Kostenlose Cloud Speicher – mehr Platz für deine Bilder
Cloud Speicher spielt eine immer wichtigere Rolle, denn als Fotograf schießt man jeden Tag unzählige Fotos. Das ist dann oft auch der leichteste Part, denn die wahre Arbeit wartet im Nachgang: Die Bilder müssen aussortiert, bearbeitet und schließlich geordnet abgespeichert werden. Wer sich mehr Arbeit macht als nötig ist, muss seine Bilder dann auch noch für den Versand an den Kunden fertig machen. Einfacher geht das mit einer Bilder-Cloud. Dabei gibt es gleich drei gute Gründe, warum man die Bilder online speichern sollte.
Inhaltsverzeichnis
- Ausreichend Platz für die Bilderflut finden
- Die Vorteile einer Bild-Cloud überzeugen
- Die besten kostenlosen Online-Speicher für Fotografen
- Vergleich kostenlose Cloud Speicher für Fotografen
- pCloud – der innovative Cloud-Speicher
- Google Drive & Google One: Unterschiede und Vorteile
- Bilder online speichern: Microsoft OneDrive
- Amazon Cloud Drive: Unbegrenzter Speicherplatz in Sicht
- MagentaCloud: Für Bestandskunden eine Option
- Dropbox wandelt sich
Ausreichend Platz für die Bilderflut finden
Früher oder später trifft es jeden. Schon wieder ist die Festplatte voll! Was nun? Neue HD einbauen? Noch ein weiteres externes Laufwerk besorgen? Oder doch gleich den ganzen PC ersetzen? Als professioneller Fotograf sind Fotos das Kapital – Assets die sorgfältig aufbewahrt werden müssen. Inbesondere Fotografen die permanent in RAW fotografieren, stossen aufgrund der grossen Dateien regelmässig ans Limit.
Glücklicherweise ist die Digitalisierung soweit fortgeschritten, dass einem ein grosses Angebot an kostenlosem Cloud Speicher offeriert wird. Die skalierbaren Online-Speicher für deine Bilder sind grenzenlos. Eine komplette Umstellung auf online Speicher (oder zumindest Archivierung eines Teils deiner Bilder) ist heute möglich – kostenlos oder zu einem vernünftigen Preis. Der initiale Aufwand wird sich lohnen. Denn später hast du eine Sorge weniger und kannst ungehindert weiter fotografieren, ohne den roten Balken im Hinterkopf.
Unbegrenzten Cloud Speicher für deine Bilder gibt es bereits ab 7,99 Euro pro Monat. Dazu aber später mehr…
PS: Eine Alternative zu mehr Speicher ist natürlich immer, deine Bilder zu verkleinern. Das ist mit den richtigen Tools heute auch schon effizient mit Stapelverarbeitung möglich. Mehr dazu im verlinkten Artikel.
Die Vorteile einer Bild-Cloud überzeugen
Bevor wir dir einige kostenlose Cloud Speicher für deine Bilder vorstellen, bekommst du hier einen kurzen Überblick über die Vorteile. Diese werden dich sicher überzeugen!
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Das Blackout! Bildsicherung in der Cloud
Jeder Rechner hat sein Verfallsdatum. Blöd, wenn man es nicht rechtzeitig erkennt und die Festplatte durchbrennt. Aber auch das Glas Wasser, das sich über den Laptop ergießt, bedeutet fast unweigerlich den Tod Eurer Daten. Wer jetzt keinen Cloud Speicher abrufen kann, der hat ein echtes Problem.
Selbstverständlich darf dies einem Fotografen nicht passieren. Kunden hätten dafür sicher kein Verständnis. Wer seine Bilder auf einer Cloud archiviert, der kann sicher gehen, dass auch im Schadensfall alle Bilder gerettet sind. Im Gegensatz zu anderen externen Speichermöglichkeiten kann die kostenlose Cloud auch nicht gestohlen werden.
Schnelle Bildfreigabe an Kunden via Cloud Speicher
Dein Kunde brennt auf die Resultate des Fotoshootings. Es kann ihm nie genug schnell gehen, um einen ersten Blick auf die Bilder zu werfen. Vor allem wenn du dem Kunden grössere Bildmengen zur Verfügung stellen willst, eignet sich die Freigabe über die Cloud hervorragend. Gerade in der Eventfotografie, Hochzeitsfotografie oder beim Fotografieren von Schulklassen oder Kindergärten enstehen schnell einige hundert Bilder, welche du mit wenigen Klicks freigeben kannst. So fällt das lästige Verschicken per Mail weg und jeder kann sich die Bilder anschauen und selbst wählen, welche er sich herunterladen möchte.
Weitere Vorteile von Cloud Speicher
- Bilder lassen sich ordnen und strukturiert ablegen
- Du hast auch unterwegs immer Zugriff auf deine Bilder
- Du kannst festlegen, welche Bilder zusätzlich bei dir lokal synchronisiert werden sollen
- Kostenlose Cloud Anbieter stehen in hoher Konkurrenz zueinander und bauen ihr Angebot immer weiter aus
- Falls Kosten anfallen, lassen sich diese einfach berechnen und in deine Budgetierung und Buchhaltung aufnehmen
- Du gibt die Verantwortung für die Datensicherung an den Cloud Anbieter ab
Nachteile von kostenlosem Cloud Speicher
- Du vertraust deine Daten einer fremden Firma an. Du musst also darauf vertrauen, dass diese nicht zweckentfremdet werden
- Viele Online Dienste sind schnell-lebig. Die Kontinuität des Anbieters muss dringend beachtet werden. Im Konkursfall kümmert sich nämlich keiner mehr…
- Wie erwähnt ist das Gratis-Kontingent praktisch immer beschränkt. Du must deinen Verbrauch im Auge behalten oder die Kosten budgetieren.
- Du brauchst einen stabilen und schnellen Internetzugang, damit dein Zugriff jederzeit gewährleistet ist.
Die besten kostenlosen Online-Speicher für Fotografen
Es gibt verschiedene Anbieter von kostenlosem Cloud Speicher. Je nachdem wie viel gratis Speicherplatz man benötigt und wie komfortabel der Zugang zur Cloud sein soll, gibt es verschiedene Packages. In den meisten Fällen ist der Gratis-Anteil aber begrenzt, und man sollte die zukünftigen Kosten und Funktionen in seine Entscheidung einfliessen lassen.
Vergleich kostenlose Cloud Speicher für Fotografen
Anbieter | Gratis Speicher | Gratis erweiterbar bis | Abo pro Monat | Lifetime Angebot |
---|---|---|---|---|
pCloud | 2 GB | 10 GB | 3,99 EUR / 500GB 7,99 EUR / 2TB |
175 EUR / 500GB 350 EUR / 2TB |
Google One / Google Drive | 15 GB | – | 2,0 EUR / 100GB 10 EUR / 2TB 300 EUR / 30TB |
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Microsoft OneDrive | 5 GB | 50 GB | 1,95 EUR / 50GB 6,95 EUR / 1TB / inkl. Office 10,95 EUR / 6TB / inkl. Office |
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Amazon Cloud Drive | 5 GB | – | 7,99 EUR / unbegrenzt inkl. Amazon Prime | |
MagentaCloud | 10 GB | 25 GB (als Kunde) | 1,95 EUR / 50GB 4.95 EUR / 100 GB 9,95 EUR/ 1TB |
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DropBox | 2 GB | 20 GB | 9,99 EUR / 1TB 19,99 EUR / 2TB 15 EUR / unbegrenzt (Business) |
Unsere Empfehlung richtet sich nach folgenden Kriterien – je nachdem was dir am wichtigsten ist:
- Budget: Am meisten Bild-Speicher für dein Geld bekommst du bei Amazon
- Sicherheit & Features: Hier hat pCloud die Nase klar vorn / auch preislich recht attraktiv.
- Aus einer Hand: Das Angebot von Microsoft mit dem Office Paket inklusive 1 TB Speicherplatz ist ein sehr abgestimmtes und einfaches Paket.
pCloud – der innovative Cloud-Speicher
pCloud wurde 2013 gegründet und ist damit einer der jüngsten Mitstreiter um die Gunst der Datensammler. Die Roadmap ist daher umso beeindruckender. Praktisch jährlich reihen sich neue Funktionen und Produkte in die pCloud Palette ein. Diese innovativen Features, ein attraktives Affiliate Programm, sowie ein gutes Preis- / Leistungsverhältnis sorgen für ein jährliches Millionenwachstum. Aber ist die pCloud auch für viel Bildmaterial attraktiv? Schauen wir und das einmal an.
- Preis: Mit einem Preis von knapp 0.4 Cent oder 0.004 Euro pro GB (7,99 / 2000) für 2TB positioniert sich pCloud klar bei den günstigeren Anbietern. Vorallem wenn man den Funktionsumfang in den Vergleich mit einbezieht, scheint dies ein sehr faires Angebot zu sein. Als einziger Anbeiter hat pCloud ein Lifetime Plan im Angebot. Das heisst: einmal zahlen, für immer vergessen. Das teurere Abo wäre mit der Lifetime Version nach ca. 3.6 Jahren amortisiert. Sprich gratis. Durchaus eine Überlegung wert, denn mit dem Speicheranbieter seines Vertrauens verhält es sich wie mit dem Mobilfunkanbieter – man wechselt nicht gerade jedes Jahr.
- Rechenbeispiel Anzahl Bilder: Das grösste Abo bietet im Moment 2 TB, also 2000 GB. Gehen wir davon aus, dass ein durschnittliches RAW File 35 MB hat und die dazugehörige JPEG Version 5 MB, so brauchen wir pro Bild 40 MB. Berechnen wir nun: 2’000’000 / 40 = 50’000 Bilder. Das ist doch schon mal was. Für einen Fotografen, der seit 10 Jahren im Geschäft ist, könnte es trotzdem bald einmal knapp werden. Rechnen wir mit durchschnittlich 50 neuen Bildern pro Tag, so ergibt sich eine Bildflut von 10 x 365 x 50 = 182’500 Bildern. Da 1/3 davon sicher noch aussortiert wird, und wir ja auch nicht zu jedem Bild das Negativ (RAW Bild) brauchen, so sollte das Kontingent ausreichen.
- pCloud Crypto und Branding 2.0: Tönt anfänglich wie ein Security Token aus der Cryptoszene. Wenn man etwas nachliest versteht man aber, dass es sich dabei um eine clientseitige Verschlüsselung nach dem Zero-Knowledge-Prinzip handelt. Ein Save für deine Daten. Gemäss pCloud haben nicht einmal sie als Betreiber Zugriff auf diese Daten. Rein für die Bildaufbewahrung wahrscheinlich etwas Overkill. Sobald man aber auch andere Daten in der Cloud aufbewahren will, so ist dieses Feature doch sehr willkommen. Datensicherheit wird immer zentraler, und auch als Privater Anwender sollte man die Risiken nicht unterschätzen. Ein tolles Goodie für Fotografen ist die Branding Funktion, mit welcher du mit wenigen Klicks ein Portfolio online stellst – natürlich aus Bildern auf der pCloud.
Google Drive & Google One: Unterschiede und Vorteile
Wer viel mit seinem Google-Account arbeitet, der kann hier ohne Probleme auch Google Drive als Bilder-Cloud nutzen. Eingeloggt ist man bereits, für das Abspeichern von Fotos, Dokumenten und mehr stehen in Google Drive und dem GMail-Konto insgesamt 15 GByte Speicherplatz zur Verfügung.
Update 2019: Drei Dinge erstaunen mich bei Google:
- Erstens, das Abo für 300 Euro und 30 TB. Warum diese Limitation? Ich bin der Meinung, dass für diesen hohen monatlichen Betrag eine Speicherbegrenzung keinen Sinn mehr macht. Weiter würde mich interessieren, wie man solch hohe monatliche Kosten nur für eine Dateiablage amortisieren kann.
- Zweitens, gibt es neuerdings einen Service namens Google One. Dies sorgte kurz einmal für Verwirrung. Wurde Google Drive in Google One umbenannt? Man könnte meinen, denn es gibt separate Websites für diese beiden Produkte. Letztendlich ist es aber dasselbe – also weiterhin Google Drive. Google One ist nur ein Preisplan mit neueren Features, der nun unter neuem Namen beworben wird. Grenzwertig aus meiner Sicht, dass man dem Kunden diese kleinen Finessen und Verwirrungen zumutet, zumal die Auswahl des richtigen Cloud Speichers sowieso nicht einfach fällt.
- Dittens, scheint hier im Untergrund ein subtiler Namenskampf mit Microsoft statt zu finden. Es scheint, als gäbe es nur die beiden Wörter „One“ und „Drive“ um einen Cloud Speicher zu beschreiben. So gibt es nun „OneDrive“ von Microsoft, sowie „One“ und „Drive“ von Google. Erstaunlich, dass dies so rechtlich überhaupt zustande kommen konnte.
Bilder online speichern: Microsoft OneDrive
Weniger Speicherplatz erhält man über die Cloud Microsoft OneDrive. Hier gibt es zunächst 5 GByte, die man sich mit dem Outlook-Postfach teilen muss. Mit Prämien (Freundewerbung, Aktivierung des Kamera-Backups) kann man den kostenlosen Cloud Speicher auf 15 GByte erweitern. Ein Vorteil der Microsoft OneDrive Cloud: Der Dienst kann per App mit der XBOX genutzt werden. Kauft man Office 365, so bekommt man 1TB Speicher gratis dazu.
Update 2019: Als Windows User mit einem Office Paket immer noch das beste Preis-/Leistungsverhältnis – und schlicht einfach super bequem, da voll integriert. Microsoft nutzt sein Monopol mit dem Office Paket weiterhin gut (oder schamlos?) aus. Die Weiterentwicklung der Features könnte man aber bemängeln. Neuere Cloud Lösungen wie pCloud geben da einen ganz anderen Takt vor.
Amazon Cloud Drive: Unbegrenzter Speicherplatz in Sicht
Besonders attraktiv könnte für Fotografen die Amazon Cloud Drive sein: Hier erhält man zwar zunächst nur 5 GByte Speicherplatz, wenn man sich über den normalen Account anmeldet. Aber: Schließt man ein kostenpflichtiges Amazon-Prime-Abo ab für 7,99 Euro, steht dem Fotografen unendlich viel Speicherplatz zu.
Update 2019: Amazon ist weiterhin einer der wenigen Anbieter mit unbeschränktem Speicherplatz. Die Preise sind seit dem Jahr 2016 sogar noch etwas gesunken. Wichtig zu erwähnen ist aber, dass das „unbegrenzte“ Angebot lediglich für Bilder gilt. Wer also sonst auch massive Datenvolumen hat, sollte diesen Umstand berücksichtigen.
MagentaCloud: Für Bestandskunden eine Option
Keinen unendlichen Speicherplatz, aber mehr als die gängigen kostenlosen Cloud Speicher bietet die MagentaCloud. Hier stehen 10 GByte zur Verfügung, wozu man kein Telekom-Kunde sein muss. Als Kunde springt das gratis Speicher Volumen jedoch auf 25 GB. Unbegrenzter Speicher scheint hier nicht möglich zu sein. Aus unserer Sicht also keine optimale Lösung für Fotografen.
Update 2019: Auch zwei Jahre später scheint hier die Zeit etwas still gestanden zu sein. Die Preise und Abos sind nahezu unverändert geblieben. Die MagentaCloud bietet immer noch maximal 1TB Speicherplatz und hinkt mit 10 Euro im Monat der Konkurrenz auch preislich hinterher. Es könnte fast der Eindruck entstehen, dass das Produkt allein vom Cross-Selling an bestehende Kunden überlebt.
Dropbox wandelt sich
Die meisten von euch haben Dropbox sicher schon ausprobiert und haben irgendwo noch einen aktiven Account. Die Bedienung ist Kinderleicht und der Service an sich großartig! Schade nur, dass man mit den gratis Volumen nicht weit kommt. Mit einem Business Abo für 15 Euro pro Person erhält man aber bereits unbeschränkten Speicherplatz.
Update 2019: Zwei Jahre später haben wir die Website wieder einmal besucht. Es scheint, als ob Dropbox sich gerade etwas neu ausrichtet. Ich denke sie haben erkannt, dass sie als reiner Speicheranbieter langfristig nicht konkurrenzfähig sind und haben ihr Angebot daher ausgebaut. Der Fokus scheint nun viel mehr auf der Zusammenarbeit zu liegen. So kombinieren sie nun die bekannten Board-Features von Slack mit Dateiverwaltung. Bin also gespannt, ob sich dieser Ansatz auszahlen wird.
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