10 Neugeborenen-Fotografie Tipps für ein entspanntes Shooting
Wie gelingt Neugeborenen Fotografie? Die Geburt eines Babys und die ersten paar Lebenstage sind eine ganz magische Zeit. Eine Zeit, in der sich für jede Familie viel verändert. Egal ob es das erste, zweite oder vielleicht auch schon das sechste Kind ist: Jedes Baby ist ein kleines Wunder und hat schon seine eigene kleine Persönlichkeit. Die Neugeborenen-Fotografie ist eine tolle Möglichkeit, diese wunderbaren Momente festzuhalten. In diesem Beitrag erfährst du, wie du ein entspanntes und erfolgreiches Neugeborenen-Shooting durchführst!
Inhaltsverzeichnis
Der richtige Zeitpunkt für die Neugeborenen-Fotografie
Die Neugeborenen-Fotografie ist ein ganz besonderer Bereich der Fotografie, denn sie umfasst einen ganz kurzen Zeitraum der kleinen Neuankömmlinge. Die beste Zeit für diese Art der Aufnahmen sind die ersten 14 Lebenstage eines Babys. In dieser Zeit gelingen ganz wunderbare und zarte Aufnahmen, denn innerhalb der ersten beiden Lebenswochen schlafen Babys noch sehr viel und der erste Entwicklungssprung hat noch nicht stattgefunden. Ältere Babys sind oft wacher, unruhiger und viele Babys bekommen es auch mit Neugeborenen-Akne zu tun. Um diesen Problemen aus dem Weg zu gehen, empfiehlt sich die Neugeborenen-Fotosession innerhalb der ersten 14 Lebenstage.
Vor der Neugeborenen-Fotografie Session
Vorbereitung ist wichtig. Denn wenn mich Eltern zur Neugeborenen-Fotografie Session besuchen kommen, dann ist das meist ihr erster Ausflug mit ihrem Baby. So kann es durchaus vorkommen, dass beide Elternteile ganz schön aufgeregt sind, weil sie nicht wissen, was auf sie zukommt. Ob das Geschwisterkind sich auch zu benehmen weiß, ob ihr Baby entspannt ist und überhaupt ob alles so klappt wie sie es sich vorgestellt haben.
Deshalb ist es absolut wichtig, bereits vor dem persönlichen Kennenlernen am Shooting Tag im Atelier die Eltern gut auf die Session vorzubereiten. Ich gebe den Familien immer einen kleinen Fahrplan zur Hand, mit dem sie sich bereits Zuhause auf ihren ersten Ausflug gut vorbereiten können. Die wichtigsten Dinge an die meine Eltern immer denken sollten im Überblick:
Checkliste für die Eltern
- Genug Windeln und Feuchttücher für das Baby einpacken
- Schnuller (ohne Schnuller Kette) nicht vergessen
- Lockeres Outfit für das Baby wählen, um es einfacher auszuziehen
- Luftige, lockere Kleidung für die Eltern (es wird im Atelier sehr warm)
- Das Foto-Outfit für Eltern und Geschwisterkinder für die Familienfotos
- Bei Fläschchen Kindern: lieber eine extra Portion Milch für unvorhersehbaren Hunger
- Ein Tag vor dem Termin werden Still-Mamas darum gebeten, keine blähenden Nahrungsmittel zu Essen und auf Kaffee und Schokolade zu verzichten
- Baby kurz vor der Fahrt ins Atelier nochmal schön satt füttern
Was ich immer vorab wissen möchte
Wenn die Eltern zu mir ins Atelier kommen, habe ich schon alles fix und fertig vorbereitet. Dann können wir gleich nach der Ankunft loslegen, denn meist schlafen die Kleinen während der Autofahrt tief und fest ein, sodass dies eine perfekte Ausgangssituation für eine Neugeborenen-Fotografie Session ist.
Mein Foto-Stil ist sehr natürlich und zeitlos. Ich verwende kaum Farben und bleibe bei Naturtönen. Dennoch gibt es Unterschiede in der Gestaltung der Sets. Manche Familien mögen es rustikaler mit mehr Holz, andere lieben es frisch und wollen Pflanzen und Blumen im Set wiederfinden. Und wiederum andere lieben es eher minimalistisch und pur.
Die Sets plane ich mit vorheriger Absprache mit den Eltern und gehe auf deren Wünsche und Vorlieben ein. Ich möchte vorher von meinen Eltern erfahren, wie sie Sich ihre Fotos vorstellen. Wie ist die Wohnung Zuhause eingerichtet? Was haben sie mit den Fotos später vor? Wollen sie die Fotos in ein Fotoalbum verewigen, oder groß an der Wand in der Wohnung präsentieren? All diese Informationen helfen mir, mich gut auf die Session vorzubereiten, dass ich ganz genau weiß, was meinen Eltern gut gefällt und mit welchen Fotos sie sich später identifizieren können.
Vorbereitung ist alles
Für eine entspannte Fotosession wähle ich ca. 4 – 5 verschiedene Sets, die ich schon fertig mit Gefäß, Hintergrund, Tüchern, Blumen, etc. arrangiere, sodass ich ohne großen Aufwand das Baby in die entsprechenden Sets posieren kann. Passende Mützen, Haarbänder, Teddys usw. werden von mir so bereitgelegt, dass sie mit einem kleinen Handgriff schnell mit eingebaut werden können.
Was ich immer griffbereit in der Nähe habe:
- kleine und größere Handtücher
- Mullwindeln
- Herztongerät
- Heizlüfter
- Kleinere und größere Posing-Kissen
- Passende Mützen oder Haarbänder
- Teddys oder andere kleine zum Set passende Accessoires
- Baumwollhandschuhe
Weitere nützliche Gadgets findest du in unserem kompletten Guide zur Babyfotografie.
Neugeborenen-Fotografie: So gelingt ein fließender und flexibler Ablauf
Eine Fotosession mit einem neugeborenen Baby und ganz oft natürlich auch mit jüngeren oder älteren Geschwisterkindern kann man noch so gut planen, dennoch liegt es in der Natur eines jeden Kindes, zur perfekten Zeit auch einfach einmal nicht das zu tun was Mama oder Papa gerade von ihm wollen. Auch das erkläre ich den Eltern vorab, dass diese Zuhause keinen Druck aufbauen. Ich habe eine grobe Richtung, die ich während der Session umsetze – bin aber für jede Situation flexibel genug um auf die Bedürfnisse der kleinen Babys oder Geschwisterkinder eingehen zu können.
Tür zu, Heizung an!
Circa eine halbe Stunde vor dem Eintreffen der Eltern heize ich mein Atelier auf mollige 28 Grad auf. Denn wir dürfen nicht vergessen, dass die kleinen Wunder während der Session sehr leicht bekleidet, manchmal auch ganz nackig oder nur in ein dünnes Tuch gepuckt sind. Und nur ein entspanntes Baby wird sich ebenso entspannt fotografieren und posen lassen.
Es geht los, die Eltern sind da
Nachdem die Eltern gut angekommen sind und es sich auf meinem Sofa im Atelier gemütlich machen, nehme ich schon einmal ihr Baby aus der Babyschale und beginne bereits damit, es langsam auf meinen Beinen auszuziehen und für das erste Set bereitzumachen. Dabei habe ich mir angewöhnt Baumwollhandschuhe zu tragen, denn zu Beginn einer Session habe ich immer ganz kalte Hände und damit würde ich die Kleinen aufwecken – gegen Ende komme ich auch manchmal ins Schwitzen und so vermeide ich es, am Baby „kleben zu bleiben“ und mir damit eventuell eine gut ausgerichtete Pose zu verrutschen. Baumwollhandschuhe sind somit ein großartiges Hilfsmittel bei der Neugeborenen-Fotografie.
Das Baby kennenlernen
Während ich die Kleinen auf meinem Schoß umziehe, lerne ich sie schon ein ganzes Stück besser kennen. Denn jedes Baby mag andere Dinge lieber (gepuckt sein, Hände frei, Seitenlage, Bauchlage etc.). Sollten die Babys zwischendrin kurz ihre Augen öffnen, so kann es schon helfen leicht zwischen den Augen von Stirn zur Nase zu streicheln, zu tippen oder leicht den Po zu klopfen. Auch hier sind alle Babys völlig unterschiedlich. Bei der Neugeborenen-Fotografie muss man manchmal ein bisschen herumprobieren, was das Baby jetzt gerade am liebsten mag.
Die wichtigsten Dinge, die man während der Session braucht:
- Ruhe
- Geduld
- Zeit
- Wärme
Spontan sein und den Moment nutzen
Meist beginne ich mit den Neugeborenen-Fotos. Zumindest im ersten Set. Das ist für mich die perfekte Gelegenheit, das Baby, die Geschwisterkinder und die Eltern noch besser kennenzulernen. Während ich das Baby im ersten Set fotografiere, schauen mir die Geschwisterkinder gerne über die Schulter und verlieren damit auch die erste Scheu vor der fremden Frau mit dem großen Fotoapparat. Wenn ich merke, die Geschwisterkinder sind so weit, baue ich sie immer mal wieder zwischendurch in die Sets ein, sodass sie nicht die Laune verlieren und es ihnen zu langweilig wird.
Es werde Licht
Ich fotografiere mit einem Blitz oder einer guten Tageslichtlampe in einer 1,80 m großen runden Softbox. Bei der Lichtsetzung der Babys achte ich darauf, dass das Licht immer leicht schräg von oben auf das Set fällt. Das sorgt für einen sehr natürlichen und weichen Schattenverlauf.
Bei jedem Set fotografiere ich die Neugeborenen immer einmal im Ganzen und gehe danach immer mehr ins Detail über zu Portraits und noch weiter ins Detail in die Makroaufnahmen. In meiner Neugeborenen-Fotografie versuche ich für die Eltern alles festzuhalten: von den kleinen Zehen, den winzigen Händen, den feinen Härchen auf den Ohren, den Lippen, usw.
Pausen erkennen und einplanen
Wenn ich bemerke, dass das Baby unruhig wird oder mit dem Mund beginnt zu „suchen“, unterbreche ich die Session kurz und übergebe das Baby an die Mutter für eine kleine Stillpause. Das ist wichtig, denn ein hungriges, unruhiges Baby wird sich nicht schön fotografieren lassen. Diese Pausen kann man aber dennoch nutzen. Manche Mamas möchten Fotos von einer Stillsituation oder ich fotografiere in der Stillpause die Geschwisterkinder ganz alleine, denn das wird auch viel zu oft einfach vergessen. Manchmal sitze ich aber auch ganz gemütlich mit den Eltern da, warte ab und unterhalte mich mit ihnen.
Das A und O sind also Zeit und Geduld. Deshalb plane ich für eine Neugeborenen-Fotografie Session immer genug Zeit zur Vorbereitung und eventuelle Pausen ein, denn ein entspanntes Shooting kann schon einmal zwischen 2 und 3 Stunden dauern. Je ruhiger und entspannter ich als Fotografin bin, umso ruhiger und entspannter sind auch die Eltern, die Geschwisterkinder und natürlich auch die Neugeborenen.
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