Sony Objektiv Abkürzungen erklärt [DT, SEL, FE, E, OSS, STF…]
In diesem Artikel dagegen gehe ich auf die gängigsten Sony Objektiv Abkürzungen ein. Damit kannst du schnell herausfinden, welche Objektive überhaupt zu deiner Sony Kamera passen – und noch viel mehr.
Stets versuche ich, dir alle notwendigen Informationen über verschiedene Objektivhersteller sowie über einzelne Objektive zusammenzutragen und bereitzustellen. Im Zusammenhang mit den verschiedenen Objektiven und deren Herstellern habe ich dir bereits verschiedene Abkürzungen vorgestellt. Zum Beispiel in meinem Artikel zu den
Inhaltsverzeichnis
Sony und Zeiss – eine Liebesgeschichte?
Es ist wichtig zu erwähnen, dass Sony eine ganz besondere Beziehung zu dem legendären deutschen Objektivhersteller Carl Zeiss pflegt. Soweit ich weiss (und korrigiere mich, wenn ich falsch liege), sind diese Sony-Zeiss-Objektive in erster Linie nicht wirklich von Carl Zeiss entwickelt worden. Vielmehr werden sie vom legendären Objektivhersteller lediglich als gut genug anerkannt, um den Markennamen Zeiss zu verwenden.
Wie dem auch sei, da solche Objektive offiziell von Sony unterstützt, hergestellt und vertrieben werden, können sie als Markenobjektive betrachtet werden. Sie sind somit keine Produkte von Drittanbietern. Zeiss und Sony verwenden auch oftmals dieselben Abkürzungen. In diesem Artikel werde ich mich jedoch nur auf moderne Sony-Objektive konzentrieren. Die spezifischen Abkürzungen der Zeiss-Objektive werde ich dir in einem späteren Artikel vorstellen.
Abkürzungen für Sony Objektive
- SAL – Kurz für Sony Autofokus-Objektiv, aber vielleicht besser verstanden als Sony Alpha-Objektiv. Die mit dieser Abkürzung versehenen Objektive wurden speziell für die A-Mount-Kameras entwickelt. Wie bei SEL ist diese Abkürzung nur ein Teil des kurzen Produktnamens von Sony. Zum Beispiel ist das Sony 24-70 mm f/2,8 ZA SSM-Objektiv auch als SAL-2470Z bekannt.
- DT – steht für „Digital Technology“ und spezifiziert Objektive, die für Kameras mit APS-C-Sensoren ausgelegt sind. Diese Objektive decken nicht den vollen Bildkreis des 35-mm-Sensors ab, ähnlich wie Nikon DX-, Canon EF-S- und Sigma DC-Objektive. DT-Objektive können jedoch an Sony-Vollformatkameras montiert und im Crop-Modus verwendet werden. Dadurch verwandelt sich die die Sony-Vollformatkamera in eine Kamera mit Crop-Sensor.
- SEL – bezeichnet die Autofokus-Objektive von Sony, die für das spiegellose E-Mount-Kamerasystem entwickelt wurden. Wie bei SAL ist diese Abkürzung nur in der kurzen Produktbezeichnung zu finden. Zum Beispiel ist das Sony E 16-50mm f/3,5-5,6 PZ SSM-Objektiv auch als SELP1650 bekannt.
- FE – Objektive, die einen 35-mm-Sensor abdecken und für die Verwendung mit den spiegellosen Vollformat-Kameras von Sony, wie z.B. der Sony Alpha A7, konzipiert sind.
- E – Objektive, die für die spiegellosen Kameras von Sony mit Sensoren der Grösse APS-C entwickelt wurden, wie z.B. die Sony Alpha A6000. Mehr zu den verschiedenen Sensorgrössen kannst du in unserem Artikel dazu hier lesen.
Abkürzungen für Sony Objektiv Technologien
- G – steht für „Gold“ und bezeichnet die besten, hochwertigsten und teuersten professionellen Objektive von Sony.
- ZA – steht für Zeiss Alpha, also Objektive der Marke Zeiss, die speziell für Sony-Kameras entwickelt wurden. Was die Qualität betrifft, sind sie mit den G-Objektiven von Sony gleichwertig. Ich bin während meinen Nachforschungen auf unterschiedliche Meinungen gestossen. Aber soweit ich weiss, hat Zeiss ebenfalls die ZA-Objektive nicht selbst entwickelt. Das Design und die Herstellung dieser Objektive liegt immer noch bei Sony, aber nur dann, wenn Zeiss das optische Design gemäss ihren hohen Standards genehmigt.
- SSM – SuperSonic Motor (zu Deutsch „Wanderwellenmotor„), Sonys Version eines ringförmigen Ultraschallmotors, der für extrem schnelle und leise AF-Operationen verwendet wird. In Bezug auf die Sony Objektiv Kompatibilität solltest du wissen, dass Minolta A-Mount-Kameragehäuse, die vor dem Jahr 2000 auf den Markt gekommen sind, SSM nicht unterstützen. Dort bleibt dir nur der manuelle Fokus übrig, aber das dürfte für die meisten Sony-Fotografen kein Problem darstellen.
- SAM – Smooth Autofocus Motor ist in einige der seit 2009 auf den Markt gebrachten Low-End-Objektive von Sony eingebaut. Er ist sehr schnell und leise, aber nicht so gut wie SSM. Die Bezeichnung SAM deutet in der Regel auch darauf hin, dass das Objektiv eine Kunststoffkonstruktion hat und eher zu den günstigeren Objektiven gehörte. Ähnlich wie SSM funktioniert SAM nicht mit Minolta-Kameragehäusen älter als 2000. Die Objektivfokussierung muss somit ebenfalls manuell vorgenommen werden.
- OSS – Optical SteadyShot bedeutet, dass ein bestimmtes Objektiv über eine optische Bildstabilisierung verfügt. Sony Alpha-Mount-Objektive verfügen nicht über eine solche Funktion, da Sony bei seinen DSLR- und SLT-Kameras bevorzugt sensorbasierte IS-Objektive verwendet. Das spiegelfreie E-Mount-System setzt jedoch stattdessen auf optische Bildstabilisierung.
- PZ – steht für „Power Zoom“ und spezifiziert Objektive, die über eingebaute Motoren zur Bedienung des optischen Zooms verfügen. Nützlich für die Videografie, da das Objektiv in der Lage ist, stufenlos zu zoomen. PZ-Objektive sind für ihre Klasse auch recht kompakt.
- ED – steht wie bei Objektiven von anderen Herstellern für Glaselemente mit extra geringer Dispersion, die Sony in der optischen Konstruktion der Linse verwendet. Die extra geringe Dispersion dient dazu, chromatische Aberrationen zu reduzieren.
Spezielle Sony Abkürzungen
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- TC – steht wie bei anderen Herstellern für Telekonverter. Es bedeutet, dass dieses spezielle Objektiv zur Vergrösserung der Brennweite (und Verringerung der maximalen Öffnung) von Teleobjektiven entwickelt wurde.
- Fisheye – Fisheye-Objektive bieten, wie du wahrscheinlich bereits weisst, extrem weite Blickwinkel (180 Grad sind nicht ungewöhnlich). Was sie von normalen Weitwinkelobjektiven unterscheidet, sind die sehr starken und einzigartigen Verzerrungseigenschaften. Diagonale Fisheye-Objektive decken den gesamten Bildausschnitt ab, während kreisrunde Objektive ein kreisförmiges Bild innerhalb des Bildausschnitts erzeugen.
- Pancake – die Objektive von Sony wurden im Hinblick auf extrem kompakte Grösse und geringes Gewicht entwickelt.
- Makro – wie bei den Objektiven aller anderen Hersteller bieten die Makro-Objektive der Sony-Objektivreihe eine überdurchschnittlich hohe Vergrösserung. Sie sind so konzipiert, dass sie auch bei geringem Fokusabstand gut funktionieren. Sony spielt ausserdem nicht mit der Bezeichnung herum. Wenn das Objektiv als Makro angegeben wird, kann es als solches auch eine Vergrösserung von 1:1 erreichen.
- STF – Smooth Transition Focus, Objektive, die spezielle APD-Linsengruppen verwenden, die zu den Rändern hin dicker werden. Dadurch reduzieren sie die durchgehende Lichtmenge. Im Grunde genommen sind diese Objektive so konstruiert, dass sie extrem glatte, seidige Spitzlichter ausserhalb des Fokus liefern. Allerdings mit einigen Kompromissen, zu denen vor allem der fehlende Autofokus gehört. Auch wenn die maximale Öffnung von STF-Objektiven im Allgemeinen gross ist, ist die tatsächlich durch die APD-Objektive hindurchtretende Lichtmenge viel geringer. Der Unterschied zwischen der Blende und der t-Blende des Objektivs kann bis zu anderthalb Blendenstufen variieren. Ein STF-Objektiv mit f/2-Blende würde also ungefähr so viel Licht durchlassen wie ein normales f/3,2-3,5-Objektiv. Schliesslich, und das ist eine persönliche Meinung, finde ich, dass die übermässig glatte Wiedergabe von unscharfen Bereichen leblos, charakterlos und „plastisch“ aussieht. Wenn du dir jedoch ein Objektiv wünschst, das einen herrlich seidigen, unscharfen Hintergrund/Vordergrund mit hoher Bildqualität wiedergibt und kein Problem mit mangelndem Autofokus hat, dann ist ein Objektiv wie das Sony 135mm f/2,8 (T4,5) STF vielleicht genau das, was du suchst.
Sony Objektiv Kompatibilität: Beispiel
Nachdem wir die am häufigsten vorkommenden Sony-Objektivabkürzungen behandelt haben, können wir nun zusammen den Namen eines tatsächlichen Objektivs analysieren. Vielleicht das 70-300mm F4,5-5,6 G SSM?
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Das Wichtigste zuerst – das Objektiv hat offensichtlich eine variable Brennweite. Diese kann von 70 mm bis 300 mm eingestellt werden. Die maximale Blende beginnt bei f/4,5 am breiten Ende. Sie schliesst sich allmählich auf f/5.6, wenn man sich dem langen Ende des Brennweitenbereichs nähert. Der Buchstabe G weist darauf hin, dass es zum „Gold“-Sortiment von Sony gehört. Als solches ist es mit strikten Toleranzen, hochwertigen Materialien und der besten Technologie von Sony sehr gut gebaut. SSM bedeutet, dass das Objektiv auch über einen ringförmigen Ultraschallmotor für AF-Operationen verfügt. Der Autofokus erfolgt dabei sowohl schnell als auch nahezu geräuschlos.
- Brennweite: 70-300 mm, Blende F4,5-5,6 G SSM
- Anzahl der Blendenlamellen: 9, G-Tele-Zoom-Objektiv
- A-Mount Vollformat
Wenn du dieses Sony Objektiv in Bezug auf die Kompatibilität jedoch auf ein Minolta-SLR-Gehäuse älter als 2000 montieren würdest, bliebe dir nur noch die manuelle Fokussierung. Das Objektiv selbst ist für Vollformat-A-Mount-Kameras ausgelegt. Darauf deuten zwei Aspekte hin. Erstens gibt es keine FE-, E- (zur Angabe der E-Mount-Kompatibilität) oder DT-Definitionen (zur Angabe des Objektivs als für APS-C-Sensor-Kameras ausgelegt). Zweitens lautet der kurze Produktname des Objektivs SAL70300G. Wie wir wissen, deutet SAL darauf hin, dass das Objektiv für A-Mount-Kameras ausgelegt ist. Wenn du die Beschreibung des Objektivs liest, wirst du auch feststellen, dass es mit ED-Elementen ausgestattet ist. Dies hilft dabei, chromatischen Aberrationen entgegenzuwirken.
Habe ich etwas ausgelassen? Wenn ja, dann teile mir das doch gerne in den Kommentaren mit! Ich hoffe, dass ich dir mit diesem Guide Licht in die Welt der Sony Objektiv Kompatibilität bringen konnte. Bis zum nächsten Mal!
- PS: Hier findest du die besten Objektive für deine Sony Kamera
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