20 Tipps zur optimalen Vorbereitung auf ein Fotoshooting
Es gibt viele Möglichkeiten zur optimalen Vorbereitung auf ein Fotoshooting, doch wie bereitest du dich bestmöglich als Model darauf vor? Wie kannst du Zeit einsparen, die dann beim Fotoshooting genutzt werden kann? Als Fotografin mit eigenem Studio seit 1997, habe ich schon viele Dinge erlebt… Lustige und auch weniger lustige Dinge… Dinge, die für Einige völlig normal und alltäglich sind, für Andere jedoch weniger… Mit diesem Beitrag möchte ich dir als Model, aus meiner Erfahrung als Fotografin, Vorbereitungstipps für ein Fotoshooting mit auf den Weg geben.
Inhaltsverzeichnis
Vorbereitung auf dein Fotoshooting
Die meisten Kunden machen das erste Mal in ihrem Leben ein Fotoshooting. Sie sind nervös und wissen nicht, was sie erwartet. Damit ich ihnen diese Nervosität schon vor dem Shooting etwas nehmen kann, versende ich per E-Mail meine über die Jahre gesammelten Tipps zur Vorbereitung für ein Fotoshooting. Es gibt für die verschiedenen Fotoshootings wie Beauty-, Business-, Familien– oder Paarshootings auch verschiedene Vorbereitungen.
Hier ein Einblick in das bei mir meistgefragte Fotoshooting, das Beauty-Fotoshooting, bei dem das Styling (Make-up & Haare) dazu gehört. Die Vorbereitung ist ein wichtiger Teil eines Fotoshootings. Damit das Shooting für den Fotografen und das Model perfekt wird, und die Zeit beim Fotografieren optimal ausgeschöpft werden kann, erhältst du nun von mir einige Tipps zur Vorbereitung auf ein Fotoshooting als Model.
Die visuelle Vorbereitung
1 Trage kein Make-up
Erscheine ungeschminkt und nur mit einer Tagescreme auf der Gesichtshaut. Gib darauf acht, auch die Augen vom „Make-up“ des Vorabends zu befreien. Es gibt fast nichts Schlimmeres, als wenn der Stylist oder Fotograf über Mascara oder deren Überreste schminken muss.
2 Frisch gewaschene Haare
Deine Haare sollten frisch gewaschen sein, ohne Haarlack oder Gel. Und ganz wichtig – behandle deine Haare nicht mit einem Glätteisen, sonst halten allenfalls gewünschte Locken für das Shooting nicht mehr.
3 Brillenträger
Falls du Brillenträger/in bist und die Bilder jedoch ohne Brille gemacht werden sollen, erscheinst du besser schon mit Kontaktlinsen, da die Brille ansonsten Abdrücke auf deiner Nase hinterlassen kann.
4 Schöne Bräune
Geh mindestens 2 Tage vor dem Shooting nicht mehr an die Sonne oder ins Solarium. Vermeide damit Rötungen, einen Sonnenbrand oder Allergien kurz vor dem Shooting. Falls du eine schöne Bräune für das Shooting haben möchtest, kannst du am Tag vorher ein „Tanning“ machen lassen oder Selbstbräuner verwenden. Wenn du kurz nach den Sommerferien ein Shooting planst, achte während deinen Ferien darauf, dass die Träger des Bikinis nicht zu stark abgezeichnet werden.
5 Schönes Hautbild
Wenn du eher trockene Haut hast, empfehle ich dir zur Vorbereitung, am Tag vorher, ein Peeling zu machen, damit es keine „Haut-Schüppchen“ hat. Benutze danach eine sehr ergiebige Creme oder Body Butter.
6 Bodylotion anstatt Öl
Creme deinen ganzen Körper schon zu Hause gut ein und pack zur Sicherheit eine Bodylotion mit ein, um dich im Studio noch einmal eincremen zu können. Die Haut sieht immer schöner aus, wenn sie einen sanften Schimmer hat. Verwende kein Öl, das sieht dann eher nach Bodybuilding aus und reflektiert mit dem Blitz der Kamera zu stark.
7 Gepflegte Finger- und Fussnägel
Am schönsten sind French, Nude oder natürliche Nägel zum Shooting. Auch knallrote oder pinke Nägel wirken großartig, je nachdem, was du dazu anziehst. Es soll möglichst vom Stil her zur Kleidung und zu dir passen. Schön gepflegte Hände und Füsse wirken auf alle Fälle schöner als rissige und brüchige Haut oder abgekaute Fingernägel. Auch die Füsse sieht man bei offenen Schuhen oder falls du mal Aufnahmen barfuss machen möchtest, da sieht eine dicke Hornhaut nicht sehr attraktiv aus. Also Nagelpflege vor dem Shooting für Fuss und Hände sind erforderlich, wenn du perfekte Bilder von dir möchtest.
8 Frisch rasiert
Vor dem Shooting solltest du auch Beine, Bikinizone und Achselhaare frisch rasieren. Falls du empfindliche Haut hast, eventuell einen Tag vorher rasieren, damit keine Rötungen mehr zu sehen sind.
9 Eigene Kleidung
Für die Fahrt zum Shooting solltest du keine engen Sachen anziehen – möglichst keine Jeans für deine Reise tragen. Der Stoff ist zu fest und hinterlässt Spuren auf der Haut. Enge BHs, Unterhosen und sogar Socken hinterlassen ebenfalls Abdrücke auf der Haut.
10 Keine Haargummis
Trage keine Haargummis an deinen Handgelenken, denn auch da sieht man dann Abdrücke.
11 Etiketten an Kleidung entfernen
Alle Etiketten an Kleidern und vor allem in den Dessous solltest du gleich wegschneiden. Auch die Preise von den Schuhen müssen schön entfernt werden, die sieht man nämlich auch auf den Bildern! Halte auch Ausschau nach Fäden, die bei Nähten oder Knopflöchern herausstehen könnten und schneide sie ab.
12 Kleiderschlaufen entfernen
Auch die langen Schlaufen, die meist unter den Achseln bei Tops oder Kleidern zum Vorschein kommen, die eigentlich zum Aufhängen wären, stören meistens bei den Shootings. Falls es dir Nichts ausmacht – bitte auch entfernen.
Die mentale Vorbereitung
1 Stil des Shootings
Welchen Stil wünschst du dir für deine Bilder? Mach dir darüber Gedanken, wie du aussehen und wie du auf den Bildern wirken möchtest. Eher sportlich, cool, sexy, romantisch, verspielt oder frech? Es gibt so viele Möglichkeiten.
2 Recherche nach Bildern
Blättere durch Frauenzeitungen, Modemagazinen, Fotozeitschriften oder suche im Internet nach Bildern, die dir persönlich gefallen. Diese Bilder kannst du im Vorfeld dem Fotografen mailen oder gleich zum Shooting mitbringen. Natürlich ist es unmöglich genau die gleichen Fotos machen zu können, aber als Fotografin weiss ich dann, welcher Stil von Kleidung, Posen, Ausdruck, Licht und Ausschnitt dir gefallen und kann so die Richtung des Shootings festlegen.
3 Posen üben
Übe verschiedene Posen im Vorfeld schon etwas vor dem Spiegel. Damit siehst du gleich, wie du in welcher Pose wirkst. Auch wenn du dir dabei komisch vorkommst – oft hat man eine Schonhaltung und sieht das erst vor dem Spiegel. Probiere aus, wie dein Körper wirkt, wenn du zum Beispiel die Schultern bewusst nach hinten verlagerst oder der Bauch und auch der ganze Körper gespannt ist.
4 Gesichtsausdruck studieren
Studiere deine Mimik. Wie wirkt sie, wenn du das Kinn eher nach vorne schiebst, anstatt mit dem gewohnten Doppelkinn zu lachen? Welche Züge nimmst du im Gesicht an, wenn du sinnlich schauen möchtest oder wenn du einen verträumten Blick aufsetzen sollst?
5 Faltenfreier Transport
Wenn du gedenkst, eigene Kleidung für das Shooting mitzunehmen, transportiere sie so, damit sie faltenfrei bleibt. Auf den Fotos würde zerknitterte Kleidung oder grosse Falten nicht schön wirken.
6 Sauberkeit
Kontrolliere bereits bei dir zu Hause, ob alle Kleider sauber und „fototauglich“ sind und dir auch noch passen.
7 Pufferzeit einkalkulieren
Informiere dich vorab, wie lange du ins Studio brauchen wirst und rechne davor genügend Pufferzeit ein, damit die Shootingzeit vollumfänglich für das Fotografieren genutzt werden kann.
8 Unterwäsche mitnehmen
Denk daran, für alle Fälle unbedingt dunkle und helle Unterwäsche mitzunehmen. Je nach Outfits für das Shooting benötigst du beide Farben für darunter. Vergiss auch nicht einen BH ohne Träger mitzunehmen. Trage nie zu kleine Unterwäsche, denn wenn der Slip an der Seite einschneidet – sieht es „unvorteilhaft“ aus.
Das Fotoshooting
Ich höre immer wieder „aber das kannst du doch mit Photoshop wegmachen!“ Mein Ziel ist es, so zu fotografieren, dass ich im Nachhinein so wenig wie möglich mit Photoshop bearbeiten muss. Ich lege gerne einen Filter über die Fotos, damit die Haut schön regelmässig wirkt, verstärke den Kontrast und passe die Sättigung an. Aber sobald jemand Wünsche äussert wie: „Mach mir meine Nase kleiner“ oder „vergrössere bitte meine Lippen“, so sage ich: „Es ist doch schön, wenn du noch du bist!“ Meine Kunden bekommen alle gemachten Bilder vom Fotoshooting, ausser natürlich jene Fotos, welche wirklich nicht optimal sind. Das sind Bilder, auf denen zum Beispiel die Augen geschlossen sind oder das Licht nicht stimmt oder sonst etwas unvorteilhaft wirkt. Schliesslich sieht man sich selbst anders, als Andere einen sehen. Und meine Angst wäre es, dass ich Bilder lösche, auf denen sich meine Kunden gefallen hätten.
Ich erzähle da immer das Beispiel meiner Mutter, die Bilder von mir schön findet, auf denen ich mich jedoch schrecklich finde! Darum lieber weniger Fotos löschen. Dieses Vorgehen kostet auch weniger Zeit und Aufwand, als wenn ich 200 Bilder auf 50 reduzieren müsste. Und auch für den Kunden ist es fair, wenn keine „versteckten“ Kosten hinter meinen Angeboten stecken. Bei etlichen Fotografen kriegt man nur „so und so viele“ Bilder, und falls man weitere Fotos möchte, kostet es dann zusätzlich oder man kriegt sie nur in einer kleinen Auflösung und wenn man sie in einer grösseren Auflösung zum Entwickeln braucht, muss man erneut dafür bezahlen. Das bringt nur einen schlechten Ruf. Ich bin lieber transparent und sage von Anfang an, was bei meinen Shootings im Preis inklusive ist und was nicht.
Nach all den Jahren – ich fotografiere seit 1997 – liebe ich meinen Job immer noch! Die Abwechslung zwischen Make-up und Haare machen (ich bin auch Visagistin), die KundInnen stilsicher zu beraten, ihnen aufzuzeigen, welche Kleider sie für das Fotoshooting tragen können, die sie nie für möglich gehalten hätten (ich habe auch Kleidung, Schuhe, Accessoires etc. im Studio), die Kundinnen dann fotografieren und den Bildern am Computer den letzten Schliff zu verpassen – genau das macht es für mich immer noch spannend.
Es wird nie langweilig, denn jedes Model ist anders. Und genau dadurch ist meine Liste mit praktischen Vorbereitungen für Models entstanden. Ich stelle mich immer wieder neu auf die zu fotografierenden Menschen ein und versuche, ihnen die Nervosität zu nehmen und möchte, dass sie ein wundervolles Erlebnis haben während der Zeit, die sie in meinem Fotostudio verweilen.
2 Gedanken und Fragen