Mit Paarfotos die perfekte Liebesgeschichte erzählen
Wie gelingen Paarfotos am besten? Liebe, Empathie und Leidenschaft, das macht mich und meine Fotografie aus. Was passt da besser, als Hochzeiten und Paare zu fotografieren? Ich liebe Menschen und ihre Emotionen und bei verliebten Paaren gibt es eine ganze Menge an wunderschönen positiven Emotionen.
Als ich bei meinen ersten Shootings die Freude bei meinen Paaren sah, war mir klar, dass ich mich auf Paarshootings spezialisieren möchte. Ich möchte meinen Paaren immer einen schönen Abend gestalten, sie sollen sich wohlfühlen und ganz bewusst die Zeit zu zweit geniessen. Die Stimmung, welche ich als Fotografin an mein Paar weitergebe, ist ausschlaggebend für die Paarfotos.
Inhaltsverzeichnis
1 Die Ausrüstung
Meine Fotoausrüstung besteht aus zwei Kameras. Ich fotografiere ausschliesslich mit spiegellosen Systemkameras von Fujifilm. Für Paarfotos benutze ich immer die Fuji XT2 und die Fuji XT3 und jeweils 3 Objektive. Ich arbeite ausschliesslich mit Festbrennweiten. Diese sind, 35 mm f1.4, 56 mm f1.2 und 23 mm f2.0. Bei den Paarshootings verwende ich hauptsächlich das Fujinion 35 mm f1.4, da ich diesen besonderen Look und das Bokeh bei Paarfotos besonders Liebe.
2 Die Vorbereitung
Nach der ersten Kontaktaufnahme durch das Paar und einer gemeinsamen Terminfindung für das Shooting, bekommen die Paare eine E-Mail mit meinem Shootingguide und einem Moodboard von Pinterest zur Inspiration. In meinem Shootingsguide zeige ich, welche Punkte meine Paare besonders beachten sollten, beispielsweise was für Kleidung sich für harmonische Paarfotos eignet. Vielen Paaren ist oft gar nicht bewusst, dass Kleidung mit grossen Schriften und Logos oder stechenden Farben sehr von ihrer Person ablenkt. Auch wenn Beide zu unterschiedlich gekleidet sind wirkt dies nicht harmonisch auf den Bildern. In meinem Guide und auf dem Moodboard finden die Paare Fotos von anderen Paaren, welche schon ein Shooting bei mir gemacht haben und bekommen somit schon ein Gefühl dafür, was sich optimal an Kleidung eignet.
Das richtige Timing
Für Paarfotos empfehle ich immer die Zeit des Sonnenuntergangs. Wir haben zu dieser Zeit das schönste Licht des Tages. Das Licht zum Sonnenuntergang und das anschliessende „Afterlight“ ist immer wunderschön, weich und fast schon magisch. Sollte es auch mal keinen klassischen Sonnenuntergang geben, macht das nichts, dass Licht ist in den Abendstunden trotzdem wunderschön. Selbst bei bewölktem Himmel oder sogar Regen, ist das Licht zum Sonnenuntergang immer jeder anderen Tageszeit vorzuziehen.
Kennst du schon meine 52 weltbesten Spickzettel?
3 Locationscouting
Meist schlage ich meinen Paaren eine geeignete Location für das Shooting vor. Natürlich kann es auch vorkommen, dass das Paar selbst eine bestimmte Location als Favorit in Betracht gezogen hat. Sollte das Paarshooting in einer Gegend sein, die ich noch nicht kenne, nutze ich die App „Sun Surveyor„, mit der ich mir die Landschaft mit den genauen Sonnenuntergangszeiten anzeigen lassen kann.
Google Maps verwende ich natürlich ebenfalls oder ich frage einen der ansässigen Anwohner. So kann ich mir vorab ein gutes Bild der Situation vor Ort machen und mich entsprechend darauf vorbereiten. Da sich die Lichtsituationen immer wieder verändern, fahre ich nicht jede Location ab, da sich am Shootingtag selbst vielleicht wieder ein ganz anderes Lichtverhältnis zeigt, wie am Tag des „scoutens“.
4 Das Paarshooting
Kameraeinstellungen
Ich empfehle dir, die Kamera(s) schon einen Tag vor dem Shooting zu überprüfen. Akkus werden geladen, Speicherkarten formatiert und die grundlegenden Kameraeinstellungen überprüft. Ich fotografiere natürlich ausschliesslich in RAW. Der Weissabgleich ist automatisch gesetzt. Der Autofokus steht die meiste Zeit auf Einzelpunkt. Bei viel Bewegung kannst du auch mal auf Serienaufnahme und Autofokus auf Verfolgung setzen.
Paarfotos zum Sonnenuntergang
Die Belichtungsmessung ist auf SPOT eingestellt, da ich immer mit Gegenlicht arbeite. Die Blende steht meisten zwischen 1.8 und 2.8, je nach Wunschoptik des Fotos. Die Belichtungszeit bewegt sich zwischen 350 und 1500, je nach Licht und Bewegungssituation. Ich fotografiere lieber etwas dunkler, das ist in der Nachbearbeitung einfach besser zu handhaben. Mein ISO ist immer so niedrig wie möglich. Umso weniger Licht wir haben, umso höher stelle ich ihn ein, allerdings versuche ich nie über 1000 zu gehen.
Der Einstieg
Meine Paarshootings starte ich meist wie einen kleinen Spaziergang und lasse meine Paare dabei immer erst einmal gemütlich spazieren. Mir ist super wichtig, dass sich meine Paare wohlfühlen und das jedes Paar sich unverstellt zeigt, wie es eben wirklich ist.
Natürliches Posing
Das heisst, ich gebe nur so viel Anweisung wie nötig. Manche Paare brauchen dabei ein wenig mehr, andere etwas weniger Unterstützung. Ich passe meine Hilfestellungen immer ganz individuell auf das Paar an. Bei mir darf gelacht, geschmust und auch geknutscht werden. Alles wozu das Paar Lust hat und wobei es sich wohlfühlt. Ich versuche die Paare in der Bewegung zu fotografieren, um keine gestellten Paarfotos zu bekommen.
Lass die Paare ab und zu rückwärts laufen. Dann müssen sie sich auf sich konzentrieren um nicht zu stolpern und vergessen dabei die Kamera. Im finalen Bild sieht man nicht, ob die Aufnahme beim Vorwärts- oder Rückwärtslaufen entstanden ist.
Sarah Heckendorn
Einige natürliche Posen als Anregung:
- Ein Küsschen auf die Stirn oder die Schläfe.
- Sich etwas ins Ohr flüstern.
- Sich gegenseitig fangen, huckepack nehmen, anspringen, kitzeln oder tanzen.
- Witze erzählen.
All das wirkt super schön auf Paarfotos und zeigt ein unverfälschtes Bild des Paares. Auch hinsetzten gehört für mich dazu, dabei entstehen oft ganz wunderschöne, intime Fotos. Action wie auch Ruhe sind für mich Bestandteil eines gelungenen Shootings. Deshalb lasse ich das Paar gerne auch auf eine Decke oder ins Gras sitzen, um den Sonnenuntergang zu geniessen.
Aus unterschiedlichen Perspektiven
Perspektivenwechsel sind immer gut, das heisst, dass ich mich auch mal etwas zurückziehe, das Paar alleine lasse und auch durch ein Gebüsch hindurch fotografiere. Dinge im Vordergrund rahmen das Paar ein und verleihen dem Foto eine schöne Tiefe.
Kommunikation
Die Kommunikation ist immer super wichtig, und ich helfe ihnen auch, wenn es nötig ist. Wichtig ist, dass sich das Paar wohlfühlt, dadurch entstehen ungezwungene, natürliche Paarfotos. Gerade bei den intimeren Aufnahmen steht und fällt die Emotion damit, wie wohl sich das Paar mit dem Fotografen fühlt. Ich gebe den Paaren während des Shootings immer wieder einen Einblick, indem ich ihnen an meiner Kamera auch mal ein Foto zeige und betone, wie schön sie gemeinsam aussehen. Denn auch Lob und Bestätigung sind super wichtig. Das alles trägt zu einer entspannten Atmosphäre bei.
Nachbearbeitung
Zuerst solltest du die Fotos natürlich sichern, sobald du zu Hause angekommen bist. Ich sichere meine Fotos für die Nachbearbeitung immer zuerst auf einer schnellen, externen SSD Festplatte. Gerade weil ich bei den Actionfotos viel im Serienmodus gearbeitet habe, heisst es jetzt alle Fotos durchzusehen und den Ausschuss dabei zu löschen. Diese Vorsortierung mache ich mit dem Programm Photo Mechanic 6. Es ist super schnell und effektiv bei der Auswahl. Ich markiere die Fotos, welche ich nicht weiter verwenden möchte und lösche diese dann auch direkt, bevor ich die Restlichen weiterverarbeite. Im Schnitt bleiben bei einem einstündigen Paarshooting 200 – 300 Fotos übrig.
Die verbliebenen Bilder importiere ich in Lightroom mit einem passenden Preset. Da ich mit automatischem Weissabgleich und immer etwas dunkler fotografiere, habe ich mein Preset natürlich auch darauf eingestellt und muss somit eigentlich nur noch die Korrektur des Bildausschnittes, die Begradigung und gegebenenfalls die Korrektur der Belichtung und des Weissabgleichs durchführen.
Retusche
An meinen Paaren selbst wird nichts retuschiert. Jeder von uns sieht so aus, wie er aussieht und das ist auch gut so. Bei mir werden keine Muttermale entfernt oder Arme dünner gemacht. Ich finde es schrecklich, dass wir durch alle möglichen Medien ein Bild von «Schönheit» vermittelt bekommen, welches oft gar nicht mehr dem normalen Bild entspricht. Jeder von uns hat seine Ecken und Kanten und auch eine Schokoladenseite und genauso so möchte ich meine Paare auch zeigen. Sie sollen und dürfen so sein wie sie sind. Dies kommuniziere ich bereits auch schon im Vorfeld des Shootings. Wenn dann doch mal tatsächlich etwas in den Paarfotos stört, mache ich auch schon mal eine Ausnahme und retuschiere es dann bei den ein, zwei liebsten Fotos des Paares weg.
Die Abgabe
Zur Bildauswahl lade ich die fertig bearbeiteten Bilder mit meinem Wasserzeichen in Picdrop hoch, wo die Paare dann die finale Bildauswahl treffen können. Die Anzahl der Fotos variiert je nach gebuchtem Paket.
2 Gedanken und Fragen