Speicherkarte Kamera – darauf achten Profifotografen beim Kauf
Was früher die Filme bei der guten alten analogen Spiegelreflex waren, ist heute die Speicherkarte in der Kamera. Ähnlich wie bei Filmen gibt es eine schier unendliche Auswahl. Wir wollen heute mal ein wenig Licht ins Dunkel bringen und helfen dir, die optimale Speicherkarte zu kaufen! Denn die Wahl der Speicherkarte beeinflusst die Geschwindigkeit deiner Kamera, und damit auch deine Möglichkeiten beim fotografieren.
Inhaltsverzeichnis
Die verschiedenen Speicherkarten Formate
Speicherkarten für Kameras gibt es in vielen unterschiedlichen Formaten: SD-Karten, Compact Flash-Karten, MicroSD-Karten usw. Zu beginn sollte man sich zunächst vergewissern, welches physische Format man für seine Kamera benötigt. Diese Info findest du in der Bedienungsanleiterung deiner DSLR, oder auch direkt beim Slot, wo die Speicherkarte eingesteckt wird.
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass SD Speicherkarten mittlerweile sehr verbreitet sind. Sowohl im Segment der Kompakt-Kameras, als auch bei den Einsteiger DSLR’s. Wohingegen professionelle DSLR Kameras nach wie vor auf die bewährten CF-karten (Compact-Flash) setzen. MircoSD-Karten finden in Kameras eher seltener Verwendung. Diese findet man zumeist in Smartphones – aufgrund ihrer kleinen Bauform.
SD, SDHC oder doch SDXC?
Diese Kürzel sind gerade zu Beginn verwirrend. Grundsätzlich sind dies nur Abkürzungen, welche aber bereits einiges über die Performance der Speicherkarte verraten.
Die SD-karte bietet eine Kapazität von bis zu 2 Gigabyte. Wohingegen SDHC (HC = High Capacity) bereits mit bis zu 32 Gigabyte Speicher aufwarten können.
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Übertrumpft wird dies nur von SDXC-Karten (Extended Capacity). Diese unterstützen mehr als 32 Gigabyte Speicher. Aktuell gibt es SDXC-Speicherkarten mit einer maximalen Kapazität von 512 GB. SDXC Speicherkarten sind im vergleich zu ihren kleineren Geschwistern etwas teurer und nicht jede Kamera kommt mit Ihnen zurecht. Somit sollte im gleichen Atemzug wie das Nachschlagen des richtigen Formfaktors im Handbuch auch nachgelesen werden, welche SD-Typen von der eigenen Kamera unterstützt werden.
Die meistverkauften SD Karten:
Geschwindigkeit der Speicherkarte ist essentiell
Aber warum ist die Schreibgeschwindigkeit auf die Karte so wichtig? Ganz einfach. Nehmen wir an, du möchtest hochauflösende Bilder fotografieren. Ein solches Bild kann schnell einmal die Grösse von 8MB annehmen. Bei jedem Foto müssen also 8MB auf die Speicherkarte geschrieben werden. Verwendest du eine Class 4 Speicherkarte (siehe nächster Abschnitt), dann dauert der Schreibvorgang 8MB / 4 MB = 2 Sekunden. Ein absolutes No-Go, wenn du schnell mehrere Bilder hintereinander fotografieren möchtest.
Schreibgeschwindigkeit „Class“ beachten
SD-Karten gibt es nicht nur mit unterschiedlichen Kapazitäten, sondern auch in verschiedenen Klassen. Je höher die „Class“ der SD-Karte ist, desto schneller ist diese. So kann die Zahl der Klasse mit der maximalen Schreibgeschwindigkeit gleichgesetzt werden.
Eine SD-Karte der Class 4 schreibt z.B. maximal mit 4 MB/s. Wohingegen eine Class 10 mit mindestens 10 MB/s oder mehr schreiben kann. Hierbei handelt es sich jeweils um die garantierte Schreibgeschwindigkeit auf die Karte. Lassen sich sich also nicht blenden, wenn eine Karte der Class 10 mit bis zu 30 MB/s angepriesen wird.
Geschwindigkeit Für Kompaktkameras
Wer mit einer Kompaktkamera fotografiert, kann problemlos zu einer Class 6 Speicherkarte greifen. Diese reicht für normale Fotoanwendungen vollkommen aus und kommt sogar mit Full-HD-Video zurecht. Wer hingegen in der Sportfotografie aktiv ist und viele lange Bildreihen fotografiert wird, muss unbedingt zu einer Class 10 Speicherkarte greifen.
Geschwindigkeit für Digitale Spiegelreflexkameras
Sobald man mit einer DSLR unterwegs ist, ist eine Class 10 Speicherkarte absolut sinnvoll, da die Fotos einer DSLR grundsätzlich eine größere Auflösung besitzen. Diese Datenmengen wollen schließlich auch schnell gespeichert werden! Des Weiteren ist man mit einer Class 10 Karte auch in der Lage RAW-Informationen aufzunehmen, was einem beim späteren Bearbeiten am PC einige Vorteile bringt. Falls du viel Serienaufnahmen machst, musst du zudem die Grösse des internen Pufferspeichers beachten. Bei günstigeren Kameras mit kleinem Pufferspeicher nützt dir auch die schnellste Speicherkarte nichts.
Ein weiterer Vorteil von SD-Karten ist, dass man sie einfach aus der Kamera entnehmen kann, um die Bilder auf einen PC zu übertragen. Gerade aktuelle Laptops sind meist mit einem integrierten Lesegerät für SD-Karten ausgestattet.
Kamera Speicherkarte für Reisen
Gerade auf Reisen kann es sinnvoll sein mehrere speicherkarten mit geringerer Kapazität zu benutzen. Geht eine Karte Kaputt sind nicht alle Bilder auf einen Schlag unwiderruflich weg.
Micro SD und Compact Flash Anwendunsbereiche
Micro-SD-Karten
Alle bereits beschriebenen Standards bezüglich Klassen und Kapazitätsgrenzen von SDHC, SDXC etc. lassen sich genauso auch auf die kleineren Micro-SD-Karten anwenden. Für Mico-SD-Karten gibt es Adapter, welche den Einsatz in einem herkömmlichen SD-Karten-Steckplatz ermöglichen.
Compact-Flash-Karten
Auch wenn die CF-Karten zunehmend von den SD-Speicherkarten abgelöst werden, so haben sie nach wie vor eine Daseinsberechtigung. Denn im Vergleich zu SD-Karten sind CF-karten immer noch um einiges schneller und finden daher vor allem in Professionellen Kameras platz. Des Weiteren werden sie von vielen Profis aufgrund Ihrer Größe und der damit einhergehenden Stabilität geschätzt!
Fazit Kamera Speicherkarten
Allgemein lässt sich sagen, dass die Semi-Professionellen Kameras (wie z.B. die Canon 7D) mit einer Class 6 Karte (6MB/s) ausreichend bestückt sind. Größere Modelle (Canon 5D Mark III o.ä.) sollten aber mir einer Class 10 Karte (10 MB/s) oder mehr ausgestattet sein. Da aber auch die Semi-Professionellen Kameras immer leistungsfähiger werden, sollte man sich in jedem Fall immer über die notwendigen Kapazitäten im klaren sein.
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