerksamkeit des Vierbeiners zu bekommen und ihn während des Shootings bei Laune und in Pose zu halten.

Wildtiere ablichten

Neben Haustieren haben auch wildlebende Tiere immer ein großes Potenzial für eindrucksvolle Aufnahmen. Aber im Gegensatz zu Haustieren wie Hunden, die auf Kommandos hören, lassen sich Wildtiere nicht in Pose bringen. Du bist darauf angewiesen, wie sie sich bewegen und wo sie sich zeigen.

Kennst du die Eigenschaften des Motivs?

Ähnlich wie bei der Haustier-Fotografie, hilft es dir auch bei wilden Tieren, wenn du ihre Gewohnheiten und typische Plätze kennst. Informiere dich vorab und beobachte sie genau – ein besseres Verständnis bedeutet bessere Aufnahmen. So kannst du die Bewegungen und Reaktionen der Tiere vorausahnen und dadurch Schnappschüsse besser vorhersehen.

Ausrüstung & optimale Zeit

Es dauert trotzdem häufig seine Zeit, bis du die Tiere in einer schönen Position erwischst. Darauf musst du dich einstellen.

  • Verwende daher unbedingt ein Stativ, um die Kamera zu stabilisieren und Verwacklungen zu vermeiden.
  • Außerdem empfiehlt sich ein Teleobjektiv. Damit kannst du Tiere aus einer größeren Distanz beobachten und ablichten, ohne sie zu stören.
  • Viele Tiere lassen sich am ehesten in den frühen Morgenstunden oder in der Abenddämmerung blicken. Beachte also, ob dein Wunschmotiv ein Frühaufsteher oder nachtaktiv ist.

Sollte es trotz allem nicht so funktionieren, wie du es dir erhofft hast, versuch es an einem anderen Tag erneut. Zu guter Tier-Fotografie gehört immer eine Portion Glück und viel Geduld.

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(Adobe Stock © Milan #299481973)

Bewegung einfangen

Tiere in der freien Natur fliehen, wenn wir ihnen zu nahe kommen, und bewegen sich schnell durchs Bild. Bei Haustieren kannst du mit Hilfe von Spielzeug und anderen Gegenständen den Spieltrieb antreiben und sie in Bewegung versetzen.

Damit auch solche Aufnahmen scharf werden, musst du deine Kamera entsprechend einstellen. Je mehr Bewegung eingefroren werden soll, umso kürzer sollte die Belichtungszeit gewählt werden. Hilfreich ist auch ein leichtes bis mittleres Teleobjektiv beziehungsweise ein Telezoom und eine ruhige Hand.

Ein Stativ ist eher ungeeignet für die meist nicht vorhersehbaren Bewegungen. Manchmal hilft es schon, sich an einen großen Stein oder an den nächsten Baum zu lehnen, um etwas mehr Stabilität zu bekommen.

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(Adobe Stock © Tatiana #173876719)

Ruhe bewahren und Stress vermeiden

Das Temperament deines eigenen Haustiers kannst du sicher gut einschätzen. Durch das gegenseitige Vertrauen ist es leichter, eine angenehme Atmosphäre zu schaffen und selbst ängstliche und nervöse Tiere fotografieren zu können.

Das A und O der Tier-Fotografie ist Geduld und Ruhe.

Tiere, die dich nicht kennen, erfordern beim Fotografieren besonders viel Fingerspitzengefühl. Wildlebende Tiere noch viel mehr. Grundsätzlich ist immer Geduld gefragt, weil Tiere in ihren Aktionen oft unberechenbar sind. Vor allem, wenn sie sich durch die Foto-Situation gestresst fühlen.

Mögliche Stressfaktoren für Tiere:

  1. Ungewohnte Geräusche: Kameratöne, eine ungewohnte Umgebung – gerade schreckhafte ängstliche Tiere kann so etwas nervös machen und sie ablenken. Was helfen kann, ist dein tierisches Fotomodel langsam an die Kamera zu gewöhnen. Lass es daran schnuppern und fange mit einfachen Motiven an. Zudem fühlen sich Tier in der gewohnten Umgebung am wohlsten und verhalten sich ihrem Charakter entsprechend. Genau das kannst du dann mit deinen Aufnahmen einfangen.
  2. Hektische Bewegungen: Hunde und vor allem Katzen verändern schon bei der kleinsten Bewegung radikal ihren Gesichtsausdruck oder die Stellung ihrer Ohren – oder gehen einfach weg. Auch viele andere Tiere reagieren empfindlich auf hektische Bewegungen. Wildtiere ganz besonders. Bewege dich daher bei Tier-Aufnahmen immer ruhig und langsam.
  3. Deine eigene Angespanntheit: Tiere spüren das, wenn du innerlich angespannt bist – etwa, weil nur begrenzt Zeit bleibt für das Shooting und du unbedingt tolle Aufnahmen machen möchtest. Diese Anspannung überträgt sich ebenso auf die Tiere. Setz dich daher selbst nicht zu sehr unter Druck, plane genügend Zeit ein und sprich mit ruhiger, gleichmäßiger Stimme. Das hilft den Tieren, sich zu entspannen.
  4. Posier-Zwang: Manchmal haben tierische Models einfach keine Lust, still zu halten und brav zu posieren. Sie sind Lebewesen und haben eben ihren eigenen Kopf. Sie zum Foto-Shooting zu zwingen, bedeutet für sie nur Stress. Schöne Aufnahmen kannst du dann gewiss nicht erwarten. Brich das Shooting lieber ab oder gönne dem Vierbeiner eine Pause und versuche es später erneut. Außerdem solltest du deine Tiere nicht dazu bringen, Dinge zu tun, die sie nicht mögen, beispielsweise Kleidung oder Accessoires tragen.

Fotografieren im Wald

Der Wald gilt als Königsdisziplin der Landschaftsfotografie. Grund dafür sind vor allem die Schwierigkeiten, einen idealen Bildaufbau und die richtigen Lichtverhältnisse zu meistern. Es gibt starke Helligkeitsunterschiede zwischen Licht und Schatten und oft ist es sehr dunkel. Zudem ist der ideale Bildaufbau eine Herausforderung, weil die Bäume kreuz und quer wachsen. Dieser Wirrwarr macht es nicht immer einfach, schöne Waldbilder zu machen. Viele Fotograf*innen trauen sich deshalb an diese herausfordernde Location nicht heran.

knifflige fotomotive Wald
(Adobe Stock © pakorn # 190060223)

Passende Bekleidung

Deine Bekleidung trägt dazu bei, dass deine Waldfotos gelingen. Deswegen solltest du wie folgt ausgerüstet sein:

  • Festes Schuhwerk mit einer rutschfesten Sohle für einen stabilen Stand auf jedem Untergrund – gegebenenfalls Gummistiefel,
  • eine lange Outdoor-Hose zum Schutz vor Nässe, stachligen Pflanzen und Zecken sowie
  • Fotohandschuhe für Wintertage.

Technische Voraussetzungen

Zum Fotografieren im Wald eignet sich eine Spiegelreflex- oder eine Systemkamera am besten. Die vielen Einstellungsoptionen ermöglichen es dir, wichtige Parameter wie Belichtungszeit, Blendenwert und ISO-Wert manuell an die schwierigen Bedingungen im Wald anzupassen. Andere Kameras stoßen bei problematischen Lichtverhältnissen schnell an ihre Grenzen.

Ergänzen kannst du dein Foto-Equipment mit

  • einem Stativ,
  • einem Fernauslöser,
  • Filtern und
  • verschiedenen Objektiven ergänzen.

Sie sind hilfreich für das Fotografieren im Wald, aber kein Muss. Ein Stativ ist nützlich, wenn du Makroaufnahmen machen willst oder es sehr dunkel ist. Für Nahaufnahmen ist ein Makroobjektiv ideal. Nutze ein Weitwinkelobjektiv, um die Größenverhältnisse zwischen Vorder- und Hintergrund besser hervorzuheben und dadurch mehr Tiefe zu schaffen. Ein Teleobjektiv holt weiter entfernte Objekte näher heran und bildet sie vergrößert ab, ähnlich einem Fernglas. So kannst du scheuen Waldbewohnern nah kommen oder schwer zugängliche Motive ablichten. Lichtstarke Objekte sorgen für schöne Aufnahmen, wenn es im Wald dunkel ist.

Mit einem Polarisationsfilter kannst du das Blattgrün oder den blauen Himmel verstärken und Reflexionen reduzieren. Der Einsatz eines Grauverlauffilters bringt eine besondere Stimmung in deine Wald-Aufnahmen.

Wenn du Fotomotive knapp über dem Boden fotografieren willst, beispielsweise Pilze, dann ist eine Matte zum Drauflegen oder -knien eine gute Hilfe. Mit einer Taschenlampe kannst du kleine Motive beleuchten.

Die Kamera und das Zubehör verstaust du am besten in einer Fototasche oder einem Rucksack mit integriertem Regenschutz.

Schöne Motive im Wald

Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht. Dann ist es schwer zu erkennen, wann es sich lohnt, ein Bild zu knipsen und wann nicht. Wir haben dir ein paar Ideen für schöne Waldmotive zusammengestellt.

  • Details und kleine Lebewesen: Unscheinbare Kleinigkeiten wie ein auffällig gefärbter Pilz (hier gehts zu unserem Pilztutorial), ein Ast mit schönen Blättern, Spinnennetze oder ein Käfer können ein großartiges Motiv ergeben.
  • Wildtiere: Die vielen scheuen Waldbewohner sind beliebte Fotomotive. Die besten Chancen, um Vögel, Rehe oder Eichhörnchen im Wald zu fotografieren, hast du während der Dämmerung.
  • Waldwege: Entlang der Wege wirken die Bäume meist geordneter als mitten im Wald und sind daher schönere Motive.
  • Fließende Gewässer: Bäche, Flüsse, kleine Wasserfälle – überall, wo Wasser in Bewegung ist, kann es durch die richtige Belichtungszeit besonders sanft und gleichmäßig wirken.
  • Spiegelungen: An windstillen Tagen kannst du bei Wäldern, die an Seen oder Teichen liegen, grandiose Fotos mit Spiegelungen aufnehmen.
  • Licht- und Farbeffekte: Das Zusammenspiel von Licht und Schatten zaubert tolle Szenen – tief im Wald oder an Lichtungen. Ebenso das Sonnenlicht, das in verschiedenen Nuancen auf die Grüntöne des Waldes trifft.

Waldwege, Bachläufe oder Baumreihen kannst du als vertikale, horizontale oder diagonale Linien nutzen und damit den Blick des Betrachters gezielt lenken. Ein Blättervorhang mit Öffnung ergibt einen schönen natürlichen Rahmen für das Motiv.

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(Adobe Stock © Галина Сандалова #260346042)

Die Stimmung kunstvoll einfangen

Der Wald hat bei jedem Wetter und zu jeder Jahres- und Tageszeit ein großes Potenzial für besondere Aufnahmen. Die besonderen und äußerst wechselhaften Lichtverhältnisse im Wald kreieren unterschiedliche Impressionen.

  • Schlechtwetter: Wenn es geregnet hat, erstrahlt der Wald in satten Farben. Der Wald ist bei dieser Wetterlage oftmals gleichmäßig ausgeleuchtet, die Kontraste sind gering und die Farben besonders kräftig. Alles wirkt frischer. Hier habe ich einige schlechtwetter-Fototipps für dich!
  • Nebel: Durch die spezielle Kombination aus tiefstehender Sonne und unterschiedlich dichtem, aufreißendem Nebel entsteht eine mystische Atmosphäre – vor allem in den frühen Morgenstunden. Hier erfährst du mehr dazu.
  • Sonnenschein: In den frühen Morgen- und Abendstunden sorgt Sonnenschein bei Gegenlicht für schöne Stimmungen. Direktes Sonnenlicht hingegen bringt kräftige Farben und dramatische Schatten hervor.

Besuche ein bestimmtes Waldstück bei unterschiedlichen Wetterverhältnissen und lass dich von den verschiedenen Eindrücken inspirieren.

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(Adobe Stock © Vista Photo #98968412)

Tipps für die Kameraeinstellungen

Hast du auf dem Streifzug durch den Wald ein schönes Motiv gefunden, sind jetzt die richtigen Kameraeinstellungen entscheidend, damit dein Foto gelingt. Es gilt, das ideale Zusammenspiel von ISO, Blendenöffnung und Belichtungszeit zu treffen. Das ist im Wald durch die wechselhaften Lichtverhältnisse nicht einfach und erst recht gibt es keine allgemeingültige Formel.

  • Der ISO-Wert: Im Wald herrscht oft schwaches oder schummriges Licht. Entsprechend muss der ISO-Wert erhöht werden. Beobachte das Umgebungslicht immer genau und stimme den ISO darauf ab. Scheint die Sonne hell, solltest du einen ISO von 200 oder 300 wählen. An bewölkten oder nebligen Tagen darf der ISO bis 800 gesetzt werden.
  • Die Blendenöffnung: Für Naturaufnahmen ist f/8 die beliebteste Blendenöffnung. Ab diesem Wert stellt sich die beste Abbildungsleistung und eine gleichmäßige Schärfentiefe ein, was besonders für weitwinklige Aufnahmen ideal ist. Wähle größere Blendenöffnungen nur dann, wenn du Detailaufnahmen mit geringer Schärfentiefe erzeugen willst.
  • Die Belichtungszeit: Je nach ISO und Blendenöffnung, musst du eine entsprechend lange oder kurze Belichtungszeit wählen. Hier hilft meist nur Ausprobieren.

Achte bei Detailaufnahmen auf eine weit geöffnete Blende (etwa f/2.8) und eine möglichst lange Brennweite (ab 70 mm). Bei viel Licht sollte der ISO niedrig (etwa 100) und die Blendenöffnung mittel (etwa f/8 oder f/11) eingestellt sein. Für Gewässeraufnahmen brauchst du einen niedrigen ISO (100), eine geöffnete Blende (f/11 oder höher) und eine Belichtungszeit von etwa zwei bis acht Sekunden. Ein Stativ ist hierbei unverzichtbar, um scharfe Bilder zu bekommen.

Extratipp

Schieße deine Bilder im RAW-Format. So hältst du dir die Möglichkeit offen, mit einem Bearbeitungsprogramm deine Fotos digital nachzubessern.

Unterwasser-Fotografie

Die Unterwasserfotografie wird immer populärer und ist inzwischen auch bei Hobbytauchern sehr beliebt. Nichtsdestotrotz hat diese spezielle Form der Natur-Fotografie ihre eigenen Gesetze und hält für Fotograf*innen einige Herausforderungen bereit.Die richtigen Bedingungen für UnterwasserfotosFür ein schönes Foto unter Wasser die Bedingungen stimmen. Ideal sind ein sonniger Tag und eine ruhige Wasseroberfläche. Eine Oberfläche, die sich bewegt, bricht nämlich das Licht stärker und sorgt für schlechtere Lichtverhältnisse unter Wasser.Wenn du scheue Unterwasserlebewesen fotografieren möchtest, vermeide hektische Bewegungen und verhalte dich so ruhig wie möglich. Dann stehen die Chancen gut, die Fische nicht bloß von hinten zu sehen.

knifflige fotomotive Unterwasser Fotografie
(Adobe Stock © kerkezz # 288493481)

Besondere Herausforderungen der Unterwasser-Fotografie

Vergleichst du die Sicht an Land mit der unter Wasser wirst du schnell feststellen, dass sich hier einiges anders verhält. Wie gehst du als Fotograf*in damit um?

#1  Schwierige Lichtverhältnisse

Wasser hat eine 840-mal höhere Dichte als Luft. Das wirkt sich auf die Ausbreitung von Licht aus. Das heißt: Trifft Licht auf die Wasseroberfläche, wird es gebrochen und reflektiert, wodurch ein Teil des Lichts gar nicht erst unter Wasser gelangt. Das Licht, das es unter Wasser schafft, wird wiederum gebremst und verliert an Energie. Das beeinflusst zwei weitere Aspekte: die Farbwirkung und die Sicht.

#2 Die Farbwirkung

Mit jedem Meter Tiefe filtert das Wasser immer mehr Farben aus dem Licht. Schon nach drei Metern verblassen die Rotanteile. Farben wie Gelb, Grün und Blau halten am längsten. Die Farbreduktion ist abhängig von der Wellenlänge einer Farbe. Je länger sie ist, desto früher geht die Farbe verloren.

#3 Die Sicht

Unter Wasser erscheint alles größer und es sieht so aus, als befänden sich die Dinge näher am Objektiv als über Wasser. Gleichzeitig wird der Helligkeitseindruck mit jeder weiteren verschwindenden Farbe geringer. Der Lichtverlust wird stark durch den jeweiligen Untergrund und die Topografie des Gewässers beeinflusst.

  • Das kannst du tun: Bis zu einer Wassertiefe von fünf Metern sind die Sicht- und Farbeinbußen nur gering. Eine gute Kamera kann die Farbfehler ausgleichen. Ab fünf Metern Tiefe solltest du auf Blitze oder Lampen zurückzugreifen, um die fehlenden Farben zu kompensieren. Mit etwas Übung kannst du die veränderte Größenwirkung mit der richtigen Entfernung der Kamera zum Objekt ausgleichen.

#4 Schwebeteilchen

Schwebeteilchen kommen in allen Gewässern vor und setzen sich aus verschiedensten Sedimenten, Zellresten, Algen und Bakterien zusammen. Sie können die Sichtweite reduzieren und einen blauen oder grünen Farbstich verursachen. Werden die Partikel direkt angeleuchtet, reflektieren sie das Licht in deine Kamera zurück und machen sich als störende Lichtflecken im Bild bemerkbar. Dazu kommt, dass eine große Anzahl an Schwebteilchen zu Fehlfokussierungen führen kann: Die Kamera erkennt aufgrund der Reflexionen das Objekt nicht korrekt und stellt dadurch auf die Schwebteilchen scharf.

  • Das kannst du tun: Bringe die Lichtquelle möglichst weit zur Seite, sodass du weniger Schwebteilchen direkt anstrahlst. Alternativ kannst du die Distanz zum Objekt zu verkürzen. Dadurch befinden sich zwangläufig weniger Schwebteilchen zwischen dir und deinem Motiv. Aus diesem Grund solltest du in der Unterwasser-Fotografie möglichst nah ran, anstatt zu zoomen.

#5 Begrenzte Zeit

Unter Wasser hast du nicht viel Zeit, um einen besonderen Bildausschnitt zu wählen. Die Fotomotive sind schnell vergänglich.

  • Das kannst du tun: Warte nicht auf den perfekten Moment, sondern suche grob eine gute Szene und drücke den Auslöser. Die Serienbildfunktion kann helfen, den perfekten Moment zu erwischen. Diese Funktion haben die meisten Kameras.

#6 Kontrollierter Bildaufbau kaum möglich

Im Gegensatz zu gewöhnlicher Landschaftsfotografie ist die Landschaft unter Wasser pausenlos in Bewegung. Dadurch ist es immer ein bisschen Glückssache, welches Tier dir vor die Linse schwimmt. Daher ist ein kontrollierter Bildaufbau bei weitem nicht in dem Umfang möglich wie an Land.

  • Das kannst du tun: Bereite dich und die Ausrüstung inklusive Kameraeinstellungen vor dem Tauchgang so vor, dass im entscheidenden Moment gute Fotos gelingen können.
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(Adobe Stock © kerkezz #288493481)

Technische Voraussetzungen

Um Unterwasser-Fotos zu machen, bedarf es nicht unbedingt einer Unterwasser-Kamera. Eine vorhandene Kamera ist oft völlig ausreichend und kann mit einem Unterwassergehäuse relativ leicht tauglich gemacht werden. Es muss lediglich für die gewünschte Wassertiefe geeignet sein. Bleibt nur noch auszuwählen, welcher Kamera-Typ es sein soll. Alle Modelle haben für Unterwasser-Aufnahmen ihre Vor- und Nachteile.Das brauchst du an Zubehör:

  1. Eine externe Lichtquelle: Das kann eine Glühlampe sein, eine LED-Diode, eine Gasentladungslampe, eine Blitzröhre oder ein Pilotlicht, das am Blitzgerät zuschaltbar ist.
  2. Verschiedene Objektive: Beispielsweise Fisheye, Weitwinkel-Zoom, ein lichtstarkes Makro oder ein leichtes Teleobjektiv.

Welches Zubehör das richtige ist hängt zum einen von der Kameraausstattung ab. Dann kommt es auch darauf an, in welcher Art Gewässer die Aufnahmen stattfinden und in welcher Tiefe.

knifflige fotomotive unter wasser fotografieren
(Adobe Stock © ftansari # 11416185)

Die beste Tageszeit für Unterwasser-Aufnahmen

Unterwasser-Fotografie ist im Prinzip zu jeder Tageszeit möglich, aber nicht immer gleich sinnvoll. Gerade frühmorgendliche Tauchgänge sind zum Fotografieren nur bedingt geeignet. Die nachtaktiven Tiere sind schon wieder verschwunden und die Sonne steht noch so tief, dass du wenig natürliche Ausleuchtung hast.

Für die Unterwasserfotografie ist der Mittag meist die beste Zeit. Das Sonnenlicht fällt senkrecht auf die Wasseroberfläche und schafft so eine helle, natürliche Beleuchtung der Umgebung. Der Untergrund reflektiert einen Teil des Lichts zurück und auch die Sicht ist um diese Tageszeit optimal.

In der Nacht ist unter Wasser besonders viel los. Jetzt gehen die Unterwasserräuber auf die Jagd und es lassen sich viele Lebewesen blicken, die tagsüber nicht zu sehen sind. Zudem kommst du bei Dunkelheit näher an die Tiere heran, weil die Tiere vom Pilotlicht geblendet werden und erstarren. Dadurch gelingen nachts die besten Nah- und Makroaufnahmen.

Wegen des fehlenden natürlichen Lichts bist du auf künstliche Beleuchtung angewiesen. Noch dazu ist es schwierig, im Dunkeln die Kameraschalter irrtumsfrei zu bedienen. Deswegen solltest du wesentliche Einstellungen bereits an Land vornehmen.

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